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FAIR und Grün. Nachhaltigkeit im Forschungsdatenmanagement sichtbar gemacht und praktisch gedacht 1DARIAH, Berlin; 2Deutsches Historisches Institut Paris; 3Klassik Stiftung Weimar; 4Beethoven-Haus Bonn In den letzten Jahren ist angesichts der Dringlichkeit des Klimaschutzes ein wachsendes Bewusstsein für den Ressourcenverbrauch in Forschung und Lehre entstanden. Vielen Forschenden ist jedoch weiterhin unklar, wie sie ihre digitalen Projekte ökologisch nachhaltig betreiben können. Bislang fehlen verbindliche oder breit akzeptierte Leitlinien, wie ökologische Nachhaltigkeit im Datenmanagement konkret umgesetzt werden kann. Dieses Poster stellt die im April 2025 auf zenodo veröffentlichten Empfehlungen der AG Greening DH zum ressourcenschonenden Umgang mit Forschungsdaten vor. Zwei zentrale Schwerpunkte stehen im Fokus: die Vereinbarkeit mit den FAIR- und CARE- Prinzipien sowie fünf praxisnahe Kernempfehlungen (Nachnutzung maximieren, Speicherplatz effizient nutzen, Metadaten optimieren, Veröffentlichung nachhaltig planen, Langzeitarchivierung bewusst steuern). Im Austausch mit den Posterbesucherinnen und – besuchern möchten wir diskutieren, wie diese Empfehlungen bei der Erstellung von Datenmanagementplänen konkret umgesetzt werden können - insbesondere durch eine nachhaltigkeitsorientierte Interpretation bestehender deutscher und europäischer DMP-Templates. Ziel ist es, die Empfehlungen weiterzuentwickeln, gezielt zu verbreiten und Rückmeldungen aufzugreifen, um mögliche Unklarheiten zu identifizieren und praxisnah zu adressieren. Forschungsdatenmanagement DOP: DMP, ODD, PROV-O Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Deutschland Die Edition Jean Paul – Sämtliche Briefe digital erschließt die gesamte überlieferte Korrespondenz des Dichters, seiner Familie, Freund:innen und intellektuelle Weggefährt:innen. Sie verbindet die editorische Tradition der von Eduard Berend initiierten Druckausgabe mit drei Teilprojekten zur Digitalisierung, Vernetzung und Metadatenanreicherung der Briefe. Angesichts der umfangreichen, heterogenen Daten ist deren Dokumentation für ihre Wiederverwendbarkeit und Kohärenz im Gesamtkorpus substanziell. Das Paper erörtert einen Ansatz, der drei komplementäre Werkzeuge und Methoden verbindet: Datenmanagementplan (DMP), ODD-Schemata und Provence Ontology (PROV-O). Ihre Verzahnung ermöglicht eine FAIR-konforme Dokumentation komplexer Datenlebenszyklen, erweitert bestehende Praktiken und fördert den Austausch über eine nachhaltige Forschungsdatendokumentation. Geisteswissenschaften granular denken. Umgestaltung und Diversifizierung des Wissenschaftsbereichs auf forschungsdaten.info. 1Karlsruher Institut für Technologie; 2Universität Konstanz; 3Ludwig-Maximilians-Universität München forschungsdaten.info ist die zentrale deutschsprachige Informationsplattform zum Forschungsdatenmanagement (FDM). Das Portal bietet allgemeine, fachübergreifende Informationen zum FDM sowie Texte zu Disziplinspezifika, regionalen Angeboten und Praxistipps. Eine Auswahl des Angebots wurde zusätzlich ins Englische übersetzt. Die Struktur der disziplinspezifischen Angebote auf forschungsdaten.info wird zurzeit in zweierlei Hinsicht weiterentwickelt: So prüft die Redaktion zum einen für jeden Wissenschaftsbereich, ob eine granularere Gliederung in Einzelfächer vor dem Hintergrund eines stetig steigenden Angebots sinnvoll ist. Für den Wissenschaftsbereich Geisteswissenschaften bedeutet dies, dass er in Einzelfächer wie Literaturwissenschaften, Sprachwissenschaften und Kulturwissenschaften unterteilt wird. Zum anderen ist geplant, dass jeder Bereich die darin enthaltenen Informationen zu relevanten NFDI-Konsortien, Unterstützungsangeboten