Veranstaltungsprogramm
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Die Beitragsformate sind im Programm wie folgt abgekürzt:
Kurzvorträge = KV (rot hinterlegt)
Diskussionsforen = DF (blau hinterlegt)
Werkstattgespräche = WG (gelb hinterlegt)
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Sitzungsübersicht |
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KV 01: Plattformen und Portale
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Partizipative Entwicklung einer kollaborativen bundeslandübergreifenden Bildungsplattform: Transferprozesse und erste Ergebnisse 1Technische Universität Dresden; 2Universität Leipzig 1. Ziel, Thema oder Leitfrage des Beitrags Die zentrale Leitfrage des Beitrages ist, wie der Transfer von Forschungserkenntnissen und praxistauglichen Produkten in die Bildungspraxis über eine bundeslandübergreifende digitale Plattform gestaltet und unterstützt wird. Dabei wird beleuchtet, welche Rolle die Plattform als zentrale Struktur für die Wissensvermittlung, die Vernetzung sowie die Ko-Konstruktion von Wissen in Bildungs-Communities spielt. Der Kurzvortrag thematisiert im Zuge dessen die vielschichtigen Entwicklungsprozesse der LemaS-Plattform. Die Plattform ist die zentrale Arbeitsgrundlage des deutschlandweiten LemaS Forschungsverbundes und soll Transferprozesse webbasiert unterstützen. 2. Hintergrund des Beitrags (Arbeitskontext, Projektbeschreibung etc.) Die Bund-Länder-Initiative "Leistung macht Schule" ist ein auf zehn Jahre angelegtes und in zwei Phasen aufgeteiltes Projekt (2018-2027), an dem 18 Hochschulen aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen, über 800 Schulen, die 16 Länder und Landesinstitute bzw. Qualitätseinrichtungen der Länder beteiligt sind. Ziel der ersten Phase (2018-2023) war die Entwicklung, Erprobung und Evaluation praxistauglicher Produkte in enger Zusammenarbeit von interdisziplinärer Wissenschaft und der Praxis aller Schularten; in der zweiten Phase (2023-2027) werden diese Produkte in Qualifizierungsformate eingebettet und über ein Multiplikationskonzept in die Bildungspraxis transferiert. Die LemaS-Plattform wird in diesem Kontext als zentrale, projektübergreifende virtuelle Organisationsstruktur konzipiert und umgesetzt. Sie dient der bedarfsgerechten Weitergabe von Inhalten und der Ermöglichung der Vernetzung beteiligter Akteursgruppen. Die Implementierung einer solchen bundeslandübergreifenden Plattform birgt diverse Herausforderungen, die sich aus föderalen Bildungssystemen, unterschiedlichen technischen Infrastrukturen sowie administrativen und juristischen Auffassungen ergeben. 3. Bezug des Beitrags zum Tagungsthema Der Beitrag steht in direktem Bezug zum Tagungsthema „Transfer in der Bildung verstehen und gestalten“, indem er die zentrale Rolle der digitalen LemaS-Plattform für die effektive Vermittlung und Verbreitung von Forschungserkenntnissen und praxistauglichen Produkten in der Bildungspraxis beleuchtet. Es wird dargelegt, wie die Plattform als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis agiert und welche Potenziale sie für einen umfassenden Wissenstransfer birgt. Dabei werden sowohl die erfolgreichen Aspekte als auch die Herausforderungen der plattformgestützten Transferprozesse diskutiert. Ein zentrales Ergebnis der bisherigen Arbeit ist die Erkenntnis, dass effektiver Transfer über eine digitale Plattform nicht nur auf Top-Down-Wissensvermittlung basieren kann. Akzeptanztestungen der Plattform zeigten einen hohen Bedarf an kollaborativen Arbeits- und Austauschformaten zur Unterstützung der Professionalisierung im Sinne der Ko-Konstruktion von Wissen „auf Augenhöhe“. Entsprechend erfolgten Implikationen für das weitere Design und die Ausrichtung der Plattform, bei der die Verschränkung von Kurslogik zur Wissensvermittlung und kollaborativen Arbeitsräume (Workspaces) fokussiert wird, um einen lebendigen digitalen Ort des Austauschs sowie der gemeinsamen Entwicklung, Reflexion und Adaption zu schaffen. Diskutiert werden zudem die Herausforderungen der Integration der Plattform in föderale Strukturen und es wird aufgezeigt, wie der direkte, partizipative Einbezug der Stakeholder essenziell für die Akzeptanz und Nutzung ist. Der Vortrag bietet somit praktische Einblicke in die Gestaltung von Transferprozessen in der Bildung durch digitale Systeme und liefert theoretisch fundierte Überlegungen zum besseren Verständnis und zur zielführenden Gestaltung dieser Prozesse. Aus der Wissenschaft in die