Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Bildungsbereich stellen die Musikpädagogik im Allgemeinen und das Lehrpersonal im Individuellen vor neue Herausforderungen. Insbesondere die unterschiedliche Heran-gehensweise von Südkorea und Deutschland, sei es bildungspolitisch oder schulintern, wirft Fragen auf, die eventuell zu einer Gegenseitigen Bereicherung beider Länder führen könnten.
Forschungen zeigen, dass KI zunehmend kreative Prozesse unterstützen können. Gleichzeitig wird deutlich, dass Lehrkräfte oftmals unzureichend auf diese technologischen Entwicklungen vorbereitet sind. Theoretische Ansätze wie der Konnektivismus und medienpädagogische Modelle zeigen zwar die Aktualität des Themas, lassen aber vor allem den Einsatz der KI im Musikunterricht noch vermissen.
Daher stellt sich die Frage, welche praktischen Umsetzungen im Bereich der KI-gestützten Unterrichts sich tatsächlich bereits finden lassen und wie und ob sich das Rollenverständnis der Lehrer dadurch veränderte. Ziel ist es, den aktuellen Einsatz der Tools anhand des Vorreiters Südkorea zu analysieren und so die möglichen Risiken und Chancen aufzuzeigen.
Die Studie folgt einem qualitativ-empirischen Ansatz und nutzt die Grounded Theory Methodologie. Datenerhebungsmethoden umfassen leitfadengestützte Interviews mit KI- und Musikpädagogik-experten beider Länder, sowie eine Umfrage von Musiklehrkräften unterschiedlicher Schulstufen.
Erste Ergebnisse in beiden Ländern sind überraschenderweise kohärent und zeigen, dass KI-gestützte Anwendungen sowohl Unsicherheiten als auch neue kreative Potenziale bei Lehrkräften hervorrufen. Besonders auffällig ist, dass Lehrende ohne angemessene Fortbildung dazu tendieren, KI eher als technisches Hindernis, denn als pädagogisches Werkzeug zu betrachten und sich eine konservative Spaltung von Jung und Alt ergibt.
Dies legt wiederum nahe, dass nicht nur ein fachdidaktischer Wandel in der Ausbildung notwendig ist, sondern auch technische Kompetenzen ganzheitlich integriert und gefördert werden müssen.
Die Studie unterstreicht die Schnittstellen zwischen Musikpädagogik und digitaler Didaktik.
Besonders die interkulturellen Perspektiven Deutschlands und Koreas bieten wichtige Anhaltspunkte für eine transnationale Vernetzung und bereichert so eine zukunftsorientierte Musikpädagogik im Kontext der globalen Digitalisierung.