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Sitzungsübersicht
Sitzung
Forschung zum Wissenstransfer
Zeit:
Montag, 11.09.2023:
13:30 - 15:00

Chair der Sitzung: Dr. Nicolas Reum, CHE Centrum für Hochschulentwicklung
Ort: SL0008a/b


Track 3: Wissenstransfer und Wirkungen


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Präsentationen

Die BMBF-Förderlinie „Forschung zum Wissenstransfer“ – Ein Überblick

Prof. Dr. Ulrich Schmoch

Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research

Die aktuelle BMBF-Förderlinie „Forschung zum Wissenstransfer“ umfasst insgesamt 25 Projekte, von denen diverse auch schon erste Ergebnisse auf der diesjährigen Jahrestagung der GfHF präsentieren werden. 6 Projekte befassen sich explizit mit der Überführung von Erkenntnissen aus der Wissenschafts- und Hochschulforschung in die Hochschulpraxis.

Ziel des BMBF-Programms ist es, „wissenschaftlich belastbare Erkenntnisse über vorhandene Aktivitäten und Strukturen zur Überführung wissenschaftlich erzeugten Wissens in die Anwendung zu generieren sowie deren Entwicklung im Verlauf nachzuzeichnen“.

Der Vortrag gibt eine Einführung in die genaueren Zielsetzungen des Programms sowie einen Überblick zu den verschiedenen Projekten und bietet damit eine Kartographierung der aktuellen Forschungen zum Wissenstransfer.

Schmoch-Die BMBF-Förderlinie „Forschung zum Wissenstransfer“ – Ein Überblick-182.pdf


Wissenstransferprofile in Deutschland - Erste Ergebnisse des Projekts WIDEN

Prof. Dr. Michael Hoelscher1, Prof. Dr. Ulrich Schmoch2, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann3, Philipp Komaromi1, Berghäuser Hendrik2

1Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer; 2Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research, Karlsruhe; 3Westfälische Hochschule, Gelsenkirchen

Research Question

Within the WIDEN-project we analyse patterns of knowledge transfer at German universities at the meso-level of the organization as well as on the micro-level of individual researchers. One aim is to identify different transfer profiles.

Since about the early 1980ies third mission activities at universities became increasingly relevant, but with a focus on technology transfer, thus patent applications, licences and spin-offs were discussed. A recent trend is an increased focus on knowledge transfer also from non-technical disciplines. In this context, knowledge transfer is defined in a broader way as all types of transfer to non-scientific partners. However, the different roles of these two and their interplay is not yet really well understood.

Design/methodology:

An online-survey of all professors of all disciplines at 60 German universities is being conducted, asking about their activities in knowledge transfer. The survey is still in the field. While we already have a relatively high absolute number of responses, one has to take into account that, as the response rate on online-surveys is only moderate, a bias as to the responding scientists is probable, so that the answers are not really representative.

On this basis, it is nevertheless possible to compare types of knowledge transfer, the differences by partners, motives, barriers or financial sources. The aim is to develop transfer profiles for organizations as well as for individual researchers.

Findings so far

The paper presents for the first time data from the first study in Germany addressing the topic of transfer in such a broad way and with such a broad database. With this very broad survey, we are able to analyse different aspects of knowledge transfer in different disciplines in more detail.

A main finding is that the activities in knowledge transfer in the non-technical disciplines are considerable. But, as far as we can say up to now, incentives from the central management of the universities are generally low, as the interest for large contracts from enterprises and for license income dominates. Therefore, it is necessary that the public financial support of the universities, at present primarily based on the research performance, also includes knowledge transfer in non-commercial areas. This will allow the central management to support all types of knowledge transfer.

Hinweis: Vortrag auf deutsch

Hoelscher-Wissenstransferprofile in Deutschland-124.pdf


Legitimation thematischer Forschungsförderung durch Wissenstransfer: Das Beispiel der Förderprogrammkoordination

Dr. Justus Henke

Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF), Deutschland

Eine in der deutschen Wissenschaftslandschaft bislang wenig betrachtete Gruppe von Akteuren sind die „Koordinierungsstellen“ oder „Metavorhaben“ von Förderprogrammen. Ihre Zwecke sind neben programminterner Kommunikation insbesondere über die Wissenschaftskommunikation in die jeweiligen Anwendungsbereiche bestimmt, d.h. über Wissenstransfer. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Legitimierung von thematischen Forschungsförderungen durch die Ermöglichung von Wissenstransfer. Thematische Forschungsförderungen sind legitimierungsbedürftig, da sie spezifische Ziele verfolgen und damit Forschungsaktivitäten an bestimmte Themen binden (Gulbrandsen 2011). Die Wissenschaft entscheidet hier also nicht autonom über forschungsbedürftige Probleme (Altbach 2001). Stattdessen rücken Erwartungen an die Nützlichkeit der Forschung in den Programmen ins Zentrum (Bozeman 2000; Nowotny 2003). Die zentrale Fragestellung lautet daher: Inwiefern trägt die wissenschaftliche Begleitung von Förderprogrammen insbesondere über Wissenstransfer zur Legitimität der Programme bei?

