The German Geothermal Congress 2025
18 - 20 November 2025 | Frankfurt, Germany
Conference Agenda
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Session Overview |
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WS12 Initiativen der Länder
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4:10pm - 4:30pm
ID: 240 Topics: 1.02 Exploration, Field and Laboratory Work, Databases and Forecasting Geowärme NRW: Ein landesweites Explorations- und Bohrprogramm Geological Survey of North Rhine-Westphalia, Deutschland Hydrothermale Geothermie wird trotz des großen Potenzials in Nordrhein-Westfalen bislang unzureichend genutzt, obwohl die Wärme aus der Tiefe grundlastfähig und ganzjährig verfügbar ist. Zudem fehlen in vielen Regionen Untergrunddaten zu den Tiefenlagen potenzieller Nutzhorizonte und somit wichtige Planungsgrundlagen. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen hat sich über den Masterplan Geothermie NRW als Ziel gesetzt, die Potenziale der tief liegenden Wärmevorkommen zu erschließen und bis 2045 etwa 20 % des landesweiten Wärmebedarfs durch Geothermie zu decken. Der Geologische Dienst NRW führt im Auftrag des Landes ein Bohr- und Explorationsprogramm durch und setzt somit eine zentrale Maßnahme des Masterplans Geothermie NRW um. Ziel der auf fünf Jahre angesetzten Kampagne ist es, den Untergrund von NRW für eine geothermische Nutzung zu erkunden und die geothermischen Eigenschaften der Zielhorizonte zu bewerten. Es werden unter anderem 2D-seismische Messungen und Forschungsbohrungen als Teil der staatlichen geologischen Landesaufnahme ausgeführt. Bei allen Maßnahmen wird großer Wert auf eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und Einbindung von Stakeholdern gelegt. Hierbei stellen Forschungsbohrungen eine wichtige Erkundungsmethode dar, um detaillierte Informationen zu den Eigenschaften der Zielhorizonte zu gewinnen. Die 960 m tiefe Forschungsbohrung Krefeld hat dieses Jahr den Kohlenkalk des Unterkarbon erfolgreich untersucht, mit dem Ergebnis, dass dieser als das erste geothermische Reservoir für NRW benannt werden konnte. Die nächste Forschungsbohrung ist in Planung, um einen weiteren Zielhorizont zu untersuchen. Für die Jahre 2027 und 2028 sind bis zu 2 000 m tiefe Forschungsbohrungen mit anschließender energetischer Nutzung geplant. 4:30pm - 4:50pm
ID: 180 Topics: 1.01 National Survey and Regional Field Development Roadmap Tiefe Geothermie Berlin: Staatliche geologische Landesaufnahme und strategisches Ressourcenmanagement Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Berlin Die Roadmap Tiefe Geothermie Berlin wurde Juli 2023 vom Berliner Senat beschlossen. Berlin betritt damit einen bis jetzt einzigartigen Weg zur flächendeckenden Nutzung der Tiefen Geothermie. Zum ersten Mal in Deutschland stellt eine Kommune einen stadtweiten Aufsuchungsantrag und exploriert großflächig das geothermische Potenzial in einer Kombination aus gewerblicher Aufsuchung und geologischer Landesaufnahme. Das Ziel dieses Vorgehens ist, das geothermische Potenzial hochauflösend zu erkunden und mittels Ressourcenmanagement optimal und gemeinwohlorientiert zu nutzen. Für die Erkundung wird das Land Berlin in den nächsten 5 Jahren seismische Messungen im Rahmen der geologischen Landesaufnahme sowie mehrere Tiefbohrungen im Rahmen der gewerblichen Aufsuchung durchführen. Die Erschließung und Nutzung werden durch private und kommunale Wärmeversorger erfolgen und in einem landesweiten Ressourcenmanagement gesteuert. Das Ressourcenmanagement ist für Berlin insbesondere deshalb wichtig, da das geothermische Potenzial auf über bis zu fünf potenzielle Reservoire verteilt ist, welche vertikal übereinander liegen, unterschiedlichen Eigenschaften besitzen und gleichzeitig genutzt werden sollen. Diese Form der