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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session 4.2
Zeit:
Dienstag, 23.09.2025:
14:00 - 15:30


Perspektiven von Eltern, Kindern und Fachpersonen auf den Übergang Kita-Schule (Einzelbeiträge)


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Präsentationen

Kreative qualitative Forschungsansätze am Übergang in die Grundschule – die Perspektiven von Vorschulkindern auf den Übergang

Tölle, Dr. Lisa; Metzner, Dr. Franka; Quenzer-Alfred, Carolin

Pädagogische Hochschule Freiburg

Der Übergang von der Kindertagesstätte (Kita) zur Grundschule markiert eine zentrale biografisch-institutionelle Schwelle im Bildungsverlauf und ist entscheidend für die Entwicklung und den Bildungserfolg sowie die -teilhabe von Kindern. Dieser Übergang ist als Übergang ins formale Bildungssystem gleichzeitig herausfordernd. Der vorgeschlagene Beitrag präsentiert eine explorative Studie, in der kreative qualitative Methoden entwickelt und erprobt wurden, um kindliche Perspektiven auf diesen Übergang sichtbar zu machen. Im Rahmen zweier aufeinander aufbauender Forschungsprojekte wurden unter Anwendung kreativer, kindzentrierter Methoden im Rahmen eines sozialkonstruktivistischen Paradigmas und unter Verwendung des Mosaik-Ansatzes (vgl. Clark, 2017) mittlerweile vier Forschungsmethoden entwickelt, die Kinder als Expert:innen ihres Lebens aktiv in den Mittelpunkt des Forschungsprozess stellen. Die Analyse der erhobenen Datensets zeigt, dass Kinder dem Übergang als bedeutsames Lebensereignis wahrnehmen, auf das sie mit Verunsicherungen, Ängste und Befürchtungen blicken, dass sie ganz bestimmte Erwartungen und Hoffnungen mit der Schule verbinden und dass sie ihre Bedürfnisse für diesen Übergang klar artikulieren können. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, kindliche Perspektiven ernst zu nehmen und in Forschung sowie in pädagogische Gestaltungsprozesse an Übergängen einzubeziehen, um den Übergang zu gestalten und die Teilhabe sowie den Bildungserfolg der Kinder zu fördern.



Fähigkeitsnormen in Übergängen vom Elementarbereich in die Primarstufe – (Re)Konstruktionen von Schulfähigkeit aus Perspektiven von Erziehungsberechtigten

Geber-Knop, Dr. Georg

Universität Siegen

Schulbezogene Fähigkeiten bestimmen Praktiken schon im Elementarbereich und werden in der Schuleingangsphase in die Grundschule in besonderer Weise aufgerufen. Gerade bei der Her- und Feststellung von Schulfähigkeit spielen entwicklungsbezogene Normalisierungen und Normierungen im Übergang von Kitas zur Grundschule eine vorrangige Rolle (Kelle 2011). Schulfähigkeit fest- und herzustellen erweist sich als komplexes, interaktionales Geschehen, das sich zwischen Akteur*innen in pädagogischen Organisationen (u.a. Lehrkräfte, Erzieher*innen) und Akteur*innen außerhalb dieser (u.a. Fachärzt*innen, Erziehungsberechtigte) entspannt. Ableismuskritische Auseinandersetzungen mit Schulfähigkeit kritisieren Konstrukte von Schulfähigkeit als Reproduktion von Bildern von un_fähige(re)n und ‚normalen‘ Kindern und verweisen auf intersektionale Anknüpfungspunkte (Petrik & Pokitsch, 2022).

Der Einzelbeitrag fokussiert die Perspektiven von Erziehungsberechtigten in den Übergangsprozessen vom Elementar- in den Primarbereich. Der Forschungsstand in dieser (bildungs-)biografisch relevanten Phase zeigt u.a. auf, dass der Übergang in die Grundschule ein zentraler Berührungspunkt mit einem vermeintlich meritokratischen Schulsystem ist. Hier wird von den Erziehungsberechtigten eine „gute Elternschaft“ mit Verantwortung für eine erfolgreiche Bildungsbiografie ihrer Kinder gefordert (u.a. Hunner-Kreisel & Steinbeck, 2018). Der Beitrag stellt Ergebnisse einer dokumentarischen Analyse von narrativ angelegten Interviews mit Erziehungsberechtigten vor. An exemplarischen Transkriptausschnitten wird rekonstruiert, wie die Interviewten diffuse und erfahrungsbasierte Narrative bezüglich Fähigkeitsnormen in antizipierten schulischen Kontexten decodieren. Zudem wird aus einer diskriminierungskritischen Perspektive herausgearbeitet, wie die Interviewten in einer ungewissen Phase des Über- und Eingangs in schulische Strukturen Handlungsfähigkeit (nicht) herstellen.



Bewegung als Medium im Übergang Kita–Schule: Perspektiven auf potenzialorientierte Entwicklungsförderung bei Kindern mit Entwicklungserschwernissen

Brockers, Pauline; Schäfer, Dr. Caterina; Pfitzner, Prof. Dr. Michael

Universität Duisburg Essen

Der Übergang von der Kita in die Grundschule stellt einen biographisch-institutionellen Einschnitt im Lebenslauf von Kindern dar, der besonders für Kinder mit Entwicklungserschwernissen herausfordernd sein kann (Filipp und Aymanns 2018).

Das Transitionsmodell nach Griebel und Niesel (2020) versteht Transitionen als mehrdimensionale Prozesse auf individueller, interaktionaler und kontextueller Ebene und entwicklungspsychologischen Konzepte zu Entwicklungsaufgaben gekennzeichnet. Das theoretische Konstrukt „Ein bewegter Übergang“ baut auf dem Konzept der Transitionskompetenz auf und beschreibt Bewegung als Medium, das Kinder in diesen Prozessen unterstützen kann. Trotz dieser Potenziale wird Bewegung in Übergangsprozessen bislang wenig berücksichtigt (Bahr et al. 2024).

Daher fokussiert sich der Vortrag auf die Frage, welche Chancen und Grenzen die beteiligten Akteure in Bewegung als Medium zur potenzialorientierten Entwicklungsförderung im Übergang Kita–Schule sehen. Die empirische Arbeit ist dem Themencluster „Transitionen im Kleinkindalter und der frühen Kindheit“ zuzuordnen und knüpft an den Inklusionsgedanken sowie an aktuelle Diskurse über transinstitutionelle Kooperation in Übergangsprozessen an.

Die bislang durchgeführten 12 leitfadengestützten Interviews mit Eltern, Fach- und Lehrkräften in einem regionalen Netzwerks aus Kitas und Grundschulen im Ruhrgebiet wurden mittels Qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Erste Ergebnisse deuten auf divigierende Perspektiven seitens der Akteure hin. Im Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse vorgestellt und es wird diskutiert, inwiefern Bewegung im Übergang genutzt werden kann, um kindliche Potenziale zu stärken und Exklusionsrisiken zu begegnen.



 
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