Landesinstitute - Wie fundus den Transfer in die Praxis unterstützt 1DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation; 2Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; 3Landesinstitut Rheinland-Pfalz Der Transfer wissenschaftlich fundierter Fortbildungsangebote in die schulische Praxis ist ein zentrales Anliegen – und zugleich eine komplexe Herausforderung. Im Rahmen des Kompetenzverbunds lernen:digital wurden zahlreiche Fortbildungen für Lehrkräfte entwickelt, die nun über einen neu gestalteten Prozess an die Landesinstitute übergeben werden. Dieser Prozess umfasst die strukturierte Einreichung über ein standardisiertes Formular sowie die Bereitstellung auf der gemeinsamen Plattform fundus. Ziel ist es, die Anschlussfähigkeit und Weiterverwendung der Materialien in den Ländern zu erleichtern – und gleichzeitig Transparenz über Inhalte, Rechte und Anpassungsmöglichkeiten zu schaffen. Anhand eines konkreten Fallbeispiels wird in diesem Beitrag exemplarisch nachvollzogen, wie eine Fortbildung (am Beispiel eines Selbstlernkurses für Multiplikator:innen aus dem Projektkontext DiSo-SGW und DiäS) in die Strukturen der Landesinstitute überführt wird. Dabei werden drei Perspektiven zusammengeführt: die Sicht des Projektverbunds, der die Fortbildung entwickelt und eingereicht hat; die Perspektive der IT, die den technischen Rahmen und die Prozesse für die Plattform fundus gestaltet; sowie die Sicht eines Landesinstituts, welches die Fortbildung übernimmt, anpasst und in seine landesspezifischen Fortbildungsstrukturen integriert. Im Mittelpunkt stehen dabei praxisrelevante Fragen wie:
Der Beitrag zeigt auf, welche Potenziale in der strukturierten Bereitstellung über fundus liegen – etwa in der verbesserten Auffindbarkeit, Vergleichbarkeit und Nachnutzbarkeit von Fortbildungsangeboten. Gleichzeitig werden Herausforderungen sichtbar, etwa im Hinblick auf die Verständlichkeit der Einreichungsinformationen, die Klärung von Anpassungsrechten oder die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Austauschs zwischen den beteiligten Akteur:innen. Durch die multiperspektivische Zusammensetzung des Vortragsteams ermöglicht es, den Transferprozess nicht nur zu beschrieben, sondern aus verschiedenen Blickwinkeln zu reflektieren. Ziel ist es, praxisnahe Impulse für die Weiterentwicklung von Transferprozessen im Bildungsbereich zu geben und zur Diskussion über gelingende Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Bildungspraxis beizutragen. Dieses Beispiel zeigt, wie Transfer wirksam, nachhaltig und kooperativ gestaltet werden kann. Transferwirksamkeit eines digitalen Portals zur Fortbildungssuche: Eine qualitative Untersuchung zur nutzendenzentrierten Gestaltung aus Sicht von Berufsschullehrkräften Technische Universität Dresden Wie können digitale Portale zur Fortbildungssuche so gestaltet werden, dass sie wirksam zum Transfer in der beruflichen Bildung beitragen, und nicht lediglich Informationen bereitstellen? Der Beitrag geht dieser Frage am Beispiel des Projekts ELMeKS.digital nach und untersucht, wie Transferprozesse durch eine nutzendenzentrierte Gestaltung und bedarfsorientierte Inhalte unterstützt werden können. Im Mittelpunkt stehen die Perspektiven von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen, deren Rückmeldungen im Rahmen einer qualitativen Usability-Studie systematisch ausgewertet wurden. Ziel ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Gestaltungsmerkmale den Zugang zu Fortbildungsangeboten erleichtern, wie Anschlussfähigkeit an den beruflichen Alltag gelingt und welche Bedingungen für einen gelingenden Transfer förderlich sind. Im Projekt ELMeKS.digital wird ein Webportal entwickelt, das Lehrkräfte an sächsischen Berufsschulen in freier Trägerschaft, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Sozialpädagogik und Physiotherapie, bei der Entwicklung digitaler Kompetenzen unterstützt und passgenaue Fortbildungsempfehlungen bereitstellt. Ziel ist es, die Motivation zur eigenen Fortbildung zu stärken und vorhandene Online-Angebote durch nutzendenzentrierte Einstiegsszenarien zugänglicher zu machen. Viele der adressierten Lehrkräftesind Quer- oder Seiteneinsteigende ohne formale pädagogische Ausbildung. Bestehende digitale Fortbildungsangebote werden ihren heterogenen Bedarfen bislang nur unzureichend gerecht. Das Portal setzt daher auf interaktive Suchoptionen und individuelle Zugänge, um die Anschlussfähigkeit an die berufliche Praxis zu erhöhen. | ||