Veranstaltungsprogramm


Das MINT Symposium 2025 findet am Mittwoch (17.09.) im Ohm Innovation Center (neuer Standort der TH Nürnberg; Brucknerstraße 11, 90429 Nürnberg) und am Donnerstag und Freitag (18.+19.09.) im KA-Gebäude der TH Nürnberg (Keßlerplatz 12, 90489 Nürnberg) statt.

Hier finden Sie eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen des MINT Symposiums 2025.
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Sitzungsübersicht
Sitzung
Postersession
Zeit:
Donnerstag, 18.09.2025:
13:30 - 15:00

Ort: KA. 602 und 604


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Kurzbeschreibung

Aktives Lernen in MINT-Fächern mit dem ICAP-Modell charakterisieren, planen und reflektieren

Prof. Dr. Claudia Schäfle, Prof. Dr. Silke Stanzel, Christine Lux, Julia Neubert

Technische Hochschule Rosenheim

Um aktives Lernen in Lehrveranstaltungen zu klassifizieren, bietet das ICAP-Modell (Chi & Wylie, 2014) eine vierstufige Taxonomie, die in der Lehrpraxis anwendbar ist. Das von außen beobachtbare Verhalten wird in Kombination mit den von den Studierenden erzeugten „Produkten“ (z.B. ihren schriftlichen und mündlichen Äußerungen) verwendet, um das kognitive Engagement der Studierenden in Lehrveranstaltungen hinreichend gut einzuordnen (𝐼 Interactive, 𝐶 Constructive, 𝐴 Active und 𝑃 Passive). Die ICAP-Hypothese postuliert, dass es eine Hierarchie der ICAP-Stufen 𝐼 > 𝐶 > 𝐴 > 𝑃 hinsichtlich der Tiefe der zu erwartenden Lernergebnisse gibt.
In diesem Beitrag berichten wir über Erkenntnisse aus systematischen Beobachtungen hinsichtlich des ICAP-Modells in Physik- und Mathematik-Lehrveranstaltungen an der TH Rosenheim. Die Lehrveranstaltungen finden nach dem SCALE-UP Raum- und Lehrkonzept statt (Beichner et al., 2007). Studierenden arbeiten dabei größtenteils an unterschiedlichen Lernaktivitäten in kleinen Gruppen an runden Tischen, während die Lehrperson die Rolle eines „guide on the side“ einnimmt. Das Verhalten der Studierenden und der Lehrperson wird in zweiminütigen Zeitintervallen zusammen mit dem „output“ der Studierenden registriert und auf die ICAP-Stufen abgebildet. Die Ergebnisse dienen der Reflexion und unterstützen die Planung und Verbesserung geeigneter Lernaktivitäten, insbesondere um zwischen den Stufen 𝐶 und 𝐴 zu unterscheiden.



Hybrid & kollaborativ: zukunftsorientiertes Lernen in einem lernförderlichen Lehr-Experimentierraum

Prof. Dr. Michael Griesbeck, Dr. Martina Alles, Anja Teistler

Technische Hochschule Rosenheim

Mit dem „Labor für hybride Gruppenarbeit“ wurde im Projekt HigHRoQ an der TH Rosenheim ein innovativer Lehr-Experimentierraum geschaffen, der die physische und virtuelle Lernumgebung zu einer „Neuen Präsenz“ [1] verbindet. Im Rahmen von hybrider Gruppenarbeit, einem aktivierenden Lehrformat, kann in Teams aus vor Ort anwesenden und online teilnehmenden Studierenden synchron und interaktiv zusammengearbeitet werden. Der Lehrraum verfügt über digitale Whiteboards, Kameras und hochwertige Audiotechnik, die allen Teilnehmenden weitestgehend gleichwertige Interaktionen ermöglichen. Anwendungsorientierte Aufgabenstellungen helfen eine lernförderliche Umgebung zu schaffen, die interaktives und konstruktives Lernen begünstigt und Schlüsselkompetenzen wie Teamarbeit und technologische Fähigkeiten stärkt, die essenziell für die moderne Arbeitswelt sind.

Das Physik-Lernen in hybriden Gruppen wurde mittels studentischer Befragungen und Unterrichtsbeobachtungen evaluiert und gestützt auf das ICAP-Framework analysiert [2]. Die Ergebnisse zeigen, dass passives Lernen minimiert und interaktive Lernprozesse gefördert werden. Hierfür spielen audiovisuelle Kommunikationskanäle, wie Mikrofone, Kameras und Smartboards eine entscheidende Rolle. Dieser Beitrag zeigt, wie eine Lernumgebung für hybride Gruppenarbeit im Fach Physik erfolgreich umgesetzt werden kann, um inklusive und zukunftsorientierte Hochschulbildung zu fördern.

[1] Lohr, A. et al. (2022): "Digitale Bildung an bayerischen Hochschulen während der Corona-Pandemie", München, vbw.

[2] Stegmann et al. (2019): "Entwicklung eines Instruments zur Erfassung von Lernprozessen nach dem ICAP-Modell". Posterbeitrag, paEpsy-Tagung, Leipzig



Individuelle Lernbegleitung: Benefits von Peer-Coaching und Feedback im MINT-Bereich

Silke Deschle-Prill, Prof. Dr. Elmar Junker, Christine Lux, Prof. Dr. Birgit Naumer

Technische Hochschule Rosenheim

Das Projekt FANTASTIC (Feedback Based on Analytics of Teaching and Studying meets Individual Coaching) hat drei Bausteine: Feedback basierend auf Learning Analytics, Unterstützung durch Peer-Coaching und fachdidaktische Anpassungen des Lehr-Lern-Materials. Ziel ist, das Lernverhalten und damit den Studienerfolg der Studierenden positiv zu beeinflussen. Das Coaching durch studentische Peers ist ein wichtiges Element, um die individuelle Lernunterstützung zu erhöhen. Interessierte Peers durchlaufen ein umfassendes Qualifizierungsprogramm, durch welches sowohl zukunftsorientierte Kompetenzen (u.a. Beratungskompetenz, Fähigkeit zum Beziehungsaufbau, Präsentationskompetenz) als auch ihre Persönlichkeit weiterentwickelt werden. Die Peer-Coaches werden hierdurch in ihrer Rolle gestärkt und können gezielter bei auftretenden Problemen wie Zeitmanagement und Prokrastination unterstützen.

In diesem Posterbeitrag wird neben dem Qualifizierungskonzept auch vorgestellt, wie durch Partizipation der Studierenden das Feedback iterativ verbessert wird - sowohl hinsichtlich seines Informationsgehalts als auch der Gestaltung, so dass es von den Studierenden angenommen wird und positive Effekte hat. Erste Erfahrungen zeigen, dass das Feedback den Studierenden einen Abgleich der Selbsteinschätzung ermöglicht. In Kombination mit gezielten Umfragen wird die Reflexion des eigenen Lernverhaltens angeregt und im Idealfall ein Handlungsbedarf erkannt. Letzteres führt einerseits dazu, dass das Coaching-Angebot angenommen wird, und andererseits zu einer höheren Lerneffektivität. Neben einem Erfahrungsbericht werden Anregungen für die Übertragung auf andere Kontexte gegeben.

