Veranstaltungsprogramm

Die Arbeitstagung findet auf dem Campus der Hochschule in Magdeburg in Gebäude 14 statt.
Hier finden Sie eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen.
Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
Nur Sitzungen am Veranstaltungsort 
 
 
Sitzungsübersicht
Ort: S 5
Gebäude 14, Seminarraum 5
Datum: Donnerstag, 05.10.2023
14:45 - 16:15Session 2: Sprache
Ort: S 5
Chair der Sitzung: Dr. Julia Rueß
1) Educational Design Research: Enhancing TEFL Student Teachers‘ Competences and (Digital) Technology Self-Efficacy to Integrate Digitally-Mediated Language Learning Tasks in the Heterogeneous EFL Primary Classroom.

2) Fremdsprachenunterricht auf Distanz: Gestaltungprinzipien für digitale Lernumgebungen im Rahmen eines kommunikativen, aufgabenbasierten Fremdsprachenunterrichts
 

Educational Design Research: Enhancing TEFL Student Teachers‘ Competences and (Digital) Technology Self-Efficacy to Integrate Digitally-Mediated Language Learning Tasks in the Heterogeneous EFL Primary Classroom.

Andrea Kratzer

Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Deutschland

Research has shown that German teachers lag behind internationally in terms of their digital competences (European Commission, 2020), and feel that their studies have not adequately prepared them for the needs of heterogeneous classrooms (Biederbeck & Rothland, 2017). Despite clear curricular policies and regulations for teacher education at both federal (KMK, 2019) and state level (Kultusministerium BaWü, 2015) in Germany, content on heterogeneity is still only compulsory in 43% of curricula across all subject didactics (Monitor Lehrerbildung, 2020), with an even lower proportion of 34.9% offering content on media literacy in a digital world (Monitor Lehrerbildung, 2022). In the field of languages,Teaching English as a foreign language (TEFL) student teachers lack confidence in integrating digital technologies (Benitt et al., 2019). Primary student teachers, more specifically, express a high need for support, with around 25% even having very negative attitudes towards digital technologies (Irion et al., 2023). It is therefore reasonable to assume that current teacher education in this area is inadequate and not yet practised effectively enough to support TEFL student teachers to act professionally in these areas later on.

Digitally-mediated language learning tasks have been recognised as a valuable teaching method to integrate digital technology while addressing the heterogeneous English as a foreign language (EFL) classroom (Gonzales-Acevedo, 2016; Ziegler, 2016; Caruso & Hofman, 2018). However, limited work has been done in the area of young learners and technology-mediated language learning tasks (Whyte & Cutrim Schmid, 2018; Kurt, 2021). Therefore, there is a clear gap and need for action in TEFL teacher education for primary schools.

Against this background, this presentation reports on the first year of an educational design research project, in which the researcher acts both as a practitioner and a researcher. The research project aims to gain insight into the desirable characteristics of a teacher education seminar for TEFL student teachers in primary schools. The project addresses the following research question: what are the characteristics of a teacher education seminar for enhancing TEFL student teachers‘ competences and (digital) technology self-efficacy to integrate digitally-mediated language learning tasks in the heterogeneous EFL primary classroom? The project will design, test and evaluate a seminar to develop a practical contribution and theoretical understanding (design principles). It will use a mixed-methods approach and evaluation methods such as questionnaires, focus group interviews, videotaped lessons and reflection diaries.



Fremdsprachenunterricht auf Distanz: Gestaltungprinzipien für digitale Lernumgebungen im Rahmen eines kommunikativen, aufgabenbasierten Fremdsprachenunterrichts

