a) Problemstellung: Angesichts der zunehmende Religionslosigkeit und damit verbundene religiös-weltanschauliche Heterogenität im Religionsunterricht stehen (zukünftige) Religionslehrkräfte vor neuen Herausforderungen, da szientistische und religionskritische Positionen die Legitimation von Religion zunehmend in Frage stellen (Hock und Käbisch 2023). Daraus ergibt sich die Frage, wie Studierende angesichts dieser neuen gesellschaftlichen Situation darin gefördert werden können, mit Hilfe fachwissenschaftlicher Inhalte die Berechtigung von Religion und religiöser Rede im unterrichtlichen Kontext aufzuzeigen.
b) Forschungsgegenstand und theoretische Bezüge
Das Projekt umfasst drei Teile: Zum einen eine theoretische Ausarbeitung der Perspektive der professionsorientierten Fachwissenschaft innerhalb der Theologie, zum zweiten die Ausarbeitung eines fallbasiertes Lehrkonzept (problem-based-learning) zur Einführung ins dogmatische Denken, innerhalb dessen drittens empirisch Daten erhoben und ausgewertet werden.
c) Fragestellung und Zielsetzung
1. Wie kann hochschuldidaktisch in einer Einführungsveranstaltung in die systematische Theologie fachwissenschaftliche Kompetenz gefördert werden, die angesichts der religiös-weltanschaulichen Heterogenität, christliches Denken als „Deutungsoption“, aber nicht als „Referenzrahmen“ (Schambeck 2022) in den RU einspielt?
2. Wie lässt sich eine professionsorientierte fachwissenschaftliche Perspektive aus dem Blickwinkel der systematischen Theologie entwickeln, die religiöse und nicht-religiöse Weltdeutungen konstruktiv in Beziehung setzt?
3. Welche Lernhürden und Lernchancen des fallbasierten Arbeitens lassen sich beim Erwerb einer professionsorientierten fachwissenschaftlichen Perspektive empirisch zeigen?
d) Forschungsmethode und Design:
Die ersten beiden Teile des Projekts sind durch hermeneutisches Arbeiten bestimmt. Im dritten Teil werden Arbeitsphasen aus dem konzipierten Lehrprojekt mittels der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet.
e) Zwischenergebnisse
Das Projekt befindet sich aktuell in der Auswertungsphase der empirischen Daten. Erste Hinweise zeigen, dass fallbasiertes Arbeiten die Verknüpfung von fachwissenschaftlichem Wissen mit den Bedingungen der religiös-weltanschaulichen Heterogenität fördert.
g) Schnittstellen, Übergänge, Vernetzungen
Untersucht wird die Schnittstelle Hochschuldidaktik, fachwissenschaftliches Lernen und religiös-weltanschaulicher Pluralität der Schüler*innenschaft.