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Eye-Tracking in der Lehre – Mit Eye Movement Modelling Examples die Usability-Heuristiken erklären
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Eye-Tracking in der Lehre – Mit Eye Movement Modelling Examples die Usability-Heuristiken erklären OTH Regensburg Die Benutzeroberfläche (engl. User Interface) und das Nutzererlebnis (engl. User Experience) sind von entscheidender Bedeutung für die Mensch-Computer-Interaktion, insbesondere im Kontext von Webanwendungen. Angesichts der hohen Erwartungen der Nutzer an Software ist es unerlässlich, deren Attraktivität mittels Usability-Messmethoden zu messen. Die heuristische Evaluation (HE) ist eine kostengünstige und ressourcenschonende Methode zur Bewertung der Benutzerfreundlichkeit von Websites, die auf Heuristiken aufbaut. Allerdings hat das Fachwissen der Evaluatoren einen erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse: Experten identifizieren bis zu 50 % mehr Usability-Probleme als Anfänger. Um diese Lücke zu schließen, schlägt dieser Artikel die Verwendung von Eye Movement Modelling Examples (EMMEs) als pädagogisches Werkzeug vor. Basierend auf dem Four Component Instructional Design (4C-ID)-Modell, das Lernen durch die Integration komplexer kognitiver Aufgaben und die Unterstützung von Anfängern mit authentischen Expertenbeispielen fördert, wurden zehn EMMEs entwickelt. Diese EMMEs veranschaulichen Jakob Nielsens zehn Usability-Heuristiken in einer klaren und zugänglichen Weise für Nutzer aller Erfahrungsstufen und integrieren dabei Experteneinsichten. Die Erstellung dieser EMMEs beinhaltet die Aufzeichnung der Augenbewegungen und des verbalen Feedbacks eines Usability-Experten während der Analyse der Benutzerfreundlichkeit einer einfachen Webanwendung basierend auf den zehn Usability-Heuristiken von Jakob Nielsen. Dieser Ansatz offenbart die Strategien und kognitiven Prozesse von Experten und macht sie für Anfänger und Nicht-Experten zugänglicher. Die Ergebnisse einer fragebogenbasierten Evaluation, bei der 17 Bachelorstudierende aus dem Wahlmodul Entrepreneurship mit den EMMEs interagierten, zeigen, dass diese als wertvolles und nützliches Werkzeug im Lernprozess wahrgenommen werden. Vor den Eye-Tracking-Experimenten hatten die Studierenden bereits an einer seminaristischen Vorlesungseinheit zur Usability teilgenommen. Die umfassende Analyse trägt nicht nur zu einem besseren Verständnis von Heuristiken für Usability-Anfänger bei, sondern könnte auch dazu führen, dass EMMEs in verschiedenen Lehrkontexten noch effizienter eingesetzt werden. Die Workshop-Teilnehmenden haben die Möglichkeit, an einer Eye-Tracking-Studie teilzunehmen und so diese empirische Erhebungsmethode praxisnah kennenzulernen. |