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Sitzungsübersicht
Sitzung
Eine kritische Auseinandersetzung mit sog. «stufengerechten Konzepten» mit Fokus auf sprachliche Form und mentale Bilder
Zeit:
Montag, 01.09.2025:
17:45 - 19:15

Ort: Seminarraum 4

Nachbargebäude, 66123 Saarbrücken
Sitzungsthemen:
Bildung im Elementar- und Primarbereich, Fachdidaktik

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Präsentationen

Eine kritische Auseinandersetzung mit sog. «stufengerechten Konzepten» mit Fokus auf sprachliche Form und mentale Bilder

Svantje Schumann

PH FHNW, Schweiz

Der Annahme nach wird Verständnis aktiv von den Lernenden konstruiert. Daraus folgt u.a. die Forderung nach genetischem und dialogischem Unterricht (vgl. z.B. Wagenschein, 1991). Was gilt als «gutes» Verständnis? Es gibt seit Längerem den Gedanken, Vorstellungen von Kindern müssten relativ früh in ein «wissenschaftliches Konzept» umgewandelt werden (Vosniadou et al., 2001; diSessa, 2006; Hardy et al., 2006). Entsprechend gibt es Vorschläge zu sog. «stufengerechten Konzepten» (vgl. z.B. Stern et al., 2017, in Bezug auf Möller et al., 2008). Meistens werden solche Konzepte von Lehrkräften «übernommen» und nicht selbst entwickelt, weil sie nicht über die Fachkenntnis zur Ableitung einer Methodik verfügen (vgl. z.B. Appleton, 2007; Harlen, 1998; Heran-Dörr, 2006; Möller et al., 2008).

Bezüglich «stufengerechter Konzepte» ist wenig untersucht, welche sprachliche Form verwendet wird (vgl. u.a. Riebling, 2013; Gottwald, 2016; Franz et al., 2021) und welche mentalen Bilder (Kosslyn et al., 2001; Gerth, 2016) erzeugt werden. Die Frage ist, ob es bestimmte Arten sprachlicher Formen und mentaler Bilder gibt, die tragfähig und belastbar sind, wenn Phänomene erschlossen werden, und die einen zukünftigen Ausbau zulassen (auch vor dem Hintergrund, dass tiefgreifende Konzeptwechsel eher die Ausnahme in Bildungsbiographien sind).

Für «Auftrieb» wurde Studierenden (Lehramt Primarstufe) nacheinander ein aktueller Vorschlag für ein «stufengerechtes Konzept» und ein neu entwickelter Vorschlag für den Verständnisaufbau vorgelegt. Die Studierenden sollten nach der Präsentation des «stufengerechten Konzepts» zeichnerisch und stichwortartig festhalten, welches Verständnis und welche Irritationen bei ihnen hervorgerufen werden. Ergänzend wurde ein Dialog mit den Studierenden geführt. Die erhobenen Daten (Zeichnungen, Aufschriebe und Dialogtranskript) wurden anschließend mit Hilfe der Methode der Objektiven Hermeneutik analysiert.

Im Workshop wird mit den Teilnehmenden dieses Vorgehen ansatzweise praktiziert. Im Austausch wird diskutiert, welche Rolle Sprache und mentale Bilder für das Verstehen des Einzelnen spielen sowie darüber, ob es Gemeinsamkeiten oder starke individuelle Unterschiede gibt. Anhand einer exemplarischen Aufgabe soll ermittelt werden, ob mit einem bestimmten Konzept Problemlösen möglich ist und Selbstwirksamkeit erlebt wird. Die Erfahrungen der Teilnehmenden werden abschließend mit den Ergebnissen aus der Studie mit den Studierenden verglichen.



 
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