Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
Einzelvorträge 4.2
Zeit:
Dienstag, 02.09.2025:
13:30 - 15:00

Ort: Seminarraum 2

Raum 3.05.2 (Innovation Centre), Campus A2 1, 66123 Saarbrücken

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Präsentationen
13:30 - 14:00

Wissenschaft macht Schule – Die Duale Promotion in der Lehrkräftebildung an der Universität Bremen

Sabine Doff, Nelli Mehlmann

Universität Bremen, Deutschland

Für den Antritt einer wissenschaftlichen, aber auch schulischen Laufbahn im Bereich der Lehrkräftebildung sind Kompetenzen an der Schnittstelle von Fachdidaktik und Schulpraxis zentral. So müssen z.B. Wissenschaftler/-innen für die Aufnahme einer fachdidaktischen Professur neben fachdidaktischer Expertise in der Regel auch mehrjährige Berufserfahrung in der Schule vorweisen. Gleichzeitig profitiert die Schulpraxis von Lehrkräften, die durch eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung dazu in der Lage sind, nachhaltige Innovationen im Fachunterricht anzustoßen. Nachwuchskräfte, die beide Voraussetzungen umfassend erfüllen und dabei Wissenschaft und Praxis zielführend vernetzen können, sind – insbesondere in den Fachdidaktiken der universitären Lehrkräftebildung – rar (vgl. Doff & Sjuts 2017: 4).

An der oben beschriebenen Ausgangslage setzt das strukturierte Promotionsprogramm „Die Duale Promotion in der Lehrkräftebildung“ an, das am Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Bremen angesiedelt ist. Die Duale Promotion richtet sich an Absolvent/-innen des Lehramts und vereint das Referendariat mit einer fachdidaktischen Promotion. Teilnehmer/-innen des Programms qualifizeren sich als Lehrkräfte und Forschende zugleich und erwerben dadurch Kompetenzen an der Schnittstelle von Fachdidaktik und Schulpraxis. Dies geschieht, indem die Dual Promovierenden im Rahmen einer Theorie-Praxis-Kooperation fachdidaktische Forschungsprojekte in der Unterrichtspraxis ihrer Ausbildungsschulen umsetzen (vgl. Bikner-Ahsbahs & Mehlmann, eingereicht).

Die Duale Promotion ist ein interdisziplinäres Promotionsprogramm, da eine Vielzahl an Fächern und somit Fachdidaktiken beteiligt sind, die in gemeinsam an den entstehenden Promotionen arbeiten. Darüber hinaus gibt es im Programm enge Vernetzungen mit anderen lehrkräftebildenden Institutionen wie dem Studienseminar im Land Bremen sowie den Ausbildungsschulen, u.a. um die Übergänge zwischen Forschungsstipendium und Referendariat im Sinne der Promovierenden möglichst optimal zu gestalten.

Der Kurzvortrag zielt auf die Vorstellung des Promotionsprogramms sowie dessen Begründung ab und gibt Einsichten in dessen Konzeption sowie in bisherige Kohorten, die Themen der entstandenen bzw. im Entstehen begriffenen fachdidaktischen Promotionen sowie berufsbiographische Verläufe von (ehemaligen) Stipendiatinnen und Stipendiaten.



14:00 - 14:30

Fachdidaktische Forschungsformate informatikdidaktisch ausgedeutet

Torben Bjarne Wolff, Alke Martens

Universität Rostock, Deutschland

Die Gesellschaft für Fachdidaktik beschäftigt sich seit vielen Jahren mit fachdidaktischen Forschungsformaten (Gesellschaft für Fachdidaktik, 2015), insbesondere durch die Forschungsarbeiten von Riegel & Rothgangel (u.a. Riegel & Rothgangel, 2020, 2022). Auf Basis einer Vorstudie sowie einer Delphi-Studie wurde ein Modell fachdidaktischer Forschungsformate entwickelt, das sich in die drei Dimensionen Gegenstandsbereiche, Bezugsdisziplinen und Forschungsmethodiken gliedert, die jeweils aus verschiedenen Kategorien bestehen (Riegel & Rothgangel, 2022). Eine methodische Lücke der bisherigen Forschung, die Riegel & Rothgangel bekannt ist, ist die fehlende Betrachtung und Einordnung vorhandener Publikationen als fachdidaktisches Forschungsformat.