und weiteren fachlich einschlägigen Services sowie Literaturhinweise auf je einer Seite kompakt bündelt. Die neue Struktur der einzelnen Seiten soll dabei die Informationen pro Wissenschaftsbereich anwendungsfreundlich am Forschungsdatenlebenszyklus orientiert gliedern. Das Poster zeigt, welche Angebote zukünftig für die Geisteswissenschaften geboten werden und wie die neue Struktur gestaltet wird. Der Nutzen von Ontologien für die Konservierungs- und Restaurierungsdokumentation: CIDOC CRM als Brücke zwischen Kulturerbe und digitaler Welt 1Interessengemeinschaft für Semantische Datenverarbeitung e.V. (IGSD), Deutschland; 2LEIZA - Leibniz-Zentrum für Archäologie, Mainz, Deutschland Die Digitalisierung bietet große Potenziale für die Konservierung und Restaurierung von Kulturgütern, stellt die Fachgemeinschaft jedoch zugleich vor neue Herausforderungen im Umgang mit wachsenden, heterogenen Datenmengen. Konservierungs- und Restaurierungsdaten werden bislang kaum als eigenständige Forschungsdaten wahrgenommen oder systematisch nachgenutzt. Fehlende Struktur, uneinheitliche Metadaten und divergierende Fachsprachen behindern den Wissensaustausch. Ontologien bieten hier eine Lösung: Als semantische Werkzeuge ermöglichen sie die standardisierte, disziplinübergreifende Beschreibung komplexer Zusammenhänge. Besonders die Ereigniszentriertheit des CIDOC Conceptual Reference Model (CRM) eignet sich zur strukturierten Erfassung von Restaurierungsmaßnahmen, da es Zustandsveränderungen als zeitlich begrenzte Ereignisse modelliert. Der Beitrag stellt eine Zusammenarbeit zwischen SODa und NFDI4Objects/TaskArea 4 zur Entwicklung einer generischen Ontologie vor, die konservierungsrelevante Daten interoperabel und langfristig nutzbar machen soll. CIDOC CRM fungiert dabei als gemeinsame Sprache zwischen geisteswissenschaftlichen und technischen Disziplinen und fördert die nachhaltige Integration restaurierungs- und konservierungsbezogener Informationen in die Forschungsinfrastruktur. Forschungsdaten für die Lehre nachnutzen - Sammlung von Einsatzszenarien in der geschichtswissenschaftlichen Lehre 1Servicezentrum eSciences der Universität Trier, Deutschland; 2Freie Universität Berlin, Deutschland Datensätze aus Forschungsprojekten zeichnen sich durch hohe wissenschaftliche Qualität, Validität und Replikabilität aus und sind deshalb besonders wertvoll für die geschichtswissenschaftliche Lehre. Sie enthalten vielfältige Datenformate wie Quellen, Transkripte oder Simulationsdaten und können daher für praxisnahes Lernen in Bereichen der Datenkompetenz und des Forschungsdatenmanagements genutzt werden. Je nach Aufbereitungsgrad der Daten, den Lehrzielen, eingesetzten Methoden und Tools können Studierende mit Analysemethoden, Visualisierungen und Skripten den Umgang mit Datenverarbeitungswerkzeugen sowie Prozesse wie Bereinigung, Standardisierung und Analyse üben und erlernen. Die TA4 Data Literacy der NFDI4Memory will den Einsatz von Forschungsdaten in der geschichtswissenschaftlichen Lehre durch die Bereitstellung didaktisierter Lehrskizzen fördern. Mit Hilfe eines Templates werden Datensatzinformationen und Lehrszenarien strukturiert erfasst und als OER zur Verfügung gestellt. Lehrende profitieren von den flexiblen, hochwertigen Materialien, die sich leicht in verschiedene Kursformate integrieren lassen. Dies erleichtert die Vorbereitung und fördert die kritische Reflexion digitaler Methoden in der Geschichtswissenschaft. Das Poster stellt das Vorhaben vor und zeigt Beispiele auf. Zerstörtes Kulturgut – Die kontextualisierte Aufbereitung von kulturellen Forschungsdaten 1Universität Trier, Deutschland; 2Universität Trier, Deutschland Das Forschungsprojekt ‚Zerstörtes Kulturgut‘ wurde 2022 als Reaktion auf den Angriffskrieg Putins auf die Ukraine an der Universität Trier von Studierenden entworfen, um das Bewusstsein für Kulturgüter, die im Rahmen von Kriegen zerstört wurden, zu schärfen. Im Mittelpunkt steht dabei die Erhebung von Forschungsdaten zur Kontextualisierung der Kulturgüter, ihrer kulturellen Bedeutung und ihrer Zerstörung innerhalb der Kriege. Ein besonderes Augenmerk liegt auf weniger bekannten Kulturgütern, die nicht auf der Roten Liste der UNESCO stehen, um deren Erhalt und Bedeutung zu fördern. Um die Daten systematisch und objektiv abzubilden, soll eine Ontologie verwendet werden. Allerdings kann aktuell das CIDOC CRM nicht für unsere Daten verwendet werden. Im Rahmen der Konferenz sollen die Herausforderungen der Verwendung von CIDOC CRM diskutiert und die Ontologie potentiell Erweitert werden hinsichtlich der Dokumentation laufender Konflikte und intentionaler Zerstörung als kriegerische Handlung. Mit diesem Ansatz möchte das Projekt einen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes und zur Stärkung der digitalen Methoden in den Geisteswissenschaften leisten. Data Science Services an der UB Mannheim Universitätsbibliothek Mannheim, Deutschland Das Forschungsdatenzentrum der Universitätsbibliothek Mannheim bietet ein breit gefächertes Angebot an digitalen Services, Plattformen und Unterstützungsformaten für die digitalen Geisteswissenschaften und im Bereich der Data Literacy. Dazu zählen spezialisierte Services wie MAObjects zur Präsentation digitaler Objektsammlungen mit Omeka sowie die automatisierte Spracherkennung mit whisply zur Un-terstützung von Forschungsprojekten. Als Teil des Kompetenzzent-rums OCR fördert die UB Mannheim gemeinsam mit der UB Tübingen die automatisierte Texterkennung – sowohl innerhalb der Universität als auch für externe Vorhaben. Ergänzt wird das Portfolio durch digita-le Lernangebote wie MaDaLi² und durch projektbasierte Lehrinitiativen zur Förderung datenbezogener Kompetenzen. Ziel ist es, sowohl For-schende als auch Studierende im Umgang mit digitalen Methoden zu qualifizieren und die nachhaltige Verankerung digitaler Infrastrukturen in der wissenschaftlichen Praxis zu unterstützen. Der Beitrag gibt ei-nen Überblick über das vernetzte Service- und Projektangebot der UB Mannheim, stellt ausgewählte Anwendungsszenarien vor und disku-tiert zentrale Herausforderungen an der Schnittstelle von Infrastruktur, Qualifizierung und methodischer Innovation. Plattformübergreifendes FDM innerhalb einer international arbeitenden Institution. Ein Praxisbeispiel. Max Weber Stiftung (MWS), Deutschland Forschungsdatenmanagement-Software wie RDMO unterstützt Forschende bei der Erstellung von Datenmanagementplänen und der frühzeitigen Planung zum Umgang mit Forschungsdaten. In hierzu angebotenen Fragenkatalogen werden sowohl übergeordnete Projektinformationen als auch Metadaten zu den einzelnen Datensätzen abgefragt. Diese Informationen werden zumindest teilweise auch in anderen Forschungsinfrastrukturen wieder benötigt. Um Mehrfacheingaben zu vermeiden bedarf es der Anbindung an standardisierte Schnittstellen. Die Max Weber Stiftung hat für ihre Institute eine zentrale Infrastruktur aufgebaut, welche RDMO mit weiteren Komponenten des institutionellen FDM verbindet. In diesem Beitrag werden die einzelnen Komponenten dieses plattformübergreifenden FDM-Workflows erläutert. Bridging the Gap between Accessibility and Protection. A Data Hub to host multimedia ethnographic research data on vernacular Mantra practices in Global Southern Asia adhering to the CARE-Principles 1Universität Tübingen, Deutschland; 2Universität Wien, Österreich; 3Oxford University, UK; 4École Pratique des Hautes Études, Frankreich The