Freiraum-Projekt: https://projekte.th-rosenheim.de/forschungsprojekt/1180-freiraum-2023_fantastic



360°- Rundgang zur Stärkung der Transferkompetenz unabhängig von Zeit und Raum

Prof. Dr. Daniela Neuffer, Christina Hinrichs

Technische Hochschule Rosenheim

Wie kann ein Lernraum für Studierende Wissen jederzeit zugänglich abbilden und dabei die Theorie mit der Praxis verbinden?

Das neue Lernkonzept der 360°-Rundgänge ermöglicht es digitale Lernräume im Web oder unter der VR-Brille wiederholt und an den Lernfortschritt angepasst wahrzunehmen. Das dabei digital greifbare Erlebnis in einer virtuell dargestellten aber reell existierenden Umgebung in Verbindung mit eingebetteten, teils interaktiven Lernressourcen erlaubt eine verbesserte Lernerfahrung. Mehrmaliges Wiederholen bietet Reflexions- sowie Vertiefungsmöglichkeiten. 360°-Rundgänge können von den Studierenden individuell und motivierend als Lernmittel genutzt werden, um den Kontext der gesamten Vorlesung einzuordnen und zu verstehen.

Im anwendungsorientierten Studiengang Bauingenieurswesen an der Technischen Hochschule Rosenheim werden theoretisches und praktisches Wissen eng verknüpft. Fachexkursionen sind eine gängige Methode für anwendungsbezogenes Lehren. Der Studienalltag zeigt, dass bei diesen Aktivitäten Teilnahmeeinschränkungen bestehen, z.B. durch Gruppengrößen oder zeitlicher Verfügbarkeit. Um den Praxisbezug dennoch für alle möglich zu machen, kann ein 360°-Rundgang eingesetzt werden.

Beispielhaft wird für die Vorlesung „Siedlungswasserwirtschaft“ die Kläranlage Rosenheim für einen 360°-Rundgang herangezogen. Inhalte werden durch wissenschaftliche Texte, Bilder und Videos in den Rundgang eingepflegt und in die visuelle Umgebung eingepasst. Dieses Lernformat bietet den Studierenden die Möglichkeit Wissen aus der Vorlesung zu wiederholen, mit der Praxis zu verknüpfen und damit ihre Transferkompetenz zu stärken.



Erlebbarkeit von Nutzungskontexten: Entwicklung eines Simulators

Nils Weber

Technische Hochschule Nürnberg

Die Gebrauchstauglichkeit interaktiver Systeme wird maßgeblich durch den Nutzungskontext beeinflusst. Besonders in der Lehre der Mensch-Computer-Interaktion (MCI) an Hochschulen stellt die Vermittlung der Kontextanalyse eine Herausforderung dar, da eine reale Erkundung von Nutzungskontexten organisatorisch oft nur schwer umsetzbar ist.
Um diese Lücke zu schließen, wird in diesem Beitrag die erste Entwicklung eines Simulators vorgestellt, der Studierenden ermöglicht, unterschiedliche Nutzungskontexte virtuell zu erleben. Ziel ist es, für Umgebungseffekte zu sensibilisieren, die die Gebrauchstauglichkeit beeinflussen. Dabei wird untersucht, welche Fidelity-Stufen für eine ausreichende Immersion erforderlich sind und wie eine Simulation die Analysekompetenz der Studierenden fördern kann.
Eine durchgeführte Benutzerstudie zeigt, dass der Simulator dazu beiträgt, Umgebungseffekte besser zu verstehen und deren Einfluss auf die Gebrauchstauglichkeit zu analysieren. Die Ergebnisse legen nahe, dass Studierende durch die Simulation erste Lösungsansätze zur Verbesserung der Gebrauchstauglichkeit entwickeln können. Bei ähnlichen Lehrformaten mit begrenzten Möglichkeiten zur realen Erkundung ist ein Transfer des Konzepts denkbar.



Geschätztes und Tatsächliches Lernen bei HyFlex im Vergleich

Prof. Dr. Robert Kellner

TH Rosenheim

Die Unterrichtsform "HyFlex" ermöglicht es den Studierenden, für jede Unterrichtseinheit zwischen synchronen Präsenzveranstaltungen und asynchronen Lernoptionen zu wählen. Diese Wahlfreiheit bietet ihnen mehr Flexibilität beim Lernen.

Asynchrone Online-Lehre kann es den Studierenden ermöglichen, sich in ihrem eigenen Tempo mit den Lerninhalten zu beschäftigen und die Inhalte nach Bedarf zu wiederholen. Eine didaktisch sinnvolle Strukturierung von asynchronen Kursen kann helfen, selbst gesteuerte Lernfähigkeiten zu entwickeln.

Für die Lehrenden bedeutet die Gestaltung eines HyFlex-Kurses zusätzliche Arbeitsbelastung. Auch manche Studierenden könnten sich überfordert fühlen, vorwiegend diejenigen, die über ein schlechtes Zeitmanagement verfügen. Asynchrone Online-Lernumgebungen verfügen außerdem häufig nicht über Interaktionsmöglichkeiten, was die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern erschweren kann.

Im Fach Physik existieren bereits Untersuchungen zur Wirksamkeit asynchroner Online-Lehrveranstaltungen. Ein Vergleich, ob diese als gleichwertig zu synchroner Präsenzlehre angesehen werden können, steht jedoch noch aus.

In Anlehnung an bereits publizierte Forschungsergebnisse wurden Untersuchungen im ersten Semester Physik an der TH Rosenheim durchgeführt. Da in Präsenz sehr viele aktivierende Lehrmethoden zum Einsatz kommen, ist die Umsetzung in asynchronen Lehreinheiten besonders herausfordernd. Ziel war zu messen, wie viel die Studierenden in den beiden Unterrichtsmodalitäten tatsächlich gelernt haben, aber auch, wie sie ihren Lernerfolg einschätzten. Erste Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Experiment werden vorgestellt.



MINT-Tutor*innen für Thüringer Facharbeitsprojekte

Carsten Thomas Gatermann, Nils Weißinger, Jenny Gramsch, Sabine Fincke

Technische Universität Ilmenau

In der Thüringer gymnasialen Oberstufe ist die Erstellung einer (Seminar)Facharbeit ein verpflichtendes Element. An der TU Ilmenau wird seit einem Jahr ein kollaborativer Ansatz erprobt, der die Betreuung der Schüler*innen kompetenzorientiert und basierend auf zeitlich abgestimmten Wissenspaketen gestaltet.

Ein wesentliches Element dieses Ansatzes ist die Einbindung von studentischen Tutor*innen, die in diesem Beitrag vorgestellt wird. Die Tutor*innen, vornehmlich mit eigenen Erfahrungen aus den praxisorientierten Angeboten der Studieneingangsphase der TU Ilmenau, übernehmen dabei Betreuungsaufgaben im Rahmen der Facharbeiten und haben in ihrem Aufgabenbereich Expertenstatus.

Durch die Betreuung erleben die Schüler*innen Teamarbeit in heterogenen Teams und lernen wissenschaftliche Arbeitstechniken in einem außerschulischen Umfeld kennen. Die Tutor*innen können während der Betreuung ihr (Fach)Wissen vertiefen und durch Impulse von Lehrenden didaktische Kompetenzen ausbauen.

