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Üben - Theoretische Überlegungen zu einer zentralen Dimension des Lateinunterrichts
Barbara Todtenhaupt
CAU, Deutschland
Angesichts sich verändernder Unterrichtskultur hin zu mehr selbstgesteuertem Unterricht und der Popularität KI-generierter Unterrichtsplanungen erscheint es notwendig, Kriterien intelligenten Übens im Lateinunterricht zu bestimmen. Diese fehlen für das lexikalische Lernen im Fach gänzlich.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie lexikalisches Üben systematisiert und in den Kontext des Lateinunterrichts integriert werden kann. Ziel ist es, lernwirksame Übungsparadigmen bereitzustellen, die sowohl im lehrerzentrierten Unterricht als auch in digitalen, individualisierten Übungssettings Anwendung finden können.
Neben der sprachwissenschaftlichen und kognitionswissenschaftlichen Theoriebildung ist ein didaktisches Konzept für die Wortschatzarbeit entwickelt worden, das sich an den neusprachlichen Unterricht anlehnt.
Übungen im Sinne intelligenten Übens werden nach den Prinzipien der Reproduktion, Analyse und Produktion gestaltet, wobei innerhalb der Kategorien ansteigende Schwierigkeitsgrade berücksichtigt sind, aber auch verschiedene Repräsentationsformen, unterschiedliche Vernetzungsstrategien und die Besonderheit der passiven Beherrschung.
Das Design des Wortschatzstundenkonzepts sieht eine Anbindung an den zu übersetzenden Text als auch dessen Vorerschließung vor. Der gesamte Textwortschatz wird geübt: Neuer Wortschatz durch Semantisierung, bekannter durch Wiederholung.
Die Systematisierung lexikalischen Übens erscheint erfolgversprechend. Zu überlegen ist, ob Gemeinsamkeiten intelligenten Übens mit anderen Fächern festzustellen sind bzw. generische Systematisierungsaspekte aus anderen Fächern hinzutreten können.
Das Wortschatzstundenkonzept erscheint vom didaktischen Aufbau her stringent, in der Praxis zeigen sich aber noch Schwierigkeiten in der Textanbindung.
Daher soll das Konzept später die Grundlage iterativer Interventionen im Sinne des designbasierten Forschens bilden. Die noch näher zu bestimmende Methodologie wird dem mixed-methods-Ansatz folgen.