transdisciplinary MANTRAMS project aims at gathering and producing large amounts of highly sensitive ethnographic audiovisual research data on religious practices and life in politically charged and socially contested spaces. Despite different publications and discipline-specific standards outlining guidelines when dealing with different aspects of such data, gaps and blindspots between them become overly apparent when adapting these expectations into transnational yet locally situated academic practice. Guided by a strong ethical commitment to transparency, data protection and sustainibility, our RDM stack needs to comply with local expecations as well as the GDPR and the FAIR and CARE principles. Our efforts to build infrastructure capable of hosting vulnerable and valuable data throughout the upcoming years illustrate the depth of customisation necessary to create a safe and practical Data Hub, even when utilising as much existing data infrastructure as possible. It serves as a case study of decisionmaking in implementation and highlights the complexities and ineptitudes of RDM guidelines when stepping outside of traditional Humanities domains. Von Träumen zu realistischen Anwendungsfällen: Zum Einsatz von KI in der Museumsdokumentation Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe Museum, Deutschland In diesem Poster werden verschiedene bisher erprobte Einsatzszenarien und Anwendungen für KI-Tools zur Steigerung der Effizienz und Effektivität der Sammlungserschließung in Museen – und damit der Datenqualität der verfügbargemachten Sammlungsdaten – vorgestellt und diskutiert. Die vorgestellten Fallstudien werden auf ihre Eignung geprüft und in Hinsicht auf die inhärenten Schwächen und Stärken des Einsatzes von KI kritisch reflektiert, um einerseits Aussagen über den sinnvollen Zeitpunkt und Kontext eines Einsatzes von KI in der Erschließungsarbeit – und die Wahrscheinlichkeit gegebenenfalls nötiger Nachbearbeitungen – und andererseits allgemeinere Schlüsse zum Potential des Einsatzes von KI im Rahmen der Sammlungserschließung zu ermöglichen. Dateibenennung, Literaturverwaltung, Webarchivierung: Beratungsrealitäten der Data Stewards an geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Wien Universität Wien, Österreich Das Poster stellt die Spezifika der Beratungs- und Lehrtätigkeit in den Geisteswissenschaften vor dem Hintergrund des Data Steward-Programms der Universität Wien vor. Seit der Einführung des Programms im Jahr 2022 beraten Data Stewards Forschende disziplinspezifisch entlang des gesamten Datenlebenszyklus und entwickeln passgenaue Kursformate, vor allem für Doktorand*innen. Im Rahmen des zunächst auf drei Jahre angelegten Pilotprojekts wurden vier Stellen geschaffen, je zwei in den Geisteswissenschaften und in den Lebenswissenschaften. Es zeigten sich schon früh spezifische Beratungsschwerpunkte: In den Geisteswissenschaften sind Anfragen zur Archivierung von Websites und Webapplikationen häufig. Auch die hohe Nachfrage nach Grundlagen zur Datenorganisation sowie nach Tools zur Literaturverwaltung und digitalen Notizen sticht hervor. Ethische Aspekte, etwa die CARE-Prinzipien, der kritische Umgang mit kontrollierten Vokabularen oder der XAIR-Begriff, stoßen in den Kursen auf großes Interesse. In den Geisteswissenschaften ist zudem immer wieder eine kontextbezogene Erläuterung oder Anpassung des Begriffs „Forschungsdaten“ notwendig. Zugleich wird deutlich, dass die neue Forschendengeneration zunehmend konkrete Vorstellungen davon har, was „Daten“ in ihrer Arbeit sind. Die Erfahrungen aus Wien können anderen Forschungseinrichtungen als Orientierung für den Aufbau disziplinsensibler Data Steward-Strukturen dienen. Geodatenspezifisches Forschungsdatenmanagement