Der Charakter der Koordinierungsstellen, ihre Funktionen, etwa für Wissenstransfer und Legitimation thematisch gebundener Forschung, Formen der Kommunikation sowie deren Wirksamkeit mit Blick auf Wissenstransfer sind somit Gegenstand dieses Beitrags. Koordinierungsstellen sind vor wenigen Jahren erstmals empirisch untersucht worden (Beer/Henke/Pasternack 2019). Darauf aufbauend werden hier Koordinierungsstellen nach deren Beiträgen zum Wissenstransfer von Forschungsergebnissen und Legitimation der Programme untersucht. Die Untersuchung bezieht insgesamt 12 Förderprogrammkoordinierungen im Bereich der BMBF-Förderung von Bildungs-, Wissenschafts- und Hochschulforschung sowie Hochschulentwicklung ein, die seit 2012 durchgeführt wurden. Konzeptionell und anhand empirischer Befunde wird verglichen, wie sich die Bemühungen der Koordinierungen um Wissenstransfer von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen unterscheiden, wo sie in Konkurrenz zu den Projekten zueinander treten und was hieraus über die Rolle der Koordinierungsstellen für den Wissenstransfer geschlossen werden kann. Empirisch wurden mittels einer standardisierten Online-Befragung von Stakeholdern der Förderprogramme im Jahr 2022 insgesamt 101 Projektleiter von zwölf solcher Förderprogramme erreicht, und insbesondere zu Umfang und Wirkung der Wissenstransferaktivitäten der Koordinierungsstellen sowie zu Lücken und Verbesserungspotenzialen befragt.

Die Ergebnisse belegen eine Fokussierung auf Ergebniskommunikation, die sich sowohl an Fachcommunity als auch an eng abgesteckte Anwenderkreise richtet, wobei dort die Synthese und transferorientierte Übersetzung der Programmergebnisse nicht durchgehend gelingt. Die zweigleisige Kommunikation in Wissenschaft und Anwendungsbereiche spiegelt zwar nicht unbedingt die intendierten Zwecke der Koordinierungsstellen wider, ist aber durchaus funktional, da sie programmintern die Akzeptanz der Koordinierung erhöht. Durch den Wissenstransfer werden die Praxisakteure indes noch nicht zufriedenstellend erreicht, wenngleich die Sichtbarkeit der Ergebnisse insgesamt steigt. Legitimationseffekte sind also zumindest teilweise erreicht worden. Wissenstransfer durch Programmkoordinierung kann die Legitimierung thematischer Forschungsförderungen absichern helfen, es bleiben aber Potenziale für Verbesserungen.

Literatur

Altbach, Philip G. (2001): Academic freedom. International realities and challenges, in: Higher Education 1/2/2001, S. 205–219. DOI: 10.1023/A:1026791518365.

Beer, Andreas/Justus Henke/Peer Pasternack (2019): Kommunikation organisieren. Die koordinierende Begleitung von Forschungsförderprogrammen, verhandelt an Beispielen aus der Bildungs‐, Wissenschafts‐ und Hochschulforschung (HoF-Arbeitsbericht 112). Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle‐Wittenberg, URL: https://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/ab112.pdf (21.9.2021).

Bozeman, Barry (2000): Technology transfer and public policy: a review of research and theory, in: Research Policy 4-5/2000, S. 627–655. DOI: 10.1016/S0048-7333(99)00093-1.

Gulbrandsen, Magnus (2011): Research institutes as hybrid organizations: central challenges to their legitimacy, in: Policy Sciences 3/2011, S. 215–230. DOI: 10.1007/s11077-011-9128-4.

Nowotny, Helga (2003): Democratising expertise and socially robust knowledge, in: Science and Public Policy 3/2003, S. 151–156. DOI: 10.3152/147154303781780461.

Henke-Legitimation thematischer Forschungsförderung durch Wissenstransfer-131.pdf


 
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