Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht
Ort: Brechtbau Raum 37
Auditorium (200 Pl.)
Datum: Mittwoch, 04.10.2023
15:00 - 18:30Workshop: XR-Ausstellungen
Ort: Brechtbau Raum 37
 

Einführung in ExPress-XR: Einfache Erstellung von öffentlichkeitswirksamen XR-Ausstellungen im Kunst & Kulturbereich

Kevin Körner, Luca Dreiling

Universität Tübingen, Deutschland

Um junge Menschen zu motivieren, mehr ins Museum zu gehen, ist es wichtig, die medialen Interessen der Zielgruppe zu kennen – beispielsweise die Erweiterte Realität (XR) – und diese in Kunst- und Kulturausstellungen zu integrieren. Wir möchten auf der Forge23-Tagung einen Workshop zum ExPress-XR-Projekt anbieten, der es ermöglicht, Applikationen der Erweiterten Realität ohne Programmiererfahrung zu entwickeln. Zudem stellt er über den OpenXR-Standard sicher, dass erstellte Anwendungen auf den verbreitetsten XR-Geräten ohne großen Änderungsaufwand verwendet werden können. Der Workshop soll eine XR-Livesession umfassen, auf der die Teilnehmenden Erfahrungen mit der Technologie sammeln dürfen, sowie eine Hands-on-Session zur Arbeit mit ExPress-XR.

 

Datum: Donnerstag, 05.10.2023
11:00 - 12:00Treffen der DHd AG Datenzentren
Ort: Brechtbau Raum 37
13:00 - 14:30Eröffnung und Keynote
Ort: Brechtbau Raum 37
Chair der Sitzung: Aline Deicke, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz |Philipps-Universität Marburg
 

Intersectional Feminist and Anti-Colonial Perspectives on Museum Collection Data

Sara Akhlaq

Technische Universität Darmstadt; Museum für Naturkunde Berlin

This keynote inspects how intersections of race, class, and gender in museum spaces manifest themselves as data biases in digital museum collections. By applying intersectional feminist theories and anti-colonial concepts to the process of digitisation and datafication of museum collections, the focus of this talk will be the breeding grounds of power differential in museums and other GLAM spaces. By combining intersectional feminist perspectives and visualisation of digital museum collections, this keynote highlights the importance of critical perspectives as an intrinsic part of cultural data as well as its graphical and visual representations. Exercising Audre Lorde’s provocation ‘The master’s tools will never dismantle the master’s house’ in German cultural institutions that are digitising their collections, this talk will focus on historical examples of different tools that have been developed by marginalised communities in order to resist the dominant narratives. Counterdata visualisation will be explored as another tool that explicitly focuses on critical perspectives on the museum collection. Counterdata employs the tool of data visualisation as a way to challenge the power differentials under which the data is collected, analysed, or represented by qualifying and visualising structural oppression. It is argued that it is not possible to undo the centuries of colonial violence that some of the museum's collections implicitly or explicitly embody. However, it is possible to address and highlight these racial, gender, and colonial influences as well as make them part of the metadata schema associated with these colonial collections, and their consequent representation through online platforms.

 
15:00 - 17:00Vorträge: Methodenkritik, Datenkritik, Methodenreflexion
Ort: Brechtbau Raum 37
Chair der Sitzung: Swantje Dogunke, ThULB Jena
 

Immer FAIR?! Problematische Inhalte in den Datenbeständen der Provenienzforschung

Sabine Lang

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland

Die Datenbestände der Provienzforschung weisen problematische Inhalte auf. Im Kontext der für Forschungsdaten geforderten FAIR-Prinzipien, also die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Daten, stellen sich sodann folgende Fragen: Wie soll man mit problematischen Inhalten im Digitalen umgehen? Soll alles uneingeschränkt veröffentlicht werden und sind die FAIR-Prinzipien für die Provenienzforschung überhaupt anwendbar? Der Beitrag widmet sich diesen Fragen anhand verschiedener Datenbankbeispiele aus der Provenienzforschung zu NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut und schlägt Strategien für den Umgang mit problematischen Inhalten vor.



