In dem Symposion werden drei Forschungsprojekte zur Förderung digitaler Souveränität von Deutsch-, Politik- und Religionslehrkräften vorgestellt, die Teil des vom BMBF geförderten Forschungsverbunds „Digitale Souveränität als Ziel wegweisender Lehrer*innenbildung in den Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften in der digitalen Welt“ (DiSo-SGW) sind.
Das Konstrukt der digitalen Souveränität knüpft an die Unterscheidung von Blossfeld et al. (2018) zwischen einer technisch-anwendungsorientierten und einer ethisch-reflexiven Seite digitaler Souveränität an. Diese wird fachdidaktisch spezifiziert durch die Unterscheidung von funktionalen und personalen Aspekten fachlicher Bildung aus der Theorie einer Allgemeinen Fachdidaktik (Frederking & Bayrhuber, 2017; 2020; Bayrhuber & Frederking, 2024) sowie die Unterscheidung zwischen fachlicher Förderung digitaler Kompetenzen, digitaler Förderung fachlicher Kompetenzen und digitaler Förderung fachspezifischer Kompetenzen (GFD, 2018). Auf dieser Basis entsteht ein 6-dimensionales Modell digitaler Souveränität (Brüggemann & Frederking, 2024; Frederking & Brüggemann, 2025), das einen fachübergreifenden Orientierungsrahmen zur Modellierung fachspezifische Bildungsprozesse und zur Überprüfung der Wirksamkeit von Fortbildungen darstellt. Es muss jedoch mit Blick auf Fachinhalte konkretisiert werden.
Wie empirisch überprüfte Fortbildungskonzepte zur Erweiterung digitaler Souveränität für Deutsch-, Politik- und Religionslehrkräfte in DiSo modelliert, operationalisiert und evaluiert wurden, wird in diesem Symposion berichtet.
Die Evaluation der ko-konstruktiv mit Akteuren der zweiten und dritten Phase der Lehrkräftebildung entwickelten Fortbildungsangebote erfolgt auf Basis des DBR-Ansatzes (Prediger, 2019). Dabei werden Items zur Erfassung fachübergreifender funktionaler und personaler Aspekte digitaler Souveränität entwickelt, die Befunde für die Perspektive einer Allgemeinen Fachdidaktik ermöglichen. Komplementär werden quantitative und qualitative Erhebungsinstrumente eingesetzt, die speziell auf die Themen der einzelnen Fortbildungen zugeschnitten sind und eine fachspezifische Evaluation ermöglichen.
Die drei Beiträge des Symposions präsentieren erste Befunde als Basis für eine Diskussion der Frage, wie die Herausforderung der fachspezifischen Konkretisierung eines fachübergreifenden Konstrukts bei der Entwicklung und Untersuchung von Konstrukten und Erhebungsinstrumenten bewältigt werden kann.