Katharina McGrath

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland

Das formale Sprachenlernen im Hochschulbereich ist in der Regel auf einen kommunikativen oder aufgabenbasierten Ansatz im Präsenzunterricht ausgerichtet. Virtuelle Lernumgebungen werden häufig nur unterrichtsbegleitend eingesetzt und dann auch hauptsächlich als Plattform für asynchrone Aktivitäten zur Festigung bereits erlernter Strukturen und zur Bereitstellung von Materialien (vgl. van den Berg, 2013). Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie hat sich jedoch ein Paradigmenwechsel vollzogen, da virtuelle Lehr-/Lernszenarien „über Nacht“ zur Norm wurden und den Präsenzunterricht ersetzten. Interaktive Lernszenarien, synchrone und asynchrone Lernaktivitäten und soziale Aspekte des Lernens wurden in virtuelle Lernumgebungen transferiert, um den Wegfall des Präsenzunterrichts zu kompensieren. Auch nach der Rückkehr zum Präsenzunterricht bleibt das besondere Potential des Lernens auf Distanz bestehen: es ermöglicht Studierenden die Teilhabe, die sonst auf Grund von beruflichen oder familiären Verpflichtungen, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen, sozioökonomischen und geografischen Faktoren nicht an einem Präsenzunterricht teilnehmen könnten. Besonders interessant ist dieses Konzept auch im Rahmen von inter-/multinationalen Hochschulkooperationen mit dem Ziel, internationalen Austausch zu ermöglichen.

Im Rahmen einer Dissertation soll ein Fremdsprachenkurs Deutsch für ausländische Partneruniversitäten entwickelt und in mehreren Durchgängen evaluiert werden. Das Ziel ist die (Weiter-)Entwicklung von allgemeinen Gestaltungsprinzipien für virtuelle Lernszenarien und -umgebungen spezifisch für den Fremdsprachenunterricht Deutsch im Hochschulbereich, mit dem Potential des Transfers der gewonnen Erkenntnisse auf andere Fremdsprachen. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf der Identifikation von Lernaktivitäten, die den Lernerfolg der Studierenden im Fremdsprachenunterricht positiv beeinflussen.

Bei einer ersten Durchsicht der aktuellen Literatur zu virtuellen Lernszenarien im Fremdsprachenunterricht haben sich drei Hauptthemen herauskristallisiert:

1. Einstellung und Motivation der Lernenden zum Fernunterricht (vgl. Ushida 2005; Alberth 2011; Ozudogru & Hismanoglu 2016; Körprülü & Öznacar 2019 u.a.)

2. Prinzipien der Unterrichtsgestaltung und Frameworks für virtuelle Sprachkurse (vgl. Doughty & Long 2003; Blake 2009; Andrade 2017; Brown et al 2020; Sun et al 2020 u.a.)

3. Externe Faktoren, die den Lernprozess beeinflussen (vgl. Zhang & Cui 2009; Godwin-Jones 2019; Kizil 2020; Firat & Borkut 2020 u.a.)

Keine der vorliegenden Arbeiten und Studien konzentrierte sich jedoch explizit auf die zugrunde liegenden Designprinzipien und deren Auswirkung auf den Lernerfolg. Daher zielt das Projekt darauf ab, diese Zusammenhänge zu erforschen, um eine datenbasierte Grundlage für die Modifizierung/Gestaltung von Lernaktivitäten für eine reine Online-Kohorte zu ermöglichen. Das dazu entwickelte Forschungsdesign soll im Rahmen dieses Beitrags vorgestellt werden.

 
Datum: Freitag, 06.10.2023
9:00 - 10:30Session 5: Bauingenieurwesen/Informatik
Ort: S 5
Chair der Sitzung: Dr. Jan Hiller
1) Neukonzeptionierung einer Grundlagenlehrveranstaltung mittels Design-based Implementation Research für einen Flipped Classroom

2) Möglichkeiten und Grenzen bei der Einbeziehung weiblicher Perspektiven als Rollenmodelle in das Bauingenieurstudium: Eine kritische Reflexion einer Fallstudie mit DBIR Ansatz
 

Neukonzeptionierung einer Grundlagenlehrveranstaltung mittels Design-based Implementation Research für einen Flipped Classroom

Michelle Ines Bieber

Otto-von-Guericke-Universität, Deutschland

Im Rahmen ihres Grundlagenstudiums nehmen die Informatik-Studierenden der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an der Lehrveranstaltung Logik teil. Sie legt den Grundstein für kritisches Denken. Die Lehrevaluation der Veranstaltung ergab über mehrere Semester hinweg, dass diese durch die Studierenden als sehr theoretisch wahrgenommen wurde, die Studierenden nur wenig Interesse an den Inhalten der Lehrveranstaltung zeigten, ihre Zufriedenheit und der Lernerfolg eher gering war und sie im Verlauf des Semesters die Lehrveranstaltung abgebrochen haben. Daher entschieden die Lehrenden die Lehrveranstaltung zu überarbeiten. Diese Neukonzeptionierung erfolgte 2020 im Rahmen des Design-based Implementation Research (DBIR) Ansatzes mit Hilfe der Methode Flipped Classroom (LPT00) und aufgrund der Covid19 Situation in einem rein digitalen Format.

