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Diskriminierung bei der Evaluation von Schule sichtbar machen
Anne Piezunka
Goethe-Universität Frankfurt, Deutschland
Verschiedene empirische Studien belegen, dass es zu Diskriminierung im schulischen Alltag kommt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, inwiefern die Bildungsadministration in den einzelnen Bundesländern – in Form von externen Evaluationen – in den Blick nimmt, ob Schüler_innen Diskriminierung erfahren und welche Heterogenitätsdimensionen berücksichtigt weden. Für die Beantwortung der Fragestellung werden die bundeslandspezifischen Messinstrumente (N=7) mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Gläser und Laudel (2009) analysiert. Als theoretische Orientierung dienen unter anderem bewertungssoziologische Arbeiten sowie Arbeiten aus der Inklusionsforschung zur (De-)Konstruktion von Kategorien (z.B. Boger).
Kollaborationen von Schulen und zivilgesellschaftlichen Bildungsinitiativen – zwischen Dekonstruktion und Affirmation diskriminierender Schulkulturen
Ellen Kollender
Universität Koblenz-Landau, Deutschland
Im Kontext von Flucht sind in den letzten Jahren zahlreiche Initiativen für, von und mit ‚Geflüchtete(n)‘ entstanden, die vielfach mit Schulen kooperieren. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Perspektiven dieser Initiativen auf schulische Diskriminierung von Schüler_innen mit Flucht-/Migrationsgeschichte sowie hierauf bezogene Schulentwicklungsprozesse. Dargestellt werden verschiedene Spannungsfelder, in denen sich die Kooperation zwischen außerschulischen Bildungsinitiativen und Schulen bewegt, die sowohl behördliche Förderlogiken, machtvolle migrationsgesellschaftliche Diskurse als auch schulische Routinen im Umgang mit Differenz tangieren. Dabei werden Potentiale wie auch Herausforderungen hinsichtlich der Bearbeitung von Diskriminierung im Rahmen schulischer Kollaborationen deutlich.
Vielfalt und Diskriminierungskritik im Rahmen schulrechtlicher Vorgaben. Die deutschen Schulgesetze zwischen Ungleichheitsverhältnisse legitimierender Performation und diversitätsgesellschaftlich orientierter Transformation bildungsbezogener Prozesse
René Breiwe
Bergische Universität Wuppertal, Deutschland
Im Vortrag wird auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung der Schulgesetze, insbesondere unter Berücksichtigung jüngerer Implementationen, als wesentliche Quelle rechtlicher Regulation in Bezug auf Vielfalt und Diskriminierung(sschutz) dargelegt, inwiefern derartige Elemente in den Schulgesetzen formuliert und gleichzeitig durch die Dethematisierung institutioneller und struktureller Diskriminierung, durch die Verwendung binär orientierter Differenzkategorien sowie durch die Vorgabe exkludierender Maßnahmen Ungleichheitsstrukturen verfestigt werden. So wird insgesamt diskutiert, inwiefern die Schulgesetze zwischen (Ungleichheitsverhältnisse legitimierender) Performation, aber auch (diversitätsgesellschaftlich orientierter) Transformation bildungsbezogener Prozesse changieren.