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Inklusion als Querschnittsthema der Lehrkräftebildung - nicht nur eine Aufgabe der Religionsdidaktik
Julia Mach-Würth, Felicitas Held, Annika Krahn
Universität Bamberg, Deutschland
Seit der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention in Deutschland steht inklusive Bildung verstärkt im Fokus des politischen und wissenschaftlichen Diskurses. Zudem wird durch empirische Forschung sichtbar, dass Schüler:innen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf von inklusiver Beschulung profitieren können (vgl. Stranghöner et al. 2017; Kopp, Martschinke & Ratz 2013). Demgegenüber wird aktuell diskutiert, wie ein inklusives Bildungssystem praktisch umgesetzt werden kann. Bei Lehrkräften zeigt sich allerdings „ein sehr gemischtes Bild, wenn es um die Anerkennung und den Umgang mit Heterogenität im schulischen Alltag geht“ (Robert Bosch Stiftung 2024, S. 35). Viele Aspekte von Inklusion werden von der Mehrheit der Befragten kritisch gesehen und Inklusion wird als belastende Aufgabe wahrgenommen (vgl. Robert Bosch Stiftung 2024). Es ist somit eine unbedingte Aufgabe, Lehramtsstudierenden Ressourcen im Sinne von inklusionsspezifischen Kompetenzen und Einstellungen zu vermitteln.
Dieses Ziel der Lehrkräftebildung lässt sich auch auf den weiten Inklusionsbegriff übertragen, der die Teilhabe aller marginalisierten Randgruppen an hochwertiger Bildung beschreibt (vgl. Hinz 2006) und der Bildungsbenachteiligung von Personen mit Heterogenitätsfacetten wie Migrationshintergrund, Gender, Religion, ethnische Zugehörigkeit, Lern- und Leistungsfähigkeit oder Gesundheitszustand (vgl. Trautmann & Wischer 2012) entgegenwirkt. Inklusion wird somit zu einem bedeutsamen Querschnittsthema aller Fachdidaktiken. Besonders die Religionspädagogik vermag es, das Verständnis von Inklusion in diesem Sinne zu vertiefen und zu differenzieren, u.a. auch in Bezug auf eine religiöse Differenz (vgl. Kumlehn 2019).
Im Rahmen des Workshops werden grundlegende Inhalte zur Inklusion als Querschnittsthema der Lehrkräftebildung dargestellt und die Spezifika der Fachdidaktik der Religionspädagogik aufgezeigt. Darauf aufbauend werden in der Gruppe der Teilnehmenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit anderen Fachdidaktiken diskutiert und dabei Vernetzungen verdeutlicht und Inhalte füreinander fruchtbar gemacht. Der Fokus soll dabei auf dem universitären Setting der Lehrkräftebildung liegen.