Da es sich bei der Neugestaltung um eine tiefgreifende Veränderung der gesamten Lehrveranstaltung handelte, die auf theoretisch reflektierten Vorüberlegungen basierte, wurde sie durch ein DBIR-Modell systematisch entwickelt und evaluiert. Die Reform der Veranstaltung wurde/wird in vier Veränderungsschleifen im Zeitraum von 2020 bis 2023 (Abschluss im September 2023) durchgeführt.

Im Verlauf der Konzeption und Re-Konzeptionierung der Lehrveranstaltung Logik von 2020 bis 2022 wurden verschiedene Ansätze der konkreten Gestaltung des Flipped Classroom Ansatzes (Bra13, FS12, End17) getestet. Diese konzeptionelle Veränderung werden nachfolgend beispielhaft dargestellt und zeigen mögliche Gestaltungsansätze für ähnliche (zukünftige) Lehrveranstaltungen:

- eine Umstellung von einer klassischen Vorlesung zu einem Video-Input mit einer Lernerfolgskontrolle im Sinne eines Two-Tier-Multiple-Choice-Test [Tre12] (2020)

- eine Umstellung der verpflichtenden Teilnahme an Übungen zu einem auf intrinsischer Motivation beruhendem Angebot (2020)

- einer Umstellung der Lehre von einem Online- auf ein Hybrid-Format (2021)

- Zentrierung der Übung auf Gruppenarbeiten zur aktiven Beteiligung und tieferen Auseinandersetzung mit den Lehr-Lern-Inhalten (2022)

- Umgestaltung des Plenums zu mehr Gruppenarbeiten, der Konsolidierung der Übungsaufgaben sowie einer Co-Moderation (2022)

Im Beitrag werden die bislang vorliegenden Ergebnisse der Evaluation sowie die Limitationen der in diesem Zusammenhang erhobenen Daten vorgestellt und diskutiert. Dabei wird auf das Evaluationsdesign eingegangen, welches in einem Mixed-Methods Ansatz neben der prozessorientierten Beurteilung der Umsetzung durch die Lehrenden während des Semesters und einer begleitenden qualitativen Beobachtung des Prozesses, eine ergebnisorientierte Evaluierung durch Studierendenbefragungen am Ende jedes Semesters umfasst.



Möglichkeiten und Grenzen bei der Einbeziehung weiblicher Perspektiven als Rollenmodelle in das Bauingenieurstudium: Eine kritische Reflexion einer Fallstudie mit DBIR Ansatz

Kristina Kröll, Anna Kemperdiek, Alec Singh

Bergische Universität Wuppertal

Im Rahmen des Projektes „Freiraum für Bauingenieurinnen“ wurde an der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesens der Bergischen Universität Wuppertal didaktische Ansätze erprobt, welche mit Studierenden und durch den Austausch mit sog. „Rollenmodellen“ weibliche Perspektiven auf das Bauingenieur:innenwesen entwickeln und potentielle Karrierepfade entdecken. Die Sichtbarmachung weiblicher Rollenvorbilder in „atypischen“ Berufsfeldern stellt ein gängiges Instrument dar, um weibliche Personen für technische Studiengänge zu interessieren. Die Implementierung solcher Strategien in die Hochschullehre ist im Ingenieurbereich allerdings noch wenig erprobt. Vor dem Hintergrund des DBIR Ansatzes wurden verschiedene Maßnahmen zur Implementierung getestet und reflektiert. Wie sich im Rahmen des Projektes zeigt, sollten Erfahrungen und Lebensläufe, wenn sie als Rollenvorbilder im Kontext der Berufsorientierung genutzt werden, in den Kontext gendertheoretischen Wissens eingebettet werden. Im vorliegenden Beitrag werden vor diesem Hintergrund die Möglichkeiten und Grenzen der Einbindung von Rollenvorbilder in das Bauingenieur:innenstudium aufgezeigt.