Der Beitrag stellt diese kollaborative Lernform anhand von zwei Beispielen vor. Vorteil des Settings der TU Ilmenau ist die Möglichkeit der längerfristigen Begleitung und Wirksamkeitsbeobachtung für die eingebunden Schüler*innen, Tutor*innen und Betreuungs-Team. Dargestellt werden der Bearbeitungsprozess, erzielte Ergebnisse, Beobachtungen und Feedback der beteiligten Akteure, Voraussetzungen für die Umsetzbarkeit sowie Potentiale für die Weiterentwicklung des Ansatzes.

Mit so begleiteter Erarbeitung der Seminarfacharbeiten für die Schüler*innen wird erwartet, dass erste Hürden beim Übergang in ein Studium wie Zeitmanagement oder Teamfindung reduziert werden können.



SCALE-UP Raum für die hybride Präsenzlehre

Prof. Dr. Michael Wendlandt

Hochschule Albstadt-Sigmaringen

Die „hybride Präsenzlehre“, d.h. Präsenzlehre, die eine synchrone Teilnahme mittels Videoübertragung erlaubt, ist mittlerweile an vielen Hochschulen etabliert. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass sich bei den „Remote“- Studierenden eine destruktive Passivität einstellt. Das hier vorgestellte Konzept des hybriden SCALE-UP (Student Centered Activating Learning Environment for Upside-Down Pedagogies) Raumes hat das Ziel, den „Remote“-Studierenden eine Lernumgebung zu ermöglichen, die idealerweise der Lernumgebung im Klassenraum bezüglich Aktivierung, Feedback und letztendlich Lernerfolg gleichwertig ist. Im Gegensatz zu klassischen „teacher centered“ Hörsälen, sitzen die Studierenden in einem SCALE-UP Raum an Gruppentischen, so dass die Zusammenarbeit der Studierenden im Fokus steht und die Lehrperson die Rolle eines „dezentralen“ Lerncoaches einnimmt. Die Gruppentische im neuen hybriden Scale-Up Raum der Hochschule Albstadt-Sigmaringen sind mit einem interaktiven Touchscreen und einem 180° Videosystem ausgestattet, sodass die „Remote“- und Präsenzstudierenden die Erfahrung haben, als säßen Sie gemeinsam am selben Tisch. Zusätzlich sind pro Tisch zwei mobile Stift-Displays vorhanden, mit deren Hilfe gemeinsam mit den „Remote“-Studierende auf einem digitalen Whiteboard gearbeitet werden kann, dessen Inhalt auf dem interaktiven Touchscreen immer zu sehen ist. Eigene Geräte sind bei diesem Setup nicht notwendig, um den Fokus auf die Zusammenarbeit zu lenken. Erste vielversprechende Ergebnisse bezüglich Lernerfolg und Feedback der Studierenden wurden evaluiert..



Lehrplangestaltung für einen forschungsorientierten Energiesysteme-Master

Carsten Thomas Gatermann1, Nadja Isabelle Belz1, Reinhold Pabst2, Dirk Westermann1

1Technische Universität Ilmenau; 2Fraunhofer IOF

Die Anforderungen an Energietechnik-Ingenieur*innen umfassen zunehmend technische und interdisziplinäre Kompetenzen. Dieser Beitrag beleuchtet die Lehrplangestaltung des forschungsorientierten Masterstudiengangs Elektrische Energiesysteme der TU Ilmenau, der technische Exzellenz mit Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit, akademischem Schreiben und Umgang mit künstlicher Intelligenz kombiniert.

Ein zentraler Bestandteil des Studiengangs sind die Innovationsmodule. Das Modul Energieforschung und Innovationsmethoden 1, führt Studierende durch forschungsbasierte Methoden in wissenschaftliches Arbeiten und agile Ansätze wie Scrum ein, während ein Hackathon die kollaborative Entwicklung kreativer Forschungsprojekte fördert. Aufbauend darauf ermöglicht das Modul Energieforschung und Innovationsmethoden 2 im zweiten Mastersemester interdisziplinäres Arbeiten mittels Design Thinking anhand von Design Challenges aus der Energietechnik-Industrie.

Praktische Projektarbeiten und eine Innovationsarbeit im dritten Semester bereiten Studierende schrittweise auf ihre Masterarbeit im vierten Semester vor. Der Fokus liegt auf disruptiven Themen wie der Integration von KI-Methoden in das Elektroenergiesystem, aktuellen Industrietrends, oder Fragen im Zusammenhang mit den Forschungsprojekten der anbietenden Fachgebiete.

Der Masterstudiengang verbindet Theorie und Praxis durch kontinuierliche Bearbeitung von Forschungsprojekten mit größer werdendem Anteil, deren Ergebnisse u. a. beim IEEE Power and Energy Student Summit präsentiert werden. Feedback der Absolvent*innen bestätigt die Nachhaltigkeit des Konzepts. Der Beitrag zeigt, wie kollaborative Formate und aktivierende Lehrmethoden innovative Lehre fördern und Ingenieur*innen optimal auf den Arbeitsmarkt vorbereiten.



Math Anxiety und Mathedefizite:Wie die studien.cloud den Herausforderungen zu Studienbeginn begegnet

Dr. Britta Schütter-Kerndl, Dr. Lisa Groos, Eveline Rettenmeier, Jan Bucher

Hochschule Aalen

Studienanfänger*innen der Hochschule Aalen kommen mit heterogenen Bildungshintergründen an die Hochschule und bringen dadurch unterschiedliche Mathematikgrundlagen mit. Zudem ist – oft auch schon vor dem Studium - eine Angst vor Mathematik, in der Literatur als Math Anxiety (Weir 2023) beschrieben, verankert, die sich in den ersten Semestern verfestigt und eventuell zu Erfolgsdefiziten im Studium führt. Erhebungen an der Hochschule Aalen ergeben, dass weibliche Studierende und angehende Studierende von Nicht-MINT-Fächern deutlich häufiger betroffen sind. Die Art der Hochschulzugangsberechtigung spielt hingegen keine Rolle bei Ängsten im Umgang mit mathematischen Problemen.

Am Zentrum für Grundlagen und digitale Lehre werden im Projekt studien.cloud Maßnahmen entwickelt, um Defiziten in der Grundlagenmathematik und Math Anxiety entgegenzuwirken, beginnend im zentralen Vorkurs der Hochschule.

Im Vorkurs werden basierend auf dem cosh-Mindestanforderungskatalog die Mathematikthemen in einer hybriden Tafelvorlesung ohne Zeitdruck und in nahbarer Atmosphäre behandelt. Weitere angstreduzierende Interventionen (Sammallahti 2023) werden in Einheiten zu Lern- und Arbeitstechniken, Stress- und Selbstmanagement adressiert.

Auf der Plattform studien.cloud sind zusätzlich alle Mathematikinhalte digital dargestellt und durch die Möglichkeit zum unendlichen zeit- und ortsunabhängigen Üben untermauert. Studierendenrückmeldungen zufolge steigert das auf den persönlichen Lernstand zugeschnittene Dashboard die Motivation. Der zum Vorkurs konzipierte YouTube-Kanal mit Videos der Dozierenden rundet die Unterstützung ab.



