Veranstaltungsprogramm

Die Arbeitstagung findet auf dem Campus der Hochschule in Magdeburg in Gebäude 14 statt.
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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session 4: Future Skills
Zeit:
Freitag, 06.10.2023:
9:00 - 10:30

Chair der Sitzung: Dr. Julia Rueß
Ort: S 3

Gebäude 14, Seminarraum 3

1) Beforschung der Maker Education in den Bachelorstudiengängen „Reha-Psychologie“ und „Industrial Design“ mittels der DBR-Methodik: Vorgehensweise, Ergebnisse und Handlungsempfehlungen

2) DBR-Ansätze zur Einbindung von Future Skills in curriculare Hochschullehre

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Präsentationen

Beforschung der Maker Education in den Bachelorstudiengängen „Reha-Psychologie“ und „Industrial Design“ mittels der DBR-Methodik: Vorgehensweise, Ergebnisse und Handlungsempfehlungen

Jessica Schäfer, Jannis Hermann, Nils Suhr, Dominik Schumacher, Steffi Zander, Rahim Hajji

Hochschule Magdeburg-Stendal, Deutschland

Maker Education bezeichnet das eigenständige, experimentelle und kollaborative Arbeiten von Studierenden mit analogen und digitalen Werkzeugen/Technologien in Bildungseinrichtungen. Im Vordergrund steht der individuelle, explorative Lernprozess, der von Lehrenden/Expert*innen begleitet wird. Durch diesen werden z. B. kritisches und kreatives Denken, Selbstwirksamkeit, digitale Kompetenzen sowie Problemlösungs- und Zukunftskompetenzen gestärkt (vgl. Godhe et al. 2019; Maurer/Ingold 2020; Oswald/Zhao 2021; Stifterverband/McKinsey & Company 2021; Valente/Blikstein 2019; Vuorikari et al. 2022).

In den letzten Jahren fand die Maker Education zunehmend im Hochschulkontext in verschiedenen Fachdisziplinen ihre Anwendung (vgl. Späth et al., S.49). Erste Forschungsergebnisse zur Integration in den Bildungskontext haben sich bislang als förderlich für das Erreichen der oben genannten Lernziele erwiesen (vgl. Nickel/Jacobsen 2021, S. 377ff.).

Um den Einsatz der Maker Education in den verschiedenen Fachkulturen zu untersuchen, wurde ein Kurs aus dem Fachbereich „Angewandte Humanwissenschaften“, in dem Studierende 3D-Druck-Projekte zur haptischen Wahrnehmung realisieren, und ein Kurs aus dem Fachbereich „Ingenieurwissenschaften und Industriedesign“, in dem Studierende das kreative Gestalten mit digitalen Technologien erlernen, durchgeführt und evaluiert.

Da die zu implementierende Maker Education eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis erfordert und die Lehr- und Lernsettings iterativ entwickelt werden sollen, eignet sich der Design Based Research-Ansatz (DBR) zur Beforschung. Dabei wechseln Forschende flexibel zwischen Wissenschaft und Bildungsalltag und Praktiker*innen kooperieren mit Forschenden und gestalten reflexive Prozesse mit (vgl. Fraefel 2014, S.12; Reinmann 2018, S. 102).

Anhand von zwei Iterationszyklen skizzieren die Autor*innen das Vorgehen beim Beforschen der Maker Education mit dem DBR-Ansatz im Hochschulkontext und zeigen, welche Potenziale und Herausforderungen damit verbunden sind. Basierend auf den Forschungsergebnissen geben sie Empfehlungen, wie Maker Education erfolgreich in der Hochschullehre eingesetzt und interdisziplinär verschränkt werden kann.

Der erste Iterationszyklus zeigte, dass insbesondere das gemeinsame Entwickeln von Lernpfaden hilfreich ist. Basierend auf diesen entwickelten die Forschenden im Zusammenspiel mit aktuellen Forschungsergebnissen eine maßgeschneiderte quantitative und qualitative Evaluation der Kurse. Gleichzeitig bot das intensive Auseinandersetzen mit Lehr- und Lernmaterialien sowie Lehr- und Lernsettings starke Reflexionspotenziale für die Dozierenden. Eine enge und transparente Zusammenarbeit in jeder Phase des DBR-Entwicklungszyklus erwies sich als essenziell für eine vertrauensvolle Kooperation zwischen Forschenden und Dozierenden. Derzeit wird der zweite Iterationszyklus durchlaufen.



DBR-Ansätze zur Einbindung von Future Skills in curriculare Hochschullehre

Christine Buchwald

Hochschule-Rhein-Waal, Deutschland

Der Anspruch an gute Hochschullehre beinhaltet neben der Vermittlung von Fachkompetenzen auch zunehmend die Auseinandersetzung mit Employablity und Global Citizenship (Pietzonka 2018) . Dies erfordert ein Umdenken in der Gestaltung von Lehrveranstaltungen – nicht nur im Sinne der Lehrstoffreduktion (Lehner 2013), sondern auch in Bezug auf die Einbindung der sogenannten Future Skills (Ehlers 2020), die für eine zukunftsgesicherte Beschäftigungsfähigkeit gefestigt sein müssen. Die nachhaltige Entwicklung von Future Skills ist nur gewährleistet, wenn dies verwoben mit dem Lehrstoff und nicht extra-curricular erfolgt (Landwehr und Müller 2008).

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist der DBR-Ansatz durch sein iteratives, am Problem orientiertes Vorgehen und die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis sinnvoll (Reinmann 2017). Am Beispiel eines DBR-Projektes zur Förderung der Reflexionskompetenz (Korthagen 1999) zur Entwicklung von Global Citizenship (Heuchemer 2017) soll der Zusammenhang und der Gewinn von DBR als methodologische Basis verdeutlicht werden. Das diskutierte Beispiel wurde als DBR-Projekt über vier Semester (Wintersemester 2020 bis Sommersemester 2022) in einer Lehrveranstaltung zu „Diversity Management an Hochschulen“ angelegt und weiterentwickelt. Das inhärente Problem war hierbei die mangelnde Auseinandersetzung der Studierenden mit der eigenen Haltung zum Lerngegenstand, die wenn überhaupt unkontrolliert und unstrukturiert verlief. Begegnet wurde dem Problem durch den gezielten Einsatz von Reflexionsaufgaben im Rahmen der Lehrveranstaltung.

Auf einer Metaebene und für die Theoriegenese von DBR werden ausgehend von diesem Fallbeispiel Fallstricke und Gelingensbedingungen bei der Verknüpfung der zentralen Elemente von Zielen von akademischer Lehre, Future Skills und dem Einsatz von DBR-Ansätzen diskutiert und damit der Mehrwert des DBR-Ansatzes für die Theoriegenerierung und die Qualitätsentwicklung von Hochschullehre verdeutlicht.



 
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