Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
Einzelvorträge 7.1
Zeit:
Mittwoch, 03.09.2025:
13:30 - 15:00

Ort: Seminarraum 1

Raum 3.05.1 (Innovation Centre), Campus A2 1, 66123 Saarbrücken

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Präsentationen
13:30 - 14:00

Demokratiebildung in Zeiten der Unsicherheit: sprachdidaktische Perspektiven

Anke Wegner, Henning Rossa

Universität Trier, Deutschland

In Zeiten der Unsicherheit, multipler Krisen und unbestimmter Zukunftsperspektiven, einer weltweiten Gefährdung der Demokratie u.a. durch gesellschaftliche Polarisierungen sowie antidemokratische und inhumane Tendenzen und damit einhergehenden Herausforderungen und Belastungen der nachwachsenden Generation (Rossa 2025) rücken sowohl die Fähigkeit zu Teilhabe und Demokratie als auch das übergreifende Ziel sprachlicher Bildung im Sinne der kritischen Diskursfähigkeit und Deliberation mit einer erhöhten Dringlichkeit in den Mittelpunkt der fachdidaktisch orientierten Unterrichtsforschung.

Die Sprachdidaktiken haben sich bislang nur marginal in empirischer Weise mit Fragen der Demokratiebildung im Sprachunterricht befasst (Lütge et al. 2023; Römhild 2023; Wegner 2011, 2024).

Das in diesem Beitrag vorgestellte Projekt befasst sich mit der Fragestellung, inwiefern im Deutsch- und Englischunterricht an Sekundarschulen in Deutschland der Erwerb machtvollen Wissens (powerful knowledge, vgl. Muller/Young 2014; Hudson et al.; Wegner/Vetter 2024) zugunsten einer fundierten Demokratiebildung auf der Basis einer hohen epistemischen Qualität des Unterrichts rekonstruiert werden kann. Wir zielen darauf ab, die politische Dimension des Sprachunterrichts systematisch zu stärken und fachdidaktisch theoretisch und empirisch zu fundieren.

Die vergleichende Studie basiert auf der Erhebung unterrichtlicher Interaktion in der in situ Beobachtung , der Erhebung von eigentheoretischen Vorstellungen bzw. beliefs von Lehrpersonen und von Schülergruppeninterviews in problemzentrierten Interviews (Maus 2018). Die Datenauswertung umfasst die kriteriengeleitete Rekonstruktion des Unterrichts sowie die Auswertung der Interviewdaten mithilfe der interpretativen phänomenologischen Analyse (Smith/Flowers/Larkin 2022) und der dokumentarischen Methode (Nohl 2017).

Vorläufige (Zwischen-)Ergebnisse umfassen die Auswertung von Interviews mit Lehrpersonen, die die Fächer Deutsch und / oder Englisch an Sekundarschulen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen unterrichten. Die Befunde zeigen, dass die Demokratiebildung im Sprachunterricht kaum eine Rolle spielt und sich ein interdisziplinärer Zugang unter Einbezug der Didaktik der Gesellschaftswissenschaften zugunsten der Innovation des Sprachunterrichts als gewinnbringend erweist.



14:00 - 14:30

Fachwissenschaftliche Inhalte der systematischen Theologie angesichts der religiös-weltanschaulich heterogenen Schüler*innenschaft professionsorientiert für zukünftige Religionslehrkräfte erschließen

Eva-Maria Spiegelhalter

PH Freiburg, Deutschland

a) Problemstellung: Angesichts der zunehmende Religionslosigkeit und damit verbundene religiös-weltanschauliche Heterogenität im Religionsunterricht stehen (zukünftige) Religionslehrkräfte vor neuen Herausforderungen, da szientistische und religionskritische Positionen die Legitimation von Religion zunehmend in Frage stellen (Hock und Käbisch 2023). Daraus ergibt sich die Frage, wie Studierende angesichts dieser neuen gesellschaftlichen Situation darin gefördert werden können, mit Hilfe fachwissenschaftlicher Inhalte die Berechtigung von Religion und religiöser Rede im unterrichtlichen Kontext aufzuzeigen.

b) Forschungsgegenstand und theoretische Bezüge

Das Projekt umfasst drei Teile: Zum einen eine theoretische Ausarbeitung der Perspektive der professionsorientierten Fachwissenschaft innerhalb der Theologie, zum zweiten die Ausarbeitung eines fallbasiertes Lehrkonzept (problem-based-learning) zur Einführung ins dogmatische Denken, innerhalb dessen drittens empirisch Daten erhoben und ausgewertet werden.

c) Fragestellung und Zielsetzung

1. Wie kann hochschuldidaktisch in einer Einführungsveranstaltung in die systematische Theologie fachwissenschaftliche Kompetenz gefördert werden, die angesichts der religiös-weltanschaulichen Heterogenität, christliches Denken als „Deutungsoption“, aber nicht als „Referenzrahmen“ (Schambeck 2022) in den RU einspielt?

2. Wie lässt sich eine professionsorientierte fachwissenschaftliche Perspektive aus dem Blickwinkel der systematischen Theologie entwickeln, die religiöse und nicht-religiöse Weltdeutungen konstruktiv in Beziehung setzt?

3. Welche Lernhürden und Lernchancen des fallbasierten Arbeitens lassen sich beim Erwerb einer professionsorientierten fachwissenschaftlichen Perspektive empirisch zeigen?

d) Forschungsmethode und Design:

Die ersten beiden Teile des Projekts sind durch hermeneutisches Arbeiten bestimmt. Im dritten Teil werden Arbeitsphasen aus dem konzipierten Lehrprojekt mittels der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet.

e) Zwischenergebnisse

Das Projekt befindet sich aktuell in der Auswertungsphase der empirischen Daten. Erste Hinweise zeigen, dass fallbasiertes Arbeiten die Verknüpfung von fachwissenschaftlichem Wissen mit den Bedingungen der religiös-weltanschaulichen Heterogenität fördert.

g) Schnittstellen, Übergänge, Vernetzungen

Untersucht wird die Schnittstelle Hochschuldidaktik, fachwissenschaftliches Lernen und religiös-weltanschaulicher Pluralität der Schüler*innenschaft.



 
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