Studentischer Umgang mit Messunsicherheiten in einem als Projektlabor konzipierten Anfängerpraktikum

Prof. Dr. Andreas Modler

Berliner Hochschule für Technik

Im Bachelorstudiengang Medizinphysik an der Berliner Hochschule für Technik wurde ein innovatives Projektlabor für das erste Studiensemester eingerichtet, das den Studierenden die Grundlagen der Physik und Messtechnik näherbringt. Ziel des Labors ist es, ein umfassendes Verständnis für die Planung und Auswertung von Experimenten zu fördern. Die Grundlage dazu bildet der internationale Leitfaden zur Angabe von Unsicherheiten beim Messen (GUM).

Zentrale Lernziele sind die Bestimmung und Berechnung von Messunsicherheiten. Um den Lernerfolg zu bewerten, wird der Physics Measurement Questionnaire (PMQ)1 eingesetzt. Dieser Fragebogen prüft sowohl zu Beginn als auch am Ende des Semesters das Verständnis der Studierenden durch Multiple Choice Fragen und Freitextantworten. Die Analyse der Fragebögen zeigt nicht nur individuelle Lernfortschritte, sondern erlaubt auch den Vergleich mit Literaturwerten aus ähnlichen Studien.

Die bisherigen Ergebnisse aus zwei Durchläufen des Projektlabors verdeutlichen signifikante Lernzuwächse der Teilnehmenden. Die Auswertung gibt Einblicke in die Effektivität der Lehrmethoden und liefert eine Grundlage für zukünftige Optimierungen des Moduls.

Der Beitrag beleuchtet die Herausforderungen und Erfolge eines solchen Lehrformats und zeigt auf, wie projektbasiertes Lernen in den MINT-Fächern nachhaltig gestaltet werden kann.

1.Allie, Saalih; Buffler, Andy; Campbell, Bob; Lubben, Fred (1998). First‐year physics students’ perceptions of the quality of experimental measurements. International Journal of Science Education, 20(4), 447–459.



Projektbasierte Ingenieurpraxis – Ein ganz anderer Studiengang

Prof. Dr. Thomas Weiler, Prof. Dr. Dinan Wang, Dr. Janina Tosic

HRW Hochschule Ruhr West

Der Posterbeitrag wird den finalen Stand einer vierjährigen Entwicklung eines neuen Studiengangformats vorstellen, welches sich auf rein projektbasierte, kompetenzorientierte Lehre für Ingenieure konzentriert.

Basiskompetenzphase:

Den didaktischen Schwerpunkt des Studiengangs bilden sogenannte Projekthäuser, welche von mindestens zwei Professoren interdisziplinär betreut werden. Innerhalb eines Projekthauses werden den Studierenden in Grundlagenseminaren die wesentlichen Methoden/Inhalte vermittelt, welche parallel zur Erreichung eines Projektziels angewendet werden können. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis soll somit forciert werden. Eigenständiges Lernen und Organisieren rücken in den Vordergrund; unnötige Theorie ohne Anwendungsrelevanz in den Hintergrund. Die Projekthäuser sollen in den ersten vier Semestern die fachlichen und überfachlichen Basiskompetenzen ausbilden.

Vertiefungsphase:

Im Anschluss schließt die Phase der Vertiefung an: Hier werden die Studierenden zukünftig in zwei Semestern inhaltlich größere, vertiefende Projekte durchführen, entweder in Kooperation mit der Industrie, im Forschungsumfeld der Hochschule oder als Möglichkeit eigene Ideen umsetzen zu können. Flankiert wird diese Phase von der Möglichkeit in vier Wahlmodulen das Wissen persönlich zu vertiefen.

Strikte Kompetenzorientierung:

Der Studiengang ist rein kompetenzbasiert ausgerichtet, d.h. es werden mit den Studierenden definierte Kompetenzhürden festgelegt, die es je Projekt zu erreichen gilt. Anstelle von Noten wird die Prozentzahl der erlangten Kompetenzen ausgewiesen. Eine neue digitale Plattform organisiert diesen Abstimmungsprozess zwischen Lehrenden und Lernenden.



Dashboard MINT-Datenbank - Daten aus der Lehre zielgerichtet und benutzerorientiert dargestellt

Prof. Dr. Marco Linß, Dr. Stefan Miller

Hochschule Hof

Auf dem letzten MINT-Symposium 2023 konnten die Autoren im Beitrag „Mit Sicherheit mehr Wissen – wie Daten uns helfen können, das Studium zu verbessern - Ein Beispiel aus der Hochschule Hof“ zeigen, dass die realisierte MINT-Datenbank ein studierenden- und systemorientiertes Monitoring und damit eine Verbesserung der Qualität der Lehre und des Lernerfolgs ermöglicht.

Die dabei vorgenommenen Analysen reichten von den Einflussfaktoren auf den Prüfungserfolg (z.B. Barrierefächer), über die Wirksamkeit der Tutorien, der Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Bildungswegen, Studienverlaufsanalysen, bis hin zu den Prognosen des Studienverlaufs. Abgerundet wird das Ganze durch das Noten Monitoring Programm zur Erhöhung der Studienerfolgsquote.

Die Fragestellung war nun: Wie stellt man diese Analysemenge strukturiert, zielgerichtet und benutzerorientiert den verschiedenen Zielgruppen (Stakeholder) in der Hochschule zur Verfügung, unter Beachtung des Datenschutzes?

Dazu wurde in einem bestehenden internen Informationssystem ein spezielles Dashboard entwickelt. Dabei war es besonders wichtig, diese komplexen Daten so vereinfacht darzustellen, das auf ihrer Basis begründete Entscheidungen getroffen werden können.

Neben den Übersichtsdarstellungen für die verschiedenen Analysegruppen gibt es auch die dazugehörigen Darstellungen für eine detailliertere Betrachtungsweise. Allgemeine Erläuterungen zu der jeweiligen Art der Durchführung der Analyse und ihrer Datenbasis helfen dem besseren Verständnis der Darstellung und ihrer Einordung im Gesamtsystem.



BayernMINT Projekt "WISE-Tech"

Bence Lukács, Prof. Dr. Bernhard Kausler

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Das BayernMINT Projekt "WISE-Tech" (Workshop-Initiative zur Förderung von Schüler*innen-Engagement in Technik) adressiert die Bildungslücke im MINT-Bereich durch eine zukunftsorientierte Konzeption, die Schüler für Technik begeistert und Theorie praxisnah erlebbar macht. Kernstück sind interaktive Robotik- und Coding-Workshops in Schulen sowie Technik-Projekte, begleitet von technikaffinen Studierenden, die als "Technik-Coaches" agieren. Diese Coaches werden durch ein Wahlpflichtfach an der TH Nürnberg qualifiziert, welches neben technischen Inhalten (u.a. Robotik, Arduino) auch didaktische und überfachliche Kompetenzen vermittelt. Das Projekt zielt darauf ab, durch den geringen Altersabstand zwischen Schülern und Studierenden Vorbildbeziehungen zu schaffen und eine dynamische Lernumgebung zu fördern.