am Beispiel eines Kartenportals: Konzeption eines Fragenkatalogs für RDMO 1Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, Deutschland; 2Ruhr-Universität Bochum, Universitätsbibliothek Bochum, Digital Humanities Center, Deutschland Dieser Beitrag erläutert die Methodik und inhaltliche Konzeptionierung eines geodatenspezifischem Fragenkatalogs sowie dessen Integration im Research Data Management Organiser (RDMO) der UA Ruhr im Rahmen eines interdisziplinären Kooperationsprojekts zwischen der Universitätsbibliothek Bochum (Digital Humanities Center) und der Martin-Opitz-Bibliothek. Das Ziel des Kooperationsprojekts besteht aus der Entwicklung eines Kartenportals, das die Kartenbestände beider Einrichtungen für die Forschung nutzbar macht. Die Digitalisierung von historischen Karten wirft dabei die Frage nach fachspezifischen Datenmanagementstrategien für raumbezogene Forschungsdaten auf, die durch die Digitalisierung und Bereitstellung der Materialien entstehen. Besonders relevante Aspekte sind dabei die Unterscheidung zwischen Metadaten und Forschungsdaten im Kontext historischer Karten, typische geodatenspezifische Datenformate, technische und rechtliche Rahmenbedingungen der Datenverarbeitung und -veröffentlichung sowie Herausforderungen der Langzeitarchivierung. Der Katalog soll ein Unterstützungsangebot für einen nachhaltigen Umgang mit raumbezogenen Forschungsdaten darstellen und sich besonders an Forschende in den Bereichen Geschichte, Geographie, Digital Humanities und Bibliothekswissenschaften richten, die mit digitalem Kartenmaterial arbeiten. Insbesondere um eine offene Bereitstellung des Katalogs zu ermöglichen, wird eine Weiterentwicklung des Katalogs durch das Feedback von Nutzerinnen und Nutzern angestrebt. Dieser Beitrag versteht sich demnach als Impuls für die Diskussion über domänenspezifische DMP-Vorlagen im Bereich der Geodaten und lädt die Community ein, sich an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Integration von Theorie und Praxis in der FDM-DH Ausbildung Universität Graz, Österreich Die Integration von Inhalten aus dem Forschungsdatenmanagement in fachspezifischen Curricula wird zwar empfohlen, jedoch großteils als noch nicht als ausreichend umgesetzt betrachtet. Dieser Beitrag beschreibt die facheinschlägige Integration von Theorie und Praxis in der Ausbildung angehender Digital Humanists an der Universität Graz. Entwicklung eines Integrationskonzepts für ein FDM-spezifisches Curriculum für Promovierende Freie Universität Berlin, Deutschland Das Poster präsentiert erste Erkenntnisse aus AP5 im Projekt FDLink – Rahmenbedingungen für Kulturwandel und gemeinsame Servicelandschaft stärken und stellt sie zur Diskussion. Ziel des APs ist die Entwicklung eines FDM-spezifischen Curriculums für Promovierende, das niedrigschwellig in Kurse zur guten wissenschaftlichen Praxis (GWP) integriert werden kann. Ausgangspunkt des APs ist, dass GWP-Kurse für Promovierende zunehmend verpflichtend sind. FDM ist ein integraler Bestandteil der GWP, wird in den Kursen bisher allerdings nicht systematisch vermittelt. Durch die Integration des FDM-Curriculums in GWP-Kurse kann eine flächendeckende Vermittlung von FDM an Promovierende erfolgen, ohne dass zusätzliche Verpflichtungen eingeführt werden müssen. In einem ersten Schritt wird ein Integrationskonzept erarbeitet, das zusammen mit den vorbereitenden Recherchen – bestehende Verpflichtungen im Bereich FDM und GWP für Promovierende, aktuelle Vermittlung von GWP und FDM in den Geisteswissenschaften an der FU – im Poster vorgestellt wird. Ein Schwerpunkt sind dabei die disziplinenspezifischen Inhalte und Anforderungen, die ein generisches Curriculum für Promovierende in den Geisteswissenschaften