Stockwerksnutzung durch unterschiedliche Akteure ist im Bergrecht aktuell nicht vorgesehen. Um dies zu ermöglichen, sollen zukünftig die Rechte aus der bergrechtlichen Erlaubnis an Vorhabenträger übertragen werden. Hierbei werden insbesondere vergabe-, kartell- und beihilferechtliche Aspekte berücksichtigt. In diesem Vortrag wird der Weg vom Senatsbeschluss der Roadmap bis zur Erteilung der stadtweiten Aufsuchungserlaubnis skizziert. Es werden erste Ergebnisse aus der 2D-seismischen Landesaufnahme präsentiert und das Vergabeverfahren der Nutzungsrechte vorgestellt. Zudem wird die Frage beantwortet, ob der Berliner Weg zur Tiefen Geothermie eine Blaupause für stark urbanisierte Räume und Kommunen sein kann. 4:50pm - 5:10pm
ID: 321 Topics: 4.02 Legal Framework and Approval Practice Bergpass - das digitale Antragsverfahren der Bergbehörden Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, Deutschland Mit dem Onlinezugangsgesetz haben sich Bund und Länder darauf verständigt, Verwaltungsleistungen digital über Verwaltungsportale anzubieten. Ziel îst ein nutzerfreundlicher, vollständig digitaler Zugang zu Verwaltungsverfahren – „Ende-zu-Ende“ und online. Für bergrechtliche Verwaltungsleistungen (z. B. Erlaubnisse, Bewilligungen, Betriebsplanzulassungen) bedeutet das: Diese Prozesse sollen nutzerfreundlich, standardisiert, digital und medienbruchfrei über ein Online-Portal abgewickelt werden können. Bergpass (www.bergpass.de) ist die zentrale Plattform zur elektronischen Antragstellung, Kommunikation und Bearbeitung von Anträgen nach dem Bundesberggesetz (BBergG). In der Kooperation „EfA Bergbau“ haben 14 Bundesländer nicht nur nach dem Prinzip "Einer für Alle" dieses elektronisches Antragsverfahren entwickelt, sondern zugleich ein speziell auf die Bedürfnisse der Bergbehörden zugeschnittenes Fachverfahren mit angeschlossener Datenbank (Bergbauinformationssystem – BIS) geschaffen. Bergpass verfügt über folgende Funktionen:
Für die an der Kooperation teilnehmenden Länder ist Bergpass perspektivisch die Plattform für die Abwicklung aller bergaufsichtlichen Verwaltungsleistungen im Sinne des OZG. Damit unterstützen wir als teilnehmende Bergbehörden die Umsetzung der digitalen Verwaltung. Unternehmen und Verwaltung profitieren von standardisierten Verfahren, digitalen Aktenprozessen und höherer Effizienz. Durch die Zusammenarbeit mit den Branchen des Bergbaus in Deutschland hinterlegen wir auch Industriestandards in den Anträgen. Das sorgt für einfachere, schnellere und rechtssichere Genehmigungsverfahren. Der Vortrag liefert einen Überblick über die Umsetzung, konkrete Weiterentwicklung sowie Perspektiven der Digitalisierung bergrechtlicher Verfahren für die Verwaltung und insbesondere für Unternehmen. 5:10pm - 5:30pm
ID: 260 Topics: 1.01 National Survey and Regional Field Development Aktionsplan Tiefengeothermie: Investition des Landes Brandenburg in die Verbesserung der Datengrundlage und -verfügbarkeit geothermischer Projekte 1Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, Deutschland; 2Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz Brandenburg Geothermie ist ein Schlüsselelement der Energiewende und gewinnt bei kommunalen Versorgern zunehmend an Bedeutung, insbesondere für die Versorgung über bestehende Fernwärmenetze. Das Norddeutsche Becken in Brandenburg wurde zwischen 1960 und 1980 intensiv zur Erkundung von Kohlenwasserstoffen untersucht. Die umfangreichen Bestände an Altdaten, wie beispielsweise seismische Messungen oder Daten zu Bohrlöchern, liegen überwiegend im Geoarchiv des LBGR vor. Der Zugang und die Gewinnung von Aussagen daraus gestalten sich dennoch oft schwierig, zum einen liegen diese historischen Daten zu einem Großteil nicht in digitaler Form vor und zum anderen fokussierte die Erkundung von Kohlenwasserstoffen