Veranstaltungsprogramm
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Sitzungsübersicht |
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Wissenstransfer aus der Hochschulforschung
Track 3: Wissenstransfer und Wirkungen | ||
Präsentationen | ||
Wissenstransfer zwischen Hochschulforschung, Hochschulentwicklung und Wissenschaftsministerien Der Wissenschaftsrat hat in einem Positionspapier von 2014 konstatiert, dass es eine Aufgabe der Wissenschafts- und Hochschulforschung (WiHo-Forschung) ist, Erkenntnisse für die Gestaltung des laufenden Wandels bereitzustellen. Erkenntnisse der WiHo-Forschung sind nicht nur für die Scientific Community, sondern auch für die Entwicklung und das Management der Hochschulen selbst sowie für die Wissenschaftsministerien relevant, die wiederum die Rahmenbedingungen für zukünftiges wissenschaftliches Arbeiten schaffen. In diesem Symposium soll deshalb der Frage nachgegangen werden, welche Voraussetzungen notwendig sind, damit der Wissenstransfer zwischen diesen Bereichen gelingt. Welche Kanäle werden genutzt? Welche organisationalen Voraussetzungen spielen eine Rolle? Was kann durch einen internationalen Vergleich gelernt werden? Das Symposium besteht aus drei Teilen:
Ablauf: 10:30 - 10:35 Uhr: Einführung (Wilkesmann) 10:35 - 10:45 Uhr: WiHoWiT (Möller & Jäger) 10:45 - 10:55 Uhr: TransForM (Nickel & Reum) 10:55 - 11:05 Uhr: SuRele (Pasternack) 11:05 - 11:35 Uhr: Podiumsdiskussion (Wilkesmann, Pasternack, Nickel und offener Platz für das Publikum; Moderation: Möller) 11:35 - 12:00 Uhr: Zeit für Fragen aus dem Publikum (zu den Vorträgen und an das Podium) Beiträge des Symposiums Wissenstransfer zwischen der Wissenschafts- und Hochschulforschung und den Wissenschaftsministerien Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft ist ein relevanter Untersuchungsgenstand der Wissenschafts- und Hochschulforschung (WiHo-Forschung). Die WiHo-Forschung kann dabei eine Grundlage für eine evidenzbasierte Wissenschafts- und Hochschulpolitik bilden (Pellegrini & Vivanet, 2020; Wollscheid, Stensaker & Bugge, 2019), wenn der Wissenstransfer zwischen den Akteuren des wissenschaftlichen und politischen Systems gelingt. Erfolgsfaktoren und Hemmnisse eines gelingenden Wissenstransfers werden in dem BMBF-Verbundprojekt „Wissenstransfer zwischen der Wissenschafts- und Hochschulforschung und den Wissenschaftsministerien“ (WiHoWiT) am Beispiel des Wissenstransfers zwischen der WiHo-Forschung und den Landeswissenschaftsministerien untersucht. Die übergeordnete Frage des Projektes lautet: Was begünstigt den Wissenstransfer zwischen der WiHo-Forschung und den Wissenschaftsministerien? Zentral für die Untersuchung des Wissenstransfers ist, dass hier von einem wechselseitigen Wissensaustausch zu sprechen ist. In diesem Prozess werden neue Informationen in das Vorwissen der jeweiligen Akteure integriert (Wilkesmann & Wilkesmann, 2019). Daraus folgt das Verständnis von Wissenstransfer als Interaktionsmodell (Wilkesmann & Wilkesmann, 2019; Polanyi, 1967; Nonaka & Takeuchi, 1995), in welchem sich das Wissen beim Transfer verändert und nicht als ‚Paket‘ übergeben wird. Zu den Einflussgrößen auf den Wissenstransfer zählen individuelle und organisationale Faktoren sowie die Arenen, Formate und Kanäle, in denen der Transfer stattfindet. Der Vortrag thematisiert erste Erkenntnisse aus der qualitativen Teilstudie des Projektes. In dieser werden leitfadengestützte Expert*inneninterviews mit Referatsleitungen der Landeswissenschaftsministerien sowie WiHo-Forscher*innen aus Hochschulen und intermediären Organisationen geführt. Empirisch