Aufbauend auf den Arbeiten von Riegel & Rothgangel wurde daher ein Forschungsvorhaben initiiert, das die fachdidaktischen Forschungsformate aus informatikdidaktischer Perspektive untersucht. Dieses Vorhaben dient zum einen dazu, die subjektiven Eindrücke der Autor:innen über die Informatikdidaktik, wie etwa eine zu starke Fokussierung auf einzelne informatische Themen bzw. auf die Sekundarstufe II oder eine fehlende Forschungsorientierung, zu überprüfen. Zum anderen adressiert das Vorhaben die oben beschriebene Lücke aus der Perspektive der Informatikdidaktik. Die Forschungsfrage des Vorhabens lautet daher: Welche informatikdidaktischen (Forschungs-)Formate lassen sich wie häufig in den Forschungs- und Praxisbeiträgen der Informatikdidaktik seit 1980 identifizieren?

Mittels einer qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse und unterstützt durch KI-Werkzeuge werden alle Publikationen aus informatikdidaktisch relevanten Zeitschriften (login, Informatik Didactica, Informatik-Spektrum) und Konferenzen (INFOS, DDI-Workshops, WIPSCE, Münsteraner Workshop zur Schulinformatik) sowie den Qualifikationsarbeiten (Dissertation, Habilitationen) in Anlehnung an das Modell von Riegel & Rothgangel kategorisiert. Die entwickelten Kategorien und kategorisierten Beiträge sollen über die Forscher:innen der Informatikdidaktik empirisch überprüft werden. Darüber hinaus werden aussagekräftige Zwischenstände der Kategorien inkl. Kodierleitfaden und der kategorisierten Beiträge als open access Datenbank zur Verfügung gestellt.

Im Vortrag wird der aktuellen Zwischenstand des Vorhabens vorgestellt und die bisher entwickelten Kategorien diskutiert, um Möglichkeiten für Schnittstellen und Vernetzungen zwischen der Informatikdidaktik und anderen Fachdidaktiken auszuloten



14:30 - 15:00

Chancen und Herausforderungen einer verpflichtenden Vernetzung von Fachdidaktiken an einer Universität

Torben Bjarne Wolff, Katrin Bartel, Alke Martens

Universität Rostock, Deutschland

Dieser Beitrag diskutiert am Beispiel des Projekts Digitalisierung Lehrkräftebildung an der Universität Rostock (Wolff et al. 2024; Wolff et al. 2025) die Annahme aus dem Call for Papers der Tagung, dass aktuelle Problemfelder eine verstärkte (Notwendigkeit der) Kooperation bzw. Zusammenarbeit verschiedener Fachdidaktiken erfordern. Dazu wird das oben genannte Projekt vorgestellt, das über zwei Jahre u.a. die Fachdidaktiken aller 19 Lehramtsfächer der Universität Rostock über eine Personalstelle und ein Sachkostenbudget verpflichtend eingebunden hat. Zudem werden die Forschungsfragen, das methodenplurale Forschungsdesign (Burzan 2016) sowie die Ergebnisse der Begleitforschung dargestellt. Auf Basis der systemtheoretischen Organisationsforschung (Kühl und Muster 2016) und des community-basierten partizipativen Ansatzes (Unger 2014) wurden u.a. förderliche Voraussetzungen für die Vernetzung und das interdisziplinäre Arbeiten im Projekt empirisch untersucht. Zwei exemplarische Erkenntnisse aus der Begleitforschung sind:

1. Die Digitalisierung als Querschnittsthema schafft per se keine inhaltlichen und infrastrukturellen Schnittmengen zwischen den verpflichtend eingebundenen Fachdidaktiken.

2. Projekte solcher verpflichtenden Art fördern nur bedingt das interdisziplinäre Arbeiten.

Als wesentlicher hemmender Faktor stellte sich die sozialisierte communitiy-basierte Denk- und Arbeitsweise der Forscher:innen im Projekt heraus, da Kooperation, Vernetzung oder interdisziplinäres Arbeiten trotz der Bereitschaft- und Zustimmungsäußerungen der Forscher:innen in wenigen Fällen gelang. Vor dem Hintergrund dieser und weiterer Erkenntnisse wird die Annahme einer verstärkte (Notwendigkeit der) Kooperation bzw. Zusammenarbeit verschiedener Fachdidaktiken diskutiert sowie Chancen und Herausforderungen einer gelingenden Kooperation und Vernetzung beleuchtet.



 
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