ergänzen sollten. Forschungsdaten suchen, finden und nachnutzen: Der NFDI4Memory Data Space als föderierte Infrastruktur für die historisch arbeitenden Geisteswissenschaften 1Landesarchiv Baden Württemberg (LABW); 2FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur (FIZ) Das Poster stellt das technische Design und die Implementierungsstrategie des NFDI4Memory Data Space vor, zeigt sein Potenzial für die Harmonisierung des Datenzugriffs und der Wiederverwendung in der historischen Forschung auf und gibt einen Ausblick auf die geplante Entwicklung von RADAR4Memory als maßgeschneiderten Repository-Service für die historisch arbeitenden Geisteswissenschaften. Der NFDI4Memory Data Space dient dem Konsortium NFDI4Memory als zentrale technische Komponente für die Unternehmung, die Fragmentierung von Daten und Diensten in den historisch arbeitenden Geisteswissenschaften zu überwinden, indem es sie in eine kohärente, nachhaltige und an den FAIR Prinzipien orientierte digitale Forschungsumgebung integriert. Er bietet einen einheitlichen Ansatz für die Suche nach, den Zugriff auf und die Wiederverwendung von Daten über institutionelle und disziplinäre Grenzen hinweg Damit ist der NFDI4Memory Data Space ein wichtiger Schritt zum Aufbau einer digital integrierten Forschungsdateninfrastruktur für Gedächtniseinrichtungen, Forschungsprojekte und weiteren Infrastruktureinrichtungen durch die Förderung von FAIR-Prinzipien und standardisierten Service-Schnittstellen. Aus dem Off: Ringvorlesungen und ihr Nutzen als Forschungsdatenquelle in den Digital Humanities Universität Rostock, Deutschland Dieser Posterbeitrag stellt einen neuartigen methodischen Ansatz zur systematischen Erfassung und Analyse von Ringvorlesungen und anderen Vortragsreihen im Bereich der Digital Humanities vor. Obwohl derartige Veranstaltungsformate im deutschsprachigen Raum in den letzten anderthalb Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen haben, fehlt bislang eine strukturierte Grundlage für ihre wissenschaftliche Auswertung. Mittels eines XML-basierten Modells werden Vortragsreihen hierarchisch abgebildet und zentrale Metadaten – wie z. B. Vortragstitel, -datum, Referent*innen, institutionelle Anbindung und Präsentationsmodi – erfasst. Ziel ist es, Erkenntnisse zu thematischer Diversität, institutioneller Vernetzung und Distributionsmustern abzuleiten. Ausgehend von ersten Visualisierungen der geografischen und zeitlichen Verteilung von 41 erfassten Vorlesungsreihen wird das Potenzial einer anschließenden Social-Network-Analyse skizziert, in der Kollaborationsnetzwerke und thematische Cluster sichtbar gemacht werden sollen. Mithin versteht sich der Beitrag als Impuls zur Etablierung von Ringvorlesungen und vergleichbaren Formaten als relevante Quelle für Forschungsdaten. Semantische Meta-Suche zur Pfarrerschaft im deutschsprachigen Raum 1Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Deutschland; 2Landeskirchliches Archiv Berlin, Deutschland; 3Archiv der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Deutschland; 4Landeskirchliches Archiv Braunschweig, Deutschland; 5Landeskirchliches Archiv Stuttgart, Deutschland; 6Landeskirchenarchiv Eisenach, Deutschland; 7Landeskirchliches Archiv Schwerin, Deutschland Vorgestellt wird das Projekt Meta-Pfarrerbuch, welches ausgewählte Informationen aus unterschiedlichen als Datenbanken vorliegenden Pfarrerbücher in eine Metadatenbank zusammenführt und eine Repositorien-übergreifende semantische Meta-Suche realisiert. Das Meta-Pfarrerbuch nutzt ein domänspezifisches Vokabular und es ersetzt nicht die einzeln currierten Datenbanken. Analoge Forschungsdaten neu aufbereitet: Die Digitalisierung und Erschließung einer lexikografischen Belegsammlung