werden sowohl die unterschiedlichen Formen des Wissenstransfers innerhalb der Ministerien als auch der Austausch mit WiHo-Forscher*innen außerhalb der Ministerien erfasst. Darauf aufbauend werden Einflussfaktoren auf den Wissenstransfer zwischen Ministerien und WiHo-Forschung identifiziert, die den Wissenstransfer fördern oder hemmen können. Ein organisationaler Einflussfaktor auf den Wissenstransfer innerhalb der Ministerien ist die hierarchische Organisationsform und damit der Kommunikationsfluss, der auf vertikale Kommunikation ausgelegt ist. Als individuelle Einflussfaktoren können der fachliche Hintergrund, persönliche Netzwerke sowie ein ausgeprägtes Interesse an Themen der WiHo-Forschung genannt werden. Die empirischen Ergebnisse für den Wissenstransfer mit Akteuren außerhalb des Ministeriums werden ebenso dargestellt wie die Kanäle und Quellen, die die Referatsleitungen vorwiegend nutzen. Gespiegelt werden die Ergebnisse mit den ersten Erkenntnissen aus den Interviews mit WiHo-Forscher*innen aus Hochschulen und intermediären Organisationen, die voraussichtlich zwischen Mai und Juni 2023 geführt werden. Literatur Nonaka, I., & Takeuchi, H. (1995). The Knowledge-Creating Company: How Japanese Companies Create the Dynamics of Innovation. Oxford: Oxford University Press. Polanyi, M. (1967). The Tacit Dimension. New York: Anchor Books. Pellegrini, M., & Vivanet, G. (2020). Evidence-Based Policies in Education: Initiatives and Challenges in Europe. ECNU Review of Education, 4(1), 25–45. Wilkesmann, U., & Wilkesmann, M. (2019). Wissensmanagement. (Wie) Lässt sich Wissen in der öffentlichen Verwaltung managen? In B. Werdes & T. Porsch (Hrsg.), Lehrbuch Verwaltungspsychologie (S. 312–348). Göttingen: Hogrefe. Wollscheid, S.; Stensaker, B. & Bugge, M. M. (2019). Evidence-Informed Policy and Practice in the Field of Education: The Dilemmas Related to Organizational Design. European Education, 51(4), 270–290. Analyse von Transferkanälen aus der Wissenschafts- und Hochschulforschung ins Hochschulmanagement Im Mittelpunkt des BMBF-Forschungsprojekts „Transfer von Erkenntnissen aus der Hochschul- und Wissenschaftsforschung in das Management von Hochschulen“ (TransForM) steht die Frage, inwiefern Erkenntnisse aus der Wissenschafts- und Hochschulforschung (WiHo-Forschung) nicht nur rezipiert, sondern für Hochschulmanager*innen im Sinne einer Wissensintegration auch als handlungsrelevant für das eigene Arbeitsumfeld in der jeweiligen Hochschule eingestuft und genutzt werden (Menold 2008). Dabei wird Wissenstransfer als Interaktionsmodell (Wilkesmann & Wilkesmann 2019) verstanden, das von einem kommunikativen Austausch bis zu Prozessen der Co-Creation reichen kann, wie sie u.a. im Kontext sozialer Innovationen verbreitet sind (Voorberg, Bekkers & Trummers 2015). TransForM beschäftigt sich mit einer spezifischen Form des systemimmanenten Wissenstransfers, d.h. WiHo-Forscher*innen und Hochschulmanager*innen sind Teil desselben gesellschaftlichen Subsystems, wenn auch in unterschiedlichen Rollen. Der Begriff „Hochschulmanagement“ wird dabei breit gefasst: er beinhaltet die Leitungsebene und die mittlere Ebene nicht nur im administrativen, sondern auch im wissenschaftlichen Bereich (Nickel & Ziegele 2010). In dem Vortrag werden Ergebnisse aus dem ersten von insgesamt drei aufeinander aufbauenden Teilprojekten von TransForM vorgestellt. Der Fokus liegt hier auf den Transferkanälen aus der deutschen Wissenschafts- und Hochschulforschung in das Management von drei zentralen Aufgabenbereichen von Hochschulen: Lehre und Studium, Forschung und