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Herausforderungen der WSRB-Edition als Web- und Buchausgabe - Die mittelniederdeutschen Spruchsammlungen ‚Künstlike Werltspröke‘ und ‚Eyn schön rimbökelin‘
Mit diesem Beitrag wird die Edition der mitttelniederdeutschen Spruchsammlungen ‚Künstlike Werltspröke‘ und ‚Eyn schön rimbökelin‘ aus dem 16. Jahrhundert präsentiert. Sie erfolgte auf der Basis von TEI. Aufbauend auf Transkriptionen aller acht bekannten Überlieferungsträger entstand die Edition von 849 Reimpaarsprüchen. In Verbindung mit einer gegenwartssprachlichen Übersetzung werden diese ausgehend von derselben Datengrundlage in zwei Ausgabeformaten veröffentlicht: als Buch- und als Webpublikation. Beide Formate zeichnen sich durch markante Unterschiede in der Gestaltung aus und bieten eigene Vorteile, dennoch barg dieser Prozess des Single Source Publishing auch gewisse Herausforderungen. Es werden zunächst Forschungsgegenstand und Datengrundlage vorgestellt; im Fokus stehen danach insbesondere die technische Realisierung sowie eine Bewertung der verwendeten Lösungen.
Vom Baum zum Netz. Digitale Editionen als Labeled Property Graphs
Max-Ferdinand Zeterberg1, Michelle Weidling1, Clemens Steinberger2, Tillmann Dönicke1, Noah Kröll2
1Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Deutschland; 2Georg-August-Universität Göttingen
Obwohl TEI-XML schon seit Längerem für die meisten digitalen Editionen als Erschließungsformat genutzt wird, wurden die Einschränkungen, die sich aus seiner Baumstruktur ergeben, in der Forschung bereits moniert. Mitunter bietet die strenge Baumstruktur nicht genügend Flexibilität, um alle zu erfassenden Phänomene und insbesondere Querverbindungen zwischen Text(teil)en oder Annotationen hinreichend abzubilden. Daher wurde in der Forschung diskutiert, ob die Erfassung von Editionsdaten in Graphdatenbanken nicht ein gangbarer Weg sei (Kuczera 2016, [S. 8]).
In unserem Beitrag stellen wir den im Projekt „Edition des ugaritischen poetischen Textkorpus“ (EUPT) entwickelten Ansatz vor, Editionsdaten als Labeled Property Graph (LPG) zu erfassen. Dabei gehen wir auf die projektspezifischen, aber auch generischen Anforderungen ein, die in die Modellierung des LPG eingeflossen sind, und stellen das entwickelte LPG-Modell sowie erste Erfahrungen mit den Graphdaten vor. Darüber hinaus gehen wir auch auf die Konversion von XML zu LPG und zurück in TEI-XML ein, um die Archivierbarkeit der erfassten Daten zu gewährleisten. Zum Schluss geben wir einen Ausblick auf die Entwicklung eines Editors für die LPG-native Datenerfassung.
Digitale Editionen im Dienst der Geisteswissenschaften: Strategien zur Gewinnung geisteswissenschaftlicher Nutzerinnen und Nutzer für Repositorien
Kathleen Neumann1, Robert Stephan2
1Verbundzentrale des GBV (VZG), Deutschland; 2Universitätsbibliothek Rostock
Für die Erfassung und Präsentation digitaler Editionen kommen unterschiedliche Softwarelösungen zum Einsatz. Aus unserer Sicht bieten Repositorien bereits viele wichtige Funktionalitäten für diesen Zweck. Aufbauend auf dem Open-Source-Repository-Framework MyCoRe entwickeln wir Konzepte und Strategien, um diese Vorteile für die geisteswissenschaftlicher Nutzerinnen und Nutzer besser nutzbar zu machen und die Verwendung von Repositorien in Editionsprojekten attraktiver zu gestalten. Ein zentrales Ziel ist dabei, das Repositorium bereits im Entstehungsprozess der Edition aktiv einzubinden und so als Werkzeug für die kollaborative Arbeit nutzbar zu machen.
Anhand ausgewählter Projektbeispiele untersuchen wir sowohl die Möglichkeiten der Datenübernahme mithilfe standardisierter Metadatenformate als auch die Anbindung bestehender Dienste wie TEI-Tools und Normdatenservices. Im Vortrag werden Infrastruktur und Datenflüsse vorgestellt, die das Zusammenspiel zeigen. Damit möchten wir den Weg hin zu einer strukturierten und schemakonformen Dateneingabe für digitale Editionen aufzeigen. Unser Beitrag versteht sich zugleich als Einladung zur Diskussion darüber, wie diese Strategien zur Umsetzung der FAIR-Prinzipien (auffindbar, zugänglich, interoperabel, wiederverwendbar) in den Digital Humanities beitragen können.