Ziel, Thema und Leitfrage: Der Beitrag beleuchtet, welche Kernkompetenzen Fortbildende im Bildungssystem benötigen, um als “Brückenbauer” Forschungsergebnisse und Innovationen erfolgreich in die schulische Praxis zu bringen. Im Zentrum steht die Frage: Wie können Qualifizierungsmaßnahmen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gezielt stärken, um systematisch effektive und nachhaltige Veränderungen anzustoßen?

Hintergrund: Das vorgestellte Qualifizierungskonzept "Fit für FoBi" zielt auf die Professionalisierung von bayerischen Lehrkräftefortbildnerinnen und -fortbildnern ab, die in einem vielschichtigen System (von der zentralen Ebene über regionale Beratungsstrukturen bis hin zur schulinternen Ebene) tätig sind und im Wesentlichen mit Lehrkräften aller Schularten in Phase 3 sowie schulischem Führungspersonal arbeiten.

Das Konzept erkennt die Schlüsselrolle der "doppelten Professionalität" von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an: Sie müssen nicht nur Expertinnen und Experten ihres Fachs sein, sondern auch über erwachsenenpädagogische Kenntnisse und Kompetenzen verfügen. Grundlage des Konzepts bilden dabei die Erkenntnisse zu wirksamer Fortbildungsgestaltung (Lipowsky & Rzejak, 2021) und das GRETA-Kompetenzmodell (Strauch et al., 2019). Mit einem modularen Blended-Learning-Ansatz soll den vielfältigen Bedarfen der jeweiligen Zielgruppen begegnet werden.

Bezug des Beitrags zum Tagungsthema: Dieser Beitrag adressiert das Tagungsthema "Transfer in der Bildung verstehen und gestalten" direkt und praxisnah, indem er einen konkreten Ansatz zur Stärkung der Transferkompetenzen von Schlüsselakteuren im Bildungssystem präsentiert. Das "Fit für FoBi"-Konzept ist ein praktisches Beispiel dafür, wie Forschungsergebnisse (zum Beispiel zu wirksamer Erwachsenenbildung) in die Konzeption von Qualifizierungsmaßnahmen integriert werden. Das Diskussionsforum lädt dazu ein, die Erfahrungen bei der Entwicklung dieses Modells gemeinsam zu reflektieren und Ansätze für die Weiterentwicklung von Transferkompetenzen in weiteren Bildungsinstitutionen und -kontexten zu diskutieren.

Geplanter Ablauf: Das Diskussionsforum beginnt mit einer circa 20-25-minütigen Einführung in das Konzept. Diese umfasst dessen Herleitung und Zielsetzung, die Vorstellung des zugrundeliegenden Kompetenzmodells (mit seinen fünf Kernbereichen) und des modularen Blended-Learning-Ansatzes. Anschließend wird der Raum für eine interaktive Diskussion der Teilnehmenden geöffnet (circa 45-50 Minuten). Im Fokus stehen dabei Fragen wie zum Beispiel:

• Welche Kompetenzen erachten die Teilnehmenden in ihrem jeweiligen systemischen Kontext als besonders relevant für einen erfolgreichen Transfer?
• Welche bewährten Ansätze zur Kompetenzentwicklung existieren bereits in anderen Bundesländern oder Organisationen?