im Projekt DEMel 1Universität Rostock, Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft; 2Universität Rostock, Juniorprofessur für Digital Humanities; 3Universitätsbibliothek Rostock Um analoge Forschungsdaten gemäß den FAIR-Prinzipien aufzubereiten, ist oft ihre Digitalisierung und Erschließung notwendig. Ein Beispiel hierfür ist das Archiv des Diccionario del Español Medieval (DEM). Nach der Veröffentlichung der ersten drei Bände des Wörterbuchs musste das Projekt 2007 aus finanziellen Gründen eingestellt werden, wodurch die etwa 865.000 Zettel umfassende Belegsammlung ungenutzt blieb. Das seit 2016 von der DFG geförderte Projekt Diccionario del Español Medieval electrónico (DEMel) hat sich zum Ziel gesetzt, diese Forschungsdaten zugänglich zu machen. Die gesamte Belegsammlung wurde dafür digitalisiert und die wesentlichen Informationen manuell erfasst. Das Ergebnis ist eine Datenbank mit knapp 700.000 Belegen zu über 32.000 Stichwörtern, die über ein Webportal und eine REST-API frei zugänglich ist. Bis 2026 sollen die Daten zudem in standardisierten Formaten bereitgestellt und in öffentlichen Repositorien publiziert werden, um ihre Interoperabilität und Nachnutzbarkeit zu verbessern. Das Poster zeigt, wie die analogen Forschungsdaten digitalisiert und aufbereitet worden sind. Digitale Edition neu denken - Eine Plattform zur Konstellationsforschung in der Philosophie Universität Rostock, Deutschland Die Edition soll eine Forschungsplattform zur Konstellationsforschung sein. Der Wiener Kreis beeinflusste von 1918-1938 zahlreiche wissen-schaftliche und kulturelle Entwicklungen, deren Ideen bis heute nach-wirken. Bisherige Forschung konzentrierte sich auf einzelne Persön-lichkeiten, obwohl der Kreis als hierarchiefreies denkendes Kollektiv agierte. Die Konstellationsforschung eignet sich als Methode, um die komplexen intellektuellen Verflechtungen historisch und systematisch zu erfassen. Basis der Forschung soll ein Korpus aus circa 30 über-wiegend unveröffentlichten Nachlässen sein. Das Material soll digitali-siert, automatisch transkribiert und mittels Named Entity Recognition im TEI-Format erschlossen werden. Für die Forschungsplattform ist ein hybrides Datenmodell geplant: eine Graphdatenbank mit integrier-ten TEI-XML-Entitäten zur Repräsentation vernetzter Entitäten und komplexer Beziehungen. Im Unterschied zu herkömmlichen digitalen Editionen, die primär authentische Texte bereitstellen, soll diese Editi-on eine dynamisches Forschungsplattform sein, die Quelltexte und In-terpretationen vereint und auf einer benutzerfreundlichen Oberfläche vielfältige automatisierte Suchen in Texten, im Graphen oder kombi-niert ermöglicht. Der Hauptgraph soll zuerst mit schon bekannten Re-lationen befüllt werden und dann durch neue erkannte Relationen und Instanzen in einem kollaborativen, dokumentierten Prozess durch die Forschenden erweitert werden. Bei der Datenverarbeitung sollten öko-logische und ethische Aspekte berücksichtigt werden, besonders bei KI-Anwendungen. Soweit möglich soll bestehende Software einge-setzt oder weiterentwickelt werden. 25 Jahre MyCoRe – Forschungsdaten in MyCoRe-Repositorien 1Universität Hamburg, RRZ, MyCoRe-Geschäftsstelle; 2Verbundzentrale des GBV (VZG); 3Universitätsbibliothek Rostock Im Jahr 2025 feiert die MyCoRe-Community das 25-jährige Bestehen der Open-Source-Software MyCoRe. Auf der diesjährigen FORGE-Konferenz soll das Poster neue Portale und Repositorien mit Forschungsdatenbezug zeigen und Weiterentwicklungen des MyCoRe-Frameworks im Bereich des Forschungsdatenmanagements benennen. MyCoRe ist den Grundsätzen treu geblieben, vielseitig einsetzbar, anpassbar und nachhaltig zu sein. Das Ziel der MyCoRe-Community ist es, mit dem Software-Framework