Transfer. Untersucht werden unterschiedliche Arten von beobachtbaren Transferkanälen der WiHo-Forschung, und zwar nationale und internationale Publikationen, Tagungen und Social Media. Die empirische Erhebung erfolgt mittels Dokumentenanalyse. Im Ergebnis kann gezeigt werden, welche Transferkanäle von der WiHo-Forschung in welchem Ausmaß genutzt werden, um das Hochschulmanagement in den drei genannten Tätigkeitsfeldern zu adressieren und welche Themen dabei zur Sprache kommen. Dabei wird unterschieden zwischen organisationalen Akteuren der WiHo-Forschung im engeren Sinne (Ramirez, Beer & Pasternack 2021) und Akteuren im weiteren Sinne, z.B. nicht einschlägige Institute oder Lehrstühle der WiHo-Forschung sowie Hochschulmanagementeinrichtungen, deren Beschäftigte neben ihren Organisationsaufgaben ebenfalls wissenschaftlich tätig sind bzw. im Rahmen ihrer Managementtätigkeit Institutional Research betreiben. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich über zwei Jahre (August 2020 bis August 2022). Literatur Menold, N. (2008). Wissensintegration beim Entscheiden und Planen in Gruppen. Empirische Ergebnisse mit Anwendungsmöglichkeiten für hochschulische Planungs- und Entscheidungsprozesse. In: Scholkmann, A.; Roters, B.; Ricken, J. & Höckers, M. (Hrsg.): Hochschulforschung und Hochschulmanagement im Dialog. Zur Praxisrelevanz empirischer Forschung über die Hochschule. Münster: Waxmann, S. 39-53. Nickel, S. & Ziegele, F. (2010). Karriereförderung im Wissenschaftsmanagement – nationale und internationale Modelle. Eine empirische Vergleichsstudie im Auftrag des BMBF. Band1. Gütersloh: Centrum für Hochschulentwicklung. Ramirez, R.; Beer, A. & Pasternack, P. (2021). WiHoTop – Elemente einer Topografie der deutschen Wissenschafts- und Hochschulforschung. In: die hochschule 2/2021, S. 9-80. Voorberg, W.H.; Bekkers V.J.J.M. & Tummers, L.G. (2015). A Systematic Review of Co-Creation and Co-Production: Embarking of the Social Innovation Journey. In: Public Management Review, Volume 17, S. 1333 – 1357. Wilkesmann, U., & Wilkesmann, M. (2019). Wissensmanagement. (Wie) Lässt sich Wissen in der öffentlichen Verwaltung managen? In B. Werdes & T. Porsch (Hrsg.), Lehrbuch Verwaltungspsychologie. Göttingen: Hogrefe, S. 312–348. Personalstrukturreform: eine Transferbiografie Das Projekt „Auf der Suche nach Relevanz: Transfererwartungen und Transfereffekte zwischen Hochschulforschung und Hochschulentwicklung“ (SuRele) stellt eine Transferbiografie der hochschulischen Personalstrukturreform in Deutschland vor. Diese Reform setzt sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen, unter anderem Professorenbesoldungsreform, Wissenschaftszeitvertragsgesetz und dessen Novellierung, Einführung der Juniorprofessur, dann deren Ergänzung um die Tenure-Track-Option, Einführung von Lehrprofessuren, Ausbau strukturierter Promotionsverfahren. Analysiert wird, ob und auf welche Weise es der Hochschulforschung gelang, hierbei neue Problemstellungen und Horizonterweiterungen einzubringen und in Aushandlungs- oder Entscheidungsprozesse zwischen Hochschulpolitik und Hochschulentwicklungspraxis zu intervenieren. Unter welchen Kontextbedingungen gelang oder misslang der Transfer hochschulforscherisch erzeugten Wissens, unter welchen Umständen verarbeitete die Hochschulforschung Wissen aus Praxis oder Politik? Auf Grundlage einer Analyse der relevanten Quellen werden erfolgte Transfers und ungenutzte Transferchancen rekonstruiert und so die Relevanz der Hochschulforschung im Rahmen der Personalstrukturreform untersucht.
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