Verzerrte Geschichte durch ungleiche Erschließung? - Eine Untersuchung zum Recording Bias in Münzhortdatenbanken

Philip Rademacher

Universität Wuppertal, Deutschland

In der „Coin Hoards of the Roman Empire“ Datenbank der Universität Oxford sind 14.740 Münzhorte aus der römischen Kaiserzeit verzeichnet. Immer mehr Beiträge nutzen diese umfangreiche Datenbasis zur Beantwortung quantitativer Forschungsfragen. Doch wie repräsentativ sind solche Daten, um die Antike zu erforschen? Dieser Beitrag analysiert die Repräsentativität exemplarisch für die Münzdatenverfügbarkeit innerhalb der Datenbank. Sind Hortfunde aus der Nähe antiker Städte oder Militäreinrichtungen häufiger bis auf Münzebene erschlossen als ländliche Funde? Sind Münzhorte aus bestimmten Jahrhunderten häufiger auf Münzebene erschlossen als andere? Als Methode wird ein logistisches Klassifikationsmodell verwendet, welches auch im maschinellen Lernen eingesetzt wird, um Zusammenhänge aufzuzeigen.



Kontingente Beobachtungen: Forschungsdaten unter konstruktivistischem Paradigma

Rabea Kleymann

Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Deutschland

Geisteswissenschaftliche Daten können als Voraussetzung und Ergebnis kontingenter Forschungskontexte und infrastruktureller Settings gelesen werden. In den DH wird häufig der von Johanna Drucker eingeführte Terminus "capta" verwendet, um den konstruktivistischen Charakter von Forschungsdaten zu betonen. Der Konstruktivismus stellt ein latentes Forschungsparadigma der DH dar, das sich unter anderem in Datenpraktiken manifestiert. Der Vortrag widmet sich den Voraussetzungen, Implikationen und Problemfeldern des konstruktivistischen Paradigmas und fragt mithilfe von alternativen Theorieentwürfen nach den (noch) nicht ausgeschöpften transformativen Potenzialen. Drei Fallbeispiele zu Datensammlungen, -bereinigungen und -analysen werden dazu vorgestellt.



Feministische Forschungsdaten FAIR gestalten? Kritische Reflexionen zur Modellierung feministischer Filmgeschichte als Linked Open Data

Pauline Junginger

Philipps-Universität Marburg, Deutschland

Das Women Film Pioneers Project (WFPP) ist eine etablierte Online-Ressource zum Frühen Kino, die individuelle Geschichten von Filmpionierinnen erzählt, um die vielfältigen Tätigkeiten von Frauen in der Frühen Filmindustrie sichtbarer zu machen. Mein Projekt zielt darauf ab, strukturierte Metadaten für das WFPP zu generieren und diese als Linked Open Data aufzubereiten. Im Spannungsfeld zwischen praktischer Umsetzung und kritischer Reflexion untersucht mein Projekt dabei, wie die Prinzipien des Forschungsdatenmanagements in der Medienwissenschaft angewendet werden können und welche kritischen Fragen feministische Theorien diesbezüglich ermöglichen. Der Vortrag präsentiert die methodische Gestaltung des Projekts mit einem Schwerpunkt auf deren Reflexion aus feministischer Perspektive.

 

Datum: Freitag, 06.10.2023
9:00 - 10:00Expertenpanel: "Forschungsdaten kritisch betrachtet"
Ort: Brechtbau Raum 37
Chair der Sitzung: Peter Gietz, DAASI International
Panelist*innen: Marina Lemaire, Universität Trier, Katrin Moeller, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Torsten Schrade, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Heike Neuroth, FH Potsdam
10:30 - 12:30Vorträge: Daten generieren und analysieren
Ort: Brechtbau Raum 37
Chair der Sitzung: Kai Wörner, Universität Hamburg
 