Die Forschung innerhalb von "WISE-Tech" evaluiert die Wirksamkeit dieses Ansatzes, insbesondere im Hinblick auf die Steigerung des MINT-Interesses und die Entwicklung von Problemlösungskompetenzen bei Schülern sowie die Wahrnehmung der Studierenden als Mentor*innen. Dabei werden sowohl quantitative (z.B. Evaluation des Selbstwirksamkeitserlebens) als auch qualitative Methoden eingesetzt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die MINT-Bildung in der Region nachhaltig zu stärken und als Transfermodell für andere Bildungseinrichtungen dienen. Das Projekt baut auf die Erfahrungen vorheriger Lehr- und Forschungsprojekte auf (z. B. RoboCoop) und zielt auf eine enge Kooperation von Hochschulen und Schulen ab.



Das große Projektfinale mit Dreiklang - unser Weg zum Starterkit E-Portfolios

Prof. Dr. Mike Altieri, Christina Stollner, Katharina Kunert, Romy Hösl

OTH Amberg-Weiden

Das StIL-geförderte Projekt Dreiklang neigt sich dem Ende zu - wir ziehen Resümee aus unserer Projektarbeit und zeigen unsere Lessons Learned zum Thema E-Portfolios in Lehre und Studium auf. Hierbei wird der projektbetreffende Dreiklang aus Theorie, Kommunikation und Anwendung aufgegriffen sowie das Ergebnis unseres Projektes, das Starterkit E-Portfolios, vorgestellt.

Dieses kann Lehrenden und Studierenden zum einen als Hilfestellung beim erstmaligen Kontakt und zum anderen als Inspirationsquelle dienen. Die darin enthaltenen Lehr- und Lernmaterialien, Beispiele und Templates, sind auf Basis unserer langjährigen Erfahrung im Einsatz von E-Portfolios in Lehrveranstaltungen verschiedener MINT-Studiengänge entwickelt worden.

Auf unserer Zielgeraden wollen wir jedoch nicht nur auf das Starterkit eingehen, sondern auch die Ergebnisse unserer projektbegleitenden Evaluierung dieser Lehr-, Lern- und Prüfungsmethode sowie Projekt-Insights präsentieren. Dazu zählen die TOP10 der Hürden für die Nutzung von E-Portfolios sowie Einsatzmöglichkeiten in Zeiten von KI.

Getreu dem diesjährigen Motto des MINT-Symposiums "Was bleibt? Was kommt? Was wirkt?" nehmen wir unser Projektvorhaben unter die Lupe und präsentieren unser Starterkit als wertvolles Instrument für den Einsatz von E-Portfolios in Lehre und Studium, welches allen interessierten Hochschulangehörigen zur Verfügung steht.



Sustainable Lab - Nachhaltigkeit in der praktischen MINT-Ausbildung verankern

Fariborz Esmaeili, Katja Frohnapfel, Prof. Dr. Annette Martin

Hochschule Ansbach

Nachhaltigkeit prägt zunehmend unseren Alltag: Wir trennen Müll, nutzen erneuerbare Energien und fahren Elektroautos. Doch in Laboren stehen nachhaltige Praktiken oft im Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Kosten und Aufwand. Es wird geschätzt, dass Labore im biologischen, medizinischen und agrarwissenschaftlichen Bereich weltweit jährlich rund 5,5 Millionen Tonnen Plastikmüll erzeugen. Zudem verbrauchen viele Laborgeräte große Mengen Energie, und zahlreiche Verfahren erfordern den Einsatz kritischer Gefahrstoffe.

Ein Kulturwandel hin zu nachhaltigem Arbeiten im Labor erfordert eine fundierte Ausbildung. Zukünftige Laborteams und Führungskräfte sollten bereits im Studium nachhaltige Arbeitsweisen erlernen und eine achtsame Labor-Routine entwickeln.

Eine Umfrage unter Biotechnologie-Studierenden der Hochschule Ansbach zeigte, dass nachhaltiges Arbeiten für sie ein bedeutendes Thema ist, bei dem sie sich mehr Anleitung wünschen. Analysen von Labormüll nach Laborpraktika offenbarten deutliche Unterschiede im Müllaufkommen, die vermutlich auf variierende praktische Erfahrung zwischen den Studierenden zurückzuführen sind. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde eine Lehreinheit entwickelt, die das Bewusstsein der Studierenden für eine nachhaltige Laborpraxis schärft und ihnen Kompetenzen vermittelt, die in einer anschließenden Laborpraxis vertieft werden.

Biotechnologie-Studierende einer ersten Testgruppe evaluierten die Lehreinheit sehr positiv und integrierten erste Maßnahmen in ihre eigene Praxis.



Chemie-Vorkurs und Chemie-Café: Angebote zur Erhöhung des Studienerfolgs

Prof. Dr. Dominik Pentlehner, Dr. Cornelia Stettner

TH Rosenheim

In Studiengängen mit einem erheblichen Anteil an chemischen Fächern wie z.B. Chemieingenieurwesen ist nicht nur die Vermittlung fundierter theoretischer Kenntnisse, sondern auch praktischer Fähigkeiten von zentraler Bedeutung. Typischerweise ist die Gruppe der Studienanfänger bezüglich ihrer chemischen Vorkenntnisse und Fähigkeiten jedoch sehr heterogen zusammengesetzt.

Es wurden daher Angebote eingeführt, die der Heterogenität der Studienanfänger hinsichtlich ihrer chemischen Vorkenntnisse und Fähigkeiten entgegenwirken und allgemein das Vorwissen erhöhen.

Da das praktische Arbeiten im Labor wesentlicher Teil des Studiums und auch oftmals des anschließenden Berufslebens ist, wurde darauf besonderen Wert gelegt. Als Lehrformat wurde daher ein Chemie-Vorkurs gewählt, der als Präsenzveranstaltung eine Woche vor Studienbeginn in einem Chemielabor angeboten wird. Der Vorkurs besteht aus einem Theorieteil, der am Vormittag abgehalten wird, und einem dazu passenden Praxisteil am Nachmittag. Durch eine kleine Gruppengröße lässt sich so ideal auf die individuellen Bedürfnisse der Studienanfänger eingehen. Ab dem Semesterstart wird zudem ein Chemie-Café angeboten: An einem festem Wochentermin steht ein Tutor zur Verfügung um in lockerer Atmosphäre individuell beim Lernen oder bei allgemeinen Fragen am Anfang des Studiums zu unterstützen.

Beide Angebote erhöhen das Niveau der chemischen Vorkenntnisse und Fähigkeiten und helfen den Studienerfolg zu erhöhen, was sich unter anderem in einer geringeren Studienabbrecherquote widerspiegelt.



HeP[AAC] - Hybrider Lernraum und ePrüfungen in Chemie

Dr. Lars Dietzel, Dr. Julia Sommer, Dr. Christian Buchsbaum

Goethe Universität Frankfurt

Allgemeine und anorganische Chemie (AAC) ist ein Grundlagenfach, das von ca. 450 Studierenden naturwissenschaftlicher Fächer in unserer Universität belegt wird. Der Inhalt ist für viele Studierende eine Herausforderung, allerdings essentiell für den Erwerb von Fachwissen im eigenen Studienfach. Wir möchten neue Unterstützungsangebote schaffen und gleichzeitig den Personalaufwand gering halten.