andere geologische Formationen und Parameter, als sie heute für die Tiefengeothermie relevant sind. Das LBGR und das MWAEK haben daher gemeinsam einen Aktionsplan Tiefengeothermie beschlossen, um die geothermische Erkundung im Land entscheidend voranzubringen. Bis zum Jahr 2028 investiert das Land Brandenburg umfassend in (I) den Ausbau der IT-Infrastruktur, um digitalisierte Daten der Öffentlichkeit nutzerfreundlich bereitzustellen und Fach- und Nachweisdaten im Rahmen des Geologiedatengesetzes zum direkten Download anzubieten, (II) die Digitalisierung historischer Erkundungsdaten sowie deren Vereinheitlichung und qualitative Verbesserung durch Aufbereitung und Vektorisierung, (III) die Identifizierung und Schließung von Datenlücken durch Fortführung der staatlichen geologischen Landesaufnahme mittels geophysikalischen Erkundungsmethoden und (IV) der Bereitstellung neuer staatlicher Daten mindestens einer im Rahmen der staatlichen geologischen Landesaufnahme abgeteuften Erkundungsbohrungen, einschließlich der daran gemessenen petrophysikalischen, geomechanischen und geochemischen Parameter ausgewählter Reservoirhorizonte im Norddeutschen Becken. Der Aktionsplan wird durch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit begleitet, um sowohl relevante Akteure und Investoren innerhalb Brandenburgs als auch die Bevölkerung und interessierte Öffentlichkeit transparent zu informieren und einzubinden. 5:30pm - 5:50pm
ID: 270 Topics: 1.02 Exploration, Field and Laboratory Work, Databases and Forecasting Die Rolle des LfU als zentrale staatliche Datendrehscheibe für die Entwicklung der bayerischen Tiefengeothermie Bayerisches Landesamt für Umwelt, Deutschland Seit dem Inkrafttreten des Geologiedatengesetzes (GeolDG) 2020 stellt das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) als datenhaltende Stelle für Bayern wichtige geowissenschaftliche Fachdaten, insbesondere auch privatwirtschaftliche Daten aus der Öl- und Gasindustrie, zur Beantwortung tiefengeothermischer Fragestellungen bereit. Das LfU ist als Datendrehscheibe auch für die Annahme und Speicherung geowissenschaftlicher Daten nach Fertigstellung der Tiefengeothermie-Projekte verantwortlich. Nach GeolDG sind diese größtenteils als nichtstaatliche Fachdaten zu klassifizieren, ein relevanter Anteil ist allerdings als Bewertungs- und sensible Daten einzustufen. Basierend auf dem jährlichen Erfahrungsaustausch aller staatlichen geologischen Dienste (SGD) Deutschlands wurde ein Leitfaden zur einheitlichen Bearbeitung und Bereitstellung der u.a. für die Tiefengeothermie relevanten Daten und Dokumente in Deutschland erstellt. Der darauf ausgerichtete interne Datenmanagement-Workflow umfasst die sorgfältige Sichtung und Kategorisierung aller tiefengeologischen Daten sowie gegebenenfalls das arbeitsintensive Schwärzen sensibler Dateninhalte. Der im Vollzug des GeolDG anwachsende Datenbestand weist eine große Heterogenität auf. Daher werden gemeinsam mit bayerischen Universitäten und Geothermie-Firmen Konventionen erarbeitet, die eine einheitliche Ablage von Ergebnisdaten ermöglichen sollen. Diese Harmonisierung umfasst unter anderem technische Dateiformate, das korrekte Laden und Interpretieren bereitgestellter Fachdaten sowie die vereinheitlichte Benamung und Beschreibung für die Tiefengeothermie wichtiger geophysikalischer Marker und Leithorizonte im bayerischen Molassebecken. In diesem Beitrag stellen wir den Workflow vom Dateneingang über die Verwaltung bis hin zur effizienten und GeolDG-konformen Ausspielung der Daten transparent vor. Hierdurch soll das Verständnis über die Vorgehensweise und den Aufwand zur Bearbeitung der wechselseitigen Datenströme zwischen Akteuren und Behörde zur Unterstützung der Tiefengeothermie-Projekte in Bayern gefördert werden. | ||