Von der Herkunft zur Zukunft: Interdisziplinäre Ansätze zur Erforschung von Provenienzen in Museen

Elisa Ludwig, Antoinette Maget Dominicé, Stefanie Schneider, Ricarda Vollmer

Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland

Infolge des gesteigerten öffentlichen Interesses und des wachsenden Bewusstseins bezüglich der Herkunft von Kulturgütern, gewinnt die Provenienzforschung als Methode und Forschungsgebiet zunehmend an Bedeutung. Die Einreichung untersucht die Relevanz von Forschungsdaten in Bezug auf Provenienzangaben in Museumsdatenbanken. Es wird aufgezeigt, dass Forschungsdaten dort eine essenzielle Rolle bei der Gewährleistung der Transparenz, Vernetzung und Zugänglichkeit einnehmen. Dabei werden Online-Sammlungen internationaler Kunstmuseen mittels aus relevanten Leitfäden abgeleiteten Kriterien vergleichend analysiert, wobei quantitative und qualitative Methoden komplementär eingesetzt werden. Die Einreichung betont die Bedeutung (nach)nutzbarer Forschungsdaten, um provenienzwissenschaftliche Belange zu unterstützen und zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit dem kulturellen Erbe beizutragen.



New Ways of Creating Research Data: Conversion of Unstructured Text to TEI XML using GPT on the Correspondence of Hugo Schuchard with a Web Prototype for Prompt Engineering

Christopher Pollin1, Christian Steiner2, Constantin Zach3

1Zentrum für Informationsmodellierung, Österreich; 2Digital Humanities Craft OG; 3Independent Software Developer

This paper explores the use of prompt engineering to streamline the creation of research data in the humanities by converting unstructured correspondence texts into the TEI XML format. Prompt engineering, an approach to optimising large-scale language models such as GPT, generates accurate structured data while preserving the context of the original text. The paper outlines the conversion workflow using prompt engineering techniques and emphasises the iterative refinement of the process. Challenges such as domain-specific training and consistency issues are discussed, as are potential solutions, including the integration of vector databases. A user-friendly web prototype for researchers is presented.



Ein weiteres Toolverzeichnis für die Digital Humanities?! Aber diesmal offen und mit Wikidata

Till Grallert, Sophie Eckenstaler, Samantha Tirtohusodo, Claus-Michael Schlesinger

Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland

Der eingereichte Beitrag skizziert die Landschaft der bestehenden Toolverzeichnisse in den Digital Humanities und ihrer Schwächen und stellt vor diesem Hintergrund unseren Vorschlag eines Wikidata-basierten offenen Ansatzes als einen von minimal computing, making und Open Science informierten Beitrag zu den Digital Commons vor.



Automatische Texterkennung von Handschriften und historischen Drucken. Qualität und Normierung von Ground-Truth-Daten in der Praxis

Dorothee Huff1, Larissa Will2, Kristina Stöbener1

1Universitätsbibliothek Tübingen, Deutschland; 2Universitätsbibliothek Mannheim, Deutschland

Automatische Texterkennung (OCR) übersetzt textliche Bildinhalte in digitale Textformate. Auf diese Weise werden der Zugang zu historischen Drucken und Handschriften erhöht und neue Forschungsfragen an das Material ermöglicht. Vor der wissenschaftlichen Auswertung der Daten gilt es jedoch, sich über Aspekte wie Qualität und Normierung der Ground-Truth-Daten und des erzeugten Outputs bewusst zu werden, diese zu hinterfragen und bei der Nachnutzung der Daten in Betracht zu ziehen. Anhand von Beispielen sollen unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Erzeugung von Ground-Truth-Daten sowie Ergebnisse der jeweiligen Modelltrainings vorgestellt und problematisiert werden.

 
12:30 - 14:30Unconference: FORGE-Camp
Ort: Brechtbau Raum 37
Chair der Sitzung: Swantje Dogunke, ThULB Jena
Chair der Sitzung: Marina Lemaire, Universität Trier
Mit Kaffee und Snacks