In unserem Projekt gilt es Freiräume für Lehrende und Tutor:innen durch elektronische Modulplanung und -verwaltung sowie durch elektronische Prüfungen zu schaffen. Für den individuellen Lernfortschritt unserer Studierenden wird der vorhandene offene Lernraum für physisch und digital erweitert. Das Lerndesign des gesamten Moduls wird in einem digitalen Format erfasst und mit einem Lernanalysesystem verbunden. Die Erfahrungen daraus werden in das Lerndesign rückgekoppelt.

Als primären Effekt erhoffen wir uns eine höhere Kontaktzeit mit den Studierenden, effizienteren Ressourceneinsatz und eine transparentere Lehrplanung. Das datenbasierte und feedbackorientierte Lerndesign ermöglicht uns kontinuierliche Anpassungen im Sinne des Constructive Alignments. Mit unserem Ansatz hoffen wir, dass im Vergleich zu vorhergehenden Jahrgängen Verbesserungen in der Studierendenzufriedenheit, Klausurnoten sehen werden. Wir möchten die Erfahrungen aus diesem Projekt nutzen und später auf andere Grundlagenfächer in den, z.B. in den Bio-, Geowissenschaften oder der Physik transferieren.



Digital Prüfen in den MINT-Fächern: Ein Überblick digitalisierter Leistungsbeurteilung mit Moodle

Ludwig Gierstl, Karima Zauner, Pierre Kröseler

Hochschule München (HM)

Der Posterbeitrag der Hochschule München stellt dar, welche verschiedenen digitalen Prüfungsformate das Lernmanagementsystem Moodle abdeckt, und erläutert deren spezifische Einsatzmöglichkeiten in ausgewählten MINT-Fächern. Dabei werden auf dem Poster auch die wichtigsten Aspekte der Bewertung digitaler Prüfungen in Moodle sowie rechtliche Rahmenbedingungen zum Tragen kommen.

Zusätzlich wird den Anwesenden ein handfester Einblick in die Praxis geboten: Anhand konkreter Beispiele für Prüfungsdesign und Durchführung digitaler Prüfungen in den MINT-Fächern lernen die Betrachtenden live und vor Ort die vielfältigen Möglichkeiten von Moodle im Bereich des digitalen Prüfens kennen. Hierbei wird es den Anwesenden auch interaktiv möglich sein, selbst „Hand anzulegen“ und Prüfungsfragen in Moodle zu generieren, eine digitale Prüfung zu konfigurieren oder sich in die Rolle der Studierenden zu begeben und sich selbst einer Prüfung zu unterziehen.



Nutzung und Wirksamkeit des Onlineangebots zur Studienvorbereitung von MINTFIT Hamburg

Dr. Ute Carina Müller

TUHH/AMH - MINTFIT Hamburg

Seit 10 Jahren bietet MINTFIT Hamburg studienvorbereitende Onlinetests und -kurse an. Die Teilnahme ist unabhängig von einer Hochschul-Einschreibung, freiwillig und kann anonym erfolgen. Hierdurch wird eine niederschwellige und frühzeitige Teilnahme ermöglicht, eine Untersuchung zum Einfluss des Angebots auf die Studieneingangsphase jedoch erschwert.

Daher wurde zum Wintersemester 2021/22 mit einer Fragebogenstudie begonnen, die jährliche Kohorten bis zum Abschluss ihres vierten Semesters begleitet. Die Studienteilnahme steht allen Interessierten offen. Zu Beginn werden Daten zur schulischen Vorbildung, dem gewählten Studiengang und soziodemographischen Faktoren erfasst. Die Phase der Studienvorbereitung im September und Oktober eines Jahres wird mit mehreren Fragebögen engmaschig begleitet, wobei insbesondere die Nutzung des MINTFIT-Angebots zeitnah erfasst werden soll. Es folgen weitere Fragebögen jeweils nach Semesterabschluss.

Eine erste Analyse der Kohorten 2021 und 2022 zeigt eine statistisch signifikante, positive Korrelation zwischen der Bearbeitungsdauer der vorbereitenden Online-Mathematikkurse und den Mathematik-Studienergebnissen unter Berücksichtigung der Mathematik-Abiturnote. Mit den vollständigen Daten der bisher etwa 400 Teilnehmenden soll dieses Ergebnis überprüft und darüber hinaus die Abhängigkeit der Nutzung und des Nutzens des MINTFIT-Angebots von Faktoren wie Schulbildung, Studiengang und zeitlichem Abstand des Schulabschlusses untersucht werden. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse kann das Unterstützungsangebot von MINTFIT zukünftig im Hinblick auf Zielgruppengerechtigkeit und Individualisierung optimiert werden.



Miteinander statt übereinander reden – cosh Mathematik in Bayern

Prof. Dr. Peter Riegler1, Prof. Dr. Peter Klutke2, Dr. Susanne Kürsten1

1BayZiel; 2Hochschule Kempten

Der Übergang Schule-Hochschule ist für viele Studienanfänger und -anfängerinnen eine Herausforderung. Sie wissen nicht so richtig, was sie erwartet und wie sie damit umgehen können. Auch für Lehrende an Schulen wie an Hochschulen ist dieser Übergang mitunter eine Herausforderung. Lehrenden an Schulen ist nicht immer klar, worauf sie ihre Schüler und Schülerinnen vorbereiten sollen. Lehrenden an Hochschulen ist nicht immer klar, was sie bei ihren Studienanfängern und Studienanfängerinnen voraussetzen dürfen. Die damit verbundenen Problematiken und der korrespondierende Informations- und Kommunikationsbedarf ist im Fach Mathematik besonders spürbar.

cosh steht für die Kooperation zwischen Schule und Hochschule. cosh führt Lehrende aus Schulen und Hochschulen zu einem Dialog zusammen und setzt sich für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Schulen und Hochschulen ein. cosh Bayern folgt dem Vorbild der cosh-Initiative in Baden-Württemberg. Im Rahmen dieser Initiative vernetzen sich Lehrerinnen und Lehrer (FOS/BOS, Gymnasium) mit Professorinnen und Professoren (HaWs, Universitäten) und erarbeiten gemeinsam Möglichkeiten und Wege, Schülerinnen und Schüler auf ein Hochschulstudium vorzubereiten.

Anhand eines Posters werden Mitwirkende von cosh die bisherige Arbeit vorstellen, darunter:

  • Erkenntnisse aus dem gemeinsamen Lesen der Lehrpläne zu Bruchrechnen, Funktionen, Gleichungssystemen
  • Sammeln der hochschulseitigen Erwartungen an Mathematik-Vorkenntnissen
  • Untersuchung mathematischen Konzeptverständnisses in der Studieneingangsphase


MINT goes international – Herausforderungen der MINT-Lehre im Zuge der Internationalisierung

Prof. Dr. Sibylle Gaisser, Prof. Dr. Annette Martin, Prof. Dr. Haresh Vaidya, Prof. Dr. Mathias Moog, Prof. Dr. Anke Knoblauch