 
10:45 - 11:30Fortsetzung Session 5: Bauingenieurwesen/Informatik
Ort: S 5
Chair der Sitzung: Dr. Jan Hiller
3) Digital unterstützte Optimierung eines ingenieurmathematischen Kursdesigns zur Verbesserung des studentischen Kompetenzerwerbs – eine DBR-Studie
 

Digital unterstützte Optimierung eines ingenieurmathematischen Kursdesigns zur Verbesserung des studentischen Kompetenzerwerbs – eine DBR-Studie

Jessica Schäfer, Oleg Boruch Ioffe, Gozel Judakova, Reik V. Donner, Rahim Hajji

Hochschule Magdeburg-Stendal, Deutschland

Die Prüfungsleistung der Studierenden in ingenieurmathematischen Lehrveranstaltungen kann unter anderem durch Vorerfahrungen mit Mathematik, hiermit einhergehende grundsätzliche Einstellungen zu Mathematik bis hin zur Mathematikangst und/oder Mathematik-spezifischen Prüfungsangst beeinflusst werden (vgl. Anthony/Walshaw 2009; Ashcraft/Moore 2009; Fung et al. 2018; Khasawneh et al. 2021; Porsch et al. 2014). Das Adressieren dieser Punkte durch ein geeignetes didaktisches Lehrveranstaltungskonzept bildet insofern einen Schlüssel zur Optimierung des mathematischen Kompetenzerwerbs und des diesen abbildenden Prüfungserfolgs.

Das Constructive Alignment-Konzept zielt darauf ab, den Lernprozess der Studierenden durch Abstimmung der Lernziele mit den Lehr-/Lernaktivitäten und der Prüfung gezielt auszurichten (vgl. Biggs 2003). Bisher gibt es jedoch nur vereinzelte Untersuchungen, die sich spezifisch mit dem Constructive Alignment in Mathematik-Lehrveranstaltungen beschäftigen. Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht daher die Frage, wie durch die Gestaltung von speziell digitalen Lehr-Lernaktivitäten die Prüfungsleistung der Studierenden im konkreten Fall des Kurses „Mathematik für Bauingenieure 2“ verbessert werden kann. Hierzu wird der iterative Prozess des Design-Based Research (DBR)-Ansatzes genutzt (vgl. Fraefel 2014), der für die Fokussierung auf die Gestaltung von Lehr-Lernaktivitäten und deren Auswirkungen auf den Lernerfolg einen methodologischen Rahmen zur Beforschung der Lehr- und Lernsettings bildet.

Im ersten Iterationszyklus (WS 2022/23) zeigte die quantitative Beforschung des Kurses, dass die Studierenden sich von den Dozierenden konkretere Vorgaben und Hilfestellungen wünschen, um mathematische Probleme zu lösen. Insbesondere die (digitalen) Übungs- und Vorlesungsmaterialien erachten sie beim Aneignen der Lerninhalte als hilfreich. Essenziell ist dabei auch das Rechnen und Erläutern von Beispielaufgaben durch Dozierende und das gemeinsame Wiederholen von Lerninhalten. In der Re-Design-Phase wurden daher unter anderem die folgenden Maßnahmen identifiziert, die im SS 2023 im zweiten Iterationszyklus umgesetzt und transparent kommuniziert werden: (1) Die Dozierenden besprechen ausgewählte mathematische Beispiele in der Übung detailliert mit den Studierenden. (2) Alte Klausuraufgaben werden auszugsweise verstärkt Teil der wöchentlichen Übungsaufgaben sein und als solche transparent gekennzeichnet. (3) Klassische wie auch digitale Übungsaufgaben werden gezielter auf die konkreten Prüfungsinhalte abgestimmt.

Aufgrund der Verbesserung des Constructive Alignments ist zu erwarten, dass sich die Studierenden anhand der Lehr- und Lernaktivitäten besser auf die Prüfung vorbereiten können und eine bessere durchschnittliche Prüfungsleistung erzielen. Inwiefern sich diese Erwartungen empirisch belegen lassen, werden die Erhebungen im laufenden SS 2023 zeigen. Diese werden für die Tagung entsprechend aufbereitet und reflektiert.

 

 
Impressum · Kontaktadresse:
Datenschutzerklärung · Veranstaltung: DB(I)R Arbeitstagung 2023
Conference Software: ConfTool Pro 2.6.149
© 2001–2024 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany