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(Wie) Erfüllt das berufliche Übergangssystem Aufgaben beruflicher Bildung (Diskussionsforum)
Präsentationen
Das berufliche Übergangssystem vor dem Hintergrund der Inklusion junger Menschen in selbstverwirklichende Bildungsprozesse, gesellschaftliche Teilhabe und ökonomische Unabhängigkeit
Beer, Dr. Mareike1; Schmees, Dr. Johannes Karl2; Steib, Dr. Christian3
1VHS Warendorf; 2University of Derby; 3Karlsruher Institut für Technologie
Im geplanten Forum soll ein kritischer Blick auf das sogenannte „berufliche Übergangssystem“ geworfen werden. Zentrale Frage ist, ob und inwieweit dieses System zur Erfüllung der grundlegenden Aufgabe beruflicher Bildung beitragen kann oder soll: junge Menschen als qualifizierte Fachkräfte und mündige Staatsbürger in Ausbildung, Beruf und Gesellschaft zu integrieren (Esmond, Schmees & Wedeking, in Vorbereitung).
Das Übergangssystem beruht nicht auf einem grundlegenden Konzept, sondern ist Stück für Stück an- und ausgebaut worden. Es umfasst eine Vielzahl an Maßnahmen und Bildungsgängen, die in der Literatur unter diesem Begriff zusammengefasst werden. Als „das der Berufsbildung ungeliebte Kind“ (Steib, 2020) bildet das Übergangssystem die dritte Säule der Berufsausbildung – neben dem Dualen System und dem Schulberufssystem. Anders als diese führt es jedoch nicht zu einem vollqualifizierenden Berufsabschluss, sondern bereitet lediglich darauf vor. Es richtet sich vor allem an junge Menschen ohne Ausbildungsplatz oder mit besonderen Voraussetzungen, deren Chancen auf einen direkten Übergang in Ausbildung als gering gelten. Für viele wird es faktisch zur Warteschleife, in der sie ihre Schulpflicht erfüllen, sich beruflich orientieren, Grundkenntnisse erwerben oder – im besten Fall – einen Schulabschluss nachholen (Beer, 2025).
Das Forum gliedert sich in drei Teile: Im ersten Teil, moderiert von Johannes K. Schmees, werden die philosophischen Grundlagen und Ansprüche beruflicher Bildung in Deutschland beleuchtet. Anschließend stellt Christian Steib das Übergangssystem als eigenständiges Teilsystem vor und verortet dieses am Übergang Schule - Beruf. Zum Abschluss diskutiert Mareike Beer die institutionalisierte Zuweisung von Jugendlichen mit Beeinträchtigungen in das System und innerhalb des Systems. Die thematisch aneinander anschließenden Inputvorträge (max. sieben Minuten) werden jeweils von rund ca. 23-minütigen Diskussionen begleitet.