Hochschule Ansbach

Vor dem Hintergrund sinkender Studierendenzahlen und des Fachkräftemangels in den technischen Berufen in Deutschland rekrutieren die Hochschulen in Bayern zunehmend Studierende aus dem Ausland. In Ansbach gibt es derzeit mit den Master-Studiengängen „Applied Biotechnology“, „Sustainable Building Systems“ und „Smart Energy Systems“ drei internationale MINT-Studiengänge, welche seit ihrem Start vor drei Jahren von starker Beliebtheit insbesondere bei Studierenden aus Indien geprägt sind. Dies stellt einen hohen Anspruch an die Lehrenden, da Bildungssozialisation und kulturelles Verständnis von Studierenden und Lehrenden sehr unterschiedlich sind. Dazu gehören nicht nur der erwartete Wissensstand gemäß einer guten wissenschaftlichen Praxis bei den internationalen Masterstudierenden sondern auch Softskills wie Teamfähigkeit und eigenverantwortliches, problem-orientiertes Lernen. Fehlende Kompetenzen aus dem außereuropäischen Bachelorstudium in Kombination mit sehr hohen Erwartungen der Studierenden an ein Masterstudium in Deutschland führen zu enormen Herausforderungen bei allen Beteiligten. Das Poster analysiert die entscheidenden Handlungsfelder und gibt einen Einblick in Maßnahmen, welche sich zur Sicherstellung einer guten MINT-Lehre in der Lehrpraxis an der Hochschule Ansbach als hilfreich erwiesen haben.



Expertenpräsentation oder eigenständiges Lernen: Ein Experiment zur Lehre in der Physik

Prof. Dr. Stefan Roth

RWTH Aachen

In vorgestellten Projekt wird untersucht, wie zwei unterschiedliche Lehrmethoden das Erlernen von physikalischen Problemlösungsstrategien bei Studierenden beeinflussen. Ziel ist es, herauszufinden, ob eine detaillierte Demonstration der Lösung durch einen Experten effektiver ist als das eigenständige Erarbeiten der Lösungen durch die Studierenden. Dazu wird ein Tutorium in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe erhält eine umfassende Erklärung der Lösungsansätze durch einen Experten, während die zweite Gruppe die Aufgabe selbstständig bearbeitet. Direkt im Anschluss an diese unterschiedlichen Unterrichtsformen wird beiden Gruppen eine Prüfungsaufgabe gestellt, die der Übungsaufgabe ähnelt. Der Lernerfolg wird anhand der Ergebnisse dieser Prüfungsaufgabe verglichen. Zur Validierung der Ergebnisse werden die Gruppen beim nächsten Termin getauscht und die Methode erneut angewendet.



Förderung der Lernstrategien von Studienanfänger*innen

Prof. Dr. Hans-Joachim Schmid1, Florian Nölle1, Prof. Dr. Katrin Temmen2, Leon Bentrup2

1Universität Paderborn, Fak. Maschinenbau, LSt. f. Partikelverfahrenstechnik; 2Universität Paderborn, Dep. Elektrotechnik, LSt. f. Technikdidaktik

Viele Studienanfänger*innen haben beim Übergang von der Schule ins Studium Schwierigkeiten, ihre Lernstrategien den neuen Anforderungen anzupassen.

In einem neu konzipierten Blended Learning Kurs werden den Studierenden kognitive, metakognitive und ressourcenbezogene Inhalte vermittelt. Insbesondere werden neben Lerntechniken auch Fertigkeiten wie das Anfertigen von Mitschriften, Inhaltsorganisation, Prokrastination, Umgang mit Ängsten, Formulierung von Lernzielen, Planen von Lernphasen und die Überwachung des eigenen Lernvorganges behandelt. Bei der Auswahl der Methoden wurde auch die Anwendbarkeit für typische MINT-Inhalte berücksichtigt. In 8 Einheiten werden zunächst die theoretischen Inhalte in Online-Lektionen vermittelt, anschließend anhand von Aufgaben selbst praktisch angewendet und schließlich im Rahmen eines Präsenztermins in Gruppenarbeit reflektiert und Erfahrungen ausgetauscht. Dabei wird der Kurs an der Fakultät für Maschinenbau und im Department Elektrotechnik in jeweils angepasster Form realisiert, wobei die Gründe für die unterschiedliche Ausgestaltung dargestellt und diskutiert werden. Auch ein Transfer in andere MINT-Bereiche ist aufgrund des modularen Aufbaus sehr gut möglich, z.B. indem einzelne Module fachspezifisch ergänzt oder ausgetauscht werden.

Da der Kurs aktuell freiwillig, außercurricular angeboten wird, ist die Motivation der Studienanfänger*innen ein wichtiger Aspekt. Daher werden die hierzu getroffenen Maßnahmen sowie die erzielte Teilnahmequote dargestellt. Außerdem wird der Erfolg der Maßnahme anhand von Evaluierungen und Studienleistungen der Teilnehmer*innen eingehend diskutiert.



Was kommen für Anforderungen an die Akustik von Unterrichtsräumen - ein Literatur Review

Prof. Dr. Alexander von Hoffmann, Tom Schmid, Prof. Dr. Christine Niebler

TH-Nürnberg Georg Simon Ohm / Fakultät efi / Kompetenzzentrum OHM-UX

Es ist das Ziel der Hochschule, die hohe Qualität der Lehre aufrecht zu erhalten und, wenn möglich, zu verbessern [4].Die Evaluierungsordnung der TH-Nürnberg Georg Simon Ohm [4] sieht vor, dass jede Lehrveranstaltung mindestens einmal während eines Zeitraums von zwei Jahren zu evaluieren ist. Der Inhalt der Befragung von Studierenden im Rahmen der Evaluation von Lehrveranstaltungen soll sich an dem vom jeweiligen Fakultätsrat beschlossenen Vorschlag orientieren [4]. Die akustischen Eigenschaften der Unterrichtsräume sind dabei bisher regelmäßig nicht ausdrücklich Gegenstand der Lehr-Evaluation.In diesem Beitrag soll der Stand der Literatur zum Thema "Akustik von Unterrichtsräumen" zusammenfassend dargestellt werden. Ebenfalls soll der Frage nachgegangen werden, in welche Richtung sich die Anforderungen an die Raumakustik bei zunehmend interaktiven Lehr-Lernräumen, wie zum Beispiel Scale-Up-Räumen, oder bei hybriden Unterrichtsformaten verändern könnten?
Quellen:

[1] Klatte, M., Hellbrück, J.: Wirkungen von Hintergrundschall auf das Arbeitsgedächtnis Z. Lärmbekämpfung 40 (1993), S. 91–98
[2] Klatte, M., Sukowski, H., Meis, M., Schick, A. : Effects of irrelevant speech on speech perception and phonological short-term memory in children aged 6 to 7 years. Proceedings of the Joint Congress CFA/DAGA, Strasbourg 2004
[3] Maue, H.: Raumakustik - Akustische Gestaltung von Klassenzimmern. Sicherheitsingenieur 6/2012
[4] Evaluierungsordnung der TH-Nürnberg Georg Simon Ohm
[5] W. Schönig, „Der Raum als dritter Pädagoge“, 2024.