eine Basis für zukunftssichere Repositorien bereitzustellen, die sich gut in Forschungsdateninfrastrukturen integrieren lassen. MyCoRe gewährleistet die Umsetzbarkeit der FAIR-Prinzipien. Demnach lassen sich mit dem MyCoRe-Framework Repositorien aufbauen, die die Kriterien Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Forschungsdaten erfüllen. Auf dem Poster sollen exemplarisch Anwendungen genannt werden, die das MyCoRe-Framework als Basis verwenden. Es wird gezeigt, wie die Anwendungen auf unterschiedliche Art und Weise (z.B. Schnittstellen, Datenmanagement-Pläne) in die Forschungsdateninfrastruktur integriert sind. Datenmanagementplan als Bildungserfahrung: ein Konzept für ein Open Educational Resource Freie Universität Berlin, Deutschland Diese Posterpräsentation befasst sich mit der Konzeption einer Open Educational Resource (OER), die einen umfassenden Überblick über die Datenmanagementpläne (DMP) für das Forschungsdatenmanagement in den Geisteswissenschaften bietet. Die vorgeschlagene OER soll die Diskussionen über Datenmanagement in den Geisteswissenschaften bereichern, indem sie die spezifischen Herausforderungen der Geisteswissenschaften adressiert, die in den Richtlinien oft nicht berücksichtigt werden. Sie wurde in Anlehnung an die Empfehlungen der DFG zum Umgang mit Forschungsdaten entwickelt und wird durch Erkenntnisse aus verschiedenen DMP-Beispielen sowie aus der Literatur zu praktischen Datenmanagement-Szenarien ergänzt. Die OER wird wesentliche Themen wie Datenbeschreibung, Speicherstrategien, ethische Überlegungen sowie Rollen und Ressourcen im Datenmanagement abdecken. Die Ressource wird als Jupyter Notebook entwickelt und interaktive Elemente wie Entscheidungs- und Umsetzungssimulationen und Anwendungsszenarien enthalten, um die Nutzenden aktiv einzubinden. Letztendlich zielt diese OER darauf ab, kritisches Denken über Datenmanagementpraktiken zu fördern und Forschende in die Lage zu versetzen, ihre Strategien zu reflektieren und effektiv durch die Komplexität des Managements verschiedener Datentypen zu navigieren. Diese OER trägt zur Stärkung der Datenkompetenz in den Geisteswissenschaften bei und fördert ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen des Forschungsdatenmanagements. Von alten Daten und neuen Apps. Aufbereitung regionalsprachlicher Daten am Forschungs-zentrum Deutscher Sprachatlas Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, Philipps-Universität Marburg, Deutschland Am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas werden seit nunmehr 150 Jahren Daten auf dem Feld deutscher Regionalsprachenforschung erhoben, ausgewertet, archiviert und infolge zur Verfügung gestellt. Der Vortrag besteht aus der Vorstellung zweier aktueller Vorhaben hieraus: Im hauseigenen Fachrepositorium LinguRep werden verschiedenste Datensätze mit Schwerpunkt auf die deutschsprachige Variationslinguistik archiviert und der Fachcommunity sowie der interessierten Öffentlichkeit für die Nachnutzung zur Verfügung gestellt. Außerdem werden durch den Aufbau von digitalen Plattformen (Apps) Möglichkeiten geschaffen, um historische Daten wie die Erhebungsbögen für den Sprachatlas des Deutschen Reichs (Wenkerbögen) oder das Hessen-Nassauische Wörterbuch online frei zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig bieten diese Apps mithilfe von Tools zur Transliteration die Gelegenheit zur weiteren Aufarbeitung der Daten inkl. Citizen Science und für einen neuen Blick auf die alten Sprachdaten. Mit den beiden Vorhaben wird der Schritt in einen innovativen Umgang mit Forschungsdaten getätigt, der auch aktualisierte Standards im Datenumgang sowie deren Anreicherung berücksichtigt und - wo noch nicht vorhanden - mitbestimmen soll. |