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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session 6.7
Zeit:
Mittwoch, 24.09.2025:
10:45 - 12:15


Herausforderungen und Möglchkeiten inklusiver Transitionen von der Schule auf den ersten Arbeitsmarkt (Symposium)


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Präsentationen

Herausforderungen und Möglichkeiten inklusiver Transitionen von der Schule auf den ersten Arbeitsmarkt

Chair(s): Zölls-Kaser, Prof. Dr. Philine (Evangelische Hochschule Ludwigsburg), Jochmaring, Dr. Jan (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Das Symposium „Herausforderungen und Möglichkeiten inklusiver Transitionen von der Schule auf den ersten Arbeitsmarkt“ befasst sich im Rahmen von drei Vorträgen mit Transitionen in den Arbeitsmarkt von Schüler*innen mit sonderpädagogischer Förderung.

 

Beiträge des Symposiums

 

Barrieren und Möglichkeiten beim Übergang Schule-Beruf von Schüler*innen des Förderschwerpunktes Geistige Entwicklung

Zölls-Kaser, Prof. Dr. Philine1, Jochmaring, Dr. Jan2
1Evangelische Hochschule Ludwigsburg, 2Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Beitrag I von Philine Zölls-Kaser und Jan Jochmaring beschäftigt sich mit Schüler*innen im Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung (GE)“ und ihren strukturell benachteiligten Übergangsmöglichkeiten in die Arbeitswelt. Im Fokus steht eine explorative Fallstudie, welche die Herausforderungen am Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt exemplarisch darstellt.

Die Frage nach der Entstehung und Umsetzung von Berufswünschen von Schüler*innen mit geistiger Behinderung werden nur selten eruiert (Zölls-Kaser 2022). Behindernde Übergänge in die Arbeitswelt zeichnen sich durch verschiedenartige Herausforderungen auf mehreren Ebenen aus (Jochmaring 2022) und werden in dem geplanten Vortrag kurz thematisiert. Dazu gehören u.a. Cooling-Out Effekte, die Informations- und Umsetzungsmöglichkeiten für Erziehungsberechtigte und Schüler*innen in Bezug auf alternative Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten jenseits der WfbM, sowie die Rolle der beteiligten Akteur*innen wie Reha-Berater, Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte.

Fokussiert wird im Beitrag auf die subjektive Sichtweise einer Förderschüler*in im FS GE, der begrenzende Handlungsrahmen und die Partizipationsmöglichkeiten im Transitionsprozess Schule-Beruf. Weitere Perspektiven der Eltern und der Lehrkraft werden vorgestellt um anhand dessen Barrieren und Möglichkeiten im Übergang zu explizieren.

 

Inklusive Übergänge als Ambivalenzraum: Zwischen Anspruch und Ausschluss

Schowalter, Dr. Rahel, Hank-Raab, Roxana
Universität Kaiserslautern-Landau

Der zweite Beitrag von Roxana Hank-Raab und Rahel Schowalter (Universität Kaiserslautern-Landau) befasst sich mit dem Ambivalenzraum Inklusiver Übergänge zwischen Anspruch und Ausschluss am Übergang von der Schule in den allgemeinen Arbeitsmarkt und in den Wohnbereich von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung.

Übergänge im Kontext Behinderung sind durch strukturelle Benachteiligung gekennzeichnet (Fasching 2017) und vielfach von Fremdbestimmung und Fremdpositionierungen geprägt – selbst dann, wenn sie als inklusiv bezeichnet werden. Die Perspektiven der beteiligten Personen finden nur selten systematische Berücksichtigung, Mitgestaltungsmöglichkeiten bleiben oftmals begrenzt. Wie zentral aktive Mitwirkung und Selbstbestimmung gerade für sogenannte inklusive Übergänge sind, demonstriert der Beitrag unter Bezugnahme auf zwei qualitative Studien (Hank-Raab 2023; Schowalter 2024).

Zum einen werden die subjektiven Erfahrungen von Schulabsolvent*innen mit geistiger Beeinträchtigung beim Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt dargestellt, die zeigen, dass Teilhabe selbst in formal geöffneten Strukturen häufig eingeschränkt bleibt. Zum anderen werden Ergebnisse in einem teilhabeorientierten Dezentralisierungsprojekt der Eingliederungshilfe für den Bereich des Wohnens vorgestellt, die zeigen wie durch Differenzierungs- und Naturalisierungspraktiken Fremdpositionierungen fortgeschrieben und Partizipationschancen begrenzt werden.

Die Referent*innen verdeutlichen, dass auch inklusive Übergänge nicht automatisch zu gleichberechtigter Teilhabe führen, sondern die konsequente Einbindung subjektiver Perspektiven und echte Mitgestaltungsmöglichkeiten erfordern.

 

Erste Einblicke in das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „MOSAIK – Menschen, Orientierung, Schule, Arbeit, Inklusion, Kompetenzen“

Pape, Dr. Natalie1, Kuhl, Prof. Dr. Jan2, Thielen, Prof. Dr. Marc1, Schulze, Dr. Sarah2, Falk, Franz2, Grengel, Michelle2
1Leibniz Universität Hannover, 2TU Dortmund

Im dritten Beitrag stellen Natalie Pape und Jan Kuhl ein Projekt zur Gestaltung inklusiver Übergänge vor. Das Forschungsvorhaben befasst sich mit der Teilhabe junger Menschen mit kognitiven sowie kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen an Erwerbsarbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt (Thielen 2019). Die Finanzierung erfolgt seit Mai 2025 an den beiden Standorten durch den Landschaftsverband Rheinland und das Integrationsamt Niedersachsen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines kompetenzorientierten Diagnose- und Fördermodells zur Gestaltung eben dieser inklusiven Übergänge. Dafür werden mithilfe eines Mixed-Methods-Designs zunächst Arbeitsprozessanalysen in Form qualitativer Fallstudien (Beobachtungen, Interviews, Dokumentenanalysen) und Betriebsbefragungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt durchgeführt.

Im Rahmen des Symposiums werden die Ergebnisse der ersten Projektphase präsentiert und mit den Teilnehmenden diskutiert. Im Fokus stehen dabei das Vorgehen bei der Identifikation relevanter Branchen und Betriebe für die Erhebungen und erste Felderfahrungen.



 
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