Digitale Dynamik im Hörsaal: Wie eine Campus App synchrone Lehre unterstützt

Corinna List, Lena Wagner, Angela Prochaska, Moritz Müller, Michael Kipp

Technische Hochschule Augsburg

Digitale Lehre erfolgt häufig asynchron auf verschiedenen Lernplattformen und wird durch externe Tools ergänzt. Diese sind nicht immer datenschutzkonform und erschweren durch unterschiedliche Bedienkonzepte die Nutzung. Wir stellen eine vollintegrierte, hochschuleigene Campus App vor, die synchrone digitale Unterstützung im Hörsaal ermöglicht. Um möglichst viele Studierende zur Nutzung der App zu motivieren, bietet sie neben der Unterstützung innovativer Lehrmethoden auch praktische Alltagsfunktionen wie Stundenplan, Mensa-Menü und Notenübersicht – alles in einer intuitiven, einheitlichen Oberfläche. Die Campus App unterstützt Lehrpersonen bei der Durchführung von Peer Instruction-Umfragen, Wortwolken sowie Gruppenarbeiten während einer Veranstaltung. Bei Gruppenarbeiten erleichtert die App die Einteilung in Gruppen – per Zufall oder Selbsteinteilung, auch für hybride Formate mit Online-Teilnehmenden. In einem zukünftigen Update wird das Tool die Lehrpersonen durch Gruppenarbeitsmethoden wie Gruppenpuzzle oder Infomarkt Schritt für Schritt in Echtzeit begleiten. Eine Chat-Funktion erlaubt den Austausch zwischen den Arbeitsgruppen und Lehrenden und ein Timer gibt Feedback zur Restdauer für einzelne Arbeitsphasen und hält so die Dynamik im Hörsaal aufrecht. Die Campus App wird am Didaktik-Medien-Zentrum der TH Augsburg entwickelt und auf Servern der Hochschule betrieben. Die App wird aktuell von 3500 Studierenden und 120 Lehrenden verwendet.



Implementierung einer Learning Community zur Mathematik-Hochschullehre - erste Ergebnisse

Dr. Susanne Kürsten, Prof. Dr. Claudia Schäfle, Dr. Hanna Dölling

Bayerisches Zentrum für Innovative Lehre (BayZiel)

Im Rahmen der Professionalisierungs-Angebote des BayZiel (Bayerisches Zentrum für Innovative Lehre) haben wir eine Learning Community Hochschullehre Mathematik initiiert. Das Konzept ist inspiriert von erfolgreichen Formaten in den USA, und wurde erstmals im WS 2024/25 umgesetzt. Wir wollen damit den Austausch von Lehrenden über Ihre Lehre fördern. Außerdem sehen wir eine solche Gemeinschaft als möglichen Ausgangspunkt für gemeinsame Lehr- oder Forschungsprojekte (im Sinne des Scholarship of Teaching and Learning).

Die Community trifft sich regelmäßig online in einer festen Gruppe und wird von einem Faciliator vom BayZiel begleitet. In den Treffen findet jeweils ein intensiver Austausch über ein vorab gemeinsam festgelegtes, spezifisches Thema statt. Durch gezielte Fragen regen wir außerdem eine Reflexion der Teilnehmenden über Ihre eigene Lehre und den aktuellen Austausch an.

In diesem Poster stellen wir den organisatorischen Rahmen der Learning Community und Themen, die für die teilnehmenden Mathematik-Lehrenden von großer Bedeutung sind, vor. Außerdem teilen wir Einblicke in den ersten Durchlauf der Learning Community Hochschullehre Mathematik, sowie Erfahrungen und Lessons learned (sowohl aus Sicht des Faciliators als auch aus Sicht der Teilnehmenden).



Wie unterstützen wir Lehrende bei SoTL-Projekten? - Ein Ansatz zur Verbesserung der Hochschullehre

Dr. Hanna Dölling, Dr. Susanne Kürsten, Prof. Dr. Claudia Schäfle

Bayerisches Zentrum für Innovative Lehre (BayZiel)

Mit dem Forschungsansatz Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) beforschen Hochschullehrende ihre eigene Lehre. Dieser, auch durch (Selbst-)Reflexion geprägte, Forschungsprozess hat großes Potenzial für die Verbesserung und Weiterentwicklung der MINT-Hochschullehre. Daher haben wir beim Bayerisches Zentrum für Innovative Lehre (BayZiel) ein umfassendes Programm entwickelt, um Lehrende für SoTL zu begeistern und sie bei der Durchführung von SoTL-Projekten zu unterstützen.

Unsere SoTL-Aktivitäten beinhalten individuelle oder projektspezifische Beratungen von Lehrenden, in denen wir maßgeschneiderte Hilfe zur Ausgestaltung von SoTL-Projekten bieten. Dieses Angebot wird durch einen interaktiven Workshop ergänzt, der DozentInnen das SoTL-Konzept näherbringt und für TeilnehmerInnen die Gelegenheit schafft eigene Forschungsfragen zu identifizieren, passende Forschungsmethoden zu finden und erste Schritte für ein eigenes SoTL-Projekt zu planen. Schließlich bieten wir mit dem Profil Forschendes Lehren der Profistufe des Zertifikats Hochschullehre Bayern ein intensives Zertifikatsprogramms an, das sich auf SoTL konzentriert. Im Rahmen dieses Programms führen die Teilnehmenden ein eigenes SoTL-Projekt durch. Lehrende werden über den Zeitraum von einem Jahr dabei begleitet ihre Forschungsfrage und ihr Forschungsdesign zu schärfen, Daten zu erheben, sowie ein SoTL-Paper zu schreiben.

In diesem Poster berichten wir detailliert über unsere Aktivitäten zur Förderung von SoTL, sowie über Erfahrungen bei der Umsetzung der Angebote.



Zum Einfluss der Lernumgebung auf die Studienzufriedenheit internationaler MINT-Studierender

Dr. Susanne Falk

Bayerisches Staatsinstitut für Hochschuforschung und Hochschulplanung (IHF)

Deutschland ist das beliebteste nicht-englischsprachige Gastland bei internationalen Studierenden. Ihre Zahl hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im globalen Wettbewerb um junge Talente ist nicht nur der Studienerfolg, sondern auch die Studienzufriedenheit internationaler Studierenden relevant für die Attraktivität des Hochschulstandorts Deutschland. Im Zentrum dieser Studie steht die Frage, wie sich die Wahrnehmung der Lernumgebung auf die Zufriedenheit internationaler MINT-Studierender im Laufe von drei Semestern auswirkt. Diese Frage wird mithilfe des International Student Survey, einer Längsschnitt-Online-Panel-Umfrage unter internationalen Studierenden in Deutschland, analysiert. Die Studie wurde im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojekts "Internationale Studierende in MINT-Studiengängen (InterMINT)", der FernUniversität in Hagen und des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung durchgeführt.

Die auf Basis von Panelregressionen gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Lehrqualität, die Unterstützung durch Lehrkräfte sowie die Integration in die Gruppe der Mitstudierenden mit einer höheren Zufriedenheit der Studierenden während der ersten drei Semester ihres Studiums einhergehen. Eine hohe Prüfungsdichte und überfüllte Kurse gehen hingegen mit einer niedrigeren Studienzufriedenheit einher. Dabei zeigen sich Unterschiede nach Art des Abschlusses und der Studiengangssprache. Vor dem Hintergrund des Zusammenhangs von Studienzufriedenheit und Studienerfolg liefern die Ergebnisse wichtige Anhaltspunkte zur Verbesserung der Lernumgebung in MINT-Studiengängen unter besonderer Berücksichtigung der Studiengangssprache.



 
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