Veranstaltungsprogramm

Die Arbeitstagung findet auf dem Campus der Hochschule in Magdeburg in Gebäude 14 statt.
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Sitzungsübersicht
Ort: S 6
Gebäude 14, Seminarraum 6
Datum: Donnerstag, 05.10.2023
14:45 - 16:15Session 3: Praxis
Ort: S 6
Chair der Sitzung: Sebastian Ciolek
1) Entwicklung und Implementation der Praxis-Innovation-Plattform: Eine Fallstudie mit dem Design-Based Implementation Research Ansatz
 

Entwicklung und Implementation der Praxis-Innovation-Plattform: Eine Fallstudie mit dem Design-Based Implementation Research Ansatz

Gunnar Voß, Yvonne Bönninger, Elke Mählitz-Galler, Anne Florence Merkle, Dorothea Wagnerberger, Beate von Velsen-Zerweck, Michael A. Herzog

Hochschule Magdeburg-Stendal, Deutschland

Die „Praxis-Innovation-Plattform“ (PIP) stellt eine digitale Unterstützungsstruktur auf Incom für Studierende, Lehrende, Mitarbeitende aus der Verwaltung und Praxispartner dar, um studentische Praxisbezüge an der Hochschule zu fördern. Hier finden Studierende Angebote zum Lernen, zur Dokumentation eigener Projekte und zur Reflexion von Praktika und Auslandsaufenthalten, wodurch Berufsperspektiven gefördert werden, Kompetenzzuwachs wahrnehmbar wird und Bildungsprozesse (Jörissen/Marotzki 2009) angestoßen werden können. Relevante Materialien bieten einen niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und schaffen Transparenz. Der Erfahrungsaustausch verschiedener Anspruchsgruppen verbessert die Vernetzung, spiegelt Erkenntnisse aus der Praxis in die Hochschule zurück (Schneider et al. 2019) und kann damit zur Selbstläufigkeit der PIP beitragen. Diese Ausgangslage wirft zwei Fragen auf: Wie müssen Angebote und Inhalte auf der PIP gestaltet sein, damit sie sinnvoll zum praxisorientierten Lehren und Lernen genutzt werden kann? Und wie muss die Plattform implementiert werden, damit sie curricular und strukturell in der Hochschule verankert werden kann?

Der DBIR Ansatz (Fishman et al. 2013; Russell et al. 2013) ist als bedarfsorientierter, kollaborativer und iterativer Ansatz dafür geeignet, Gestaltungsprinzipien der PIP und Implementationsbedingungen im Hochschulkontext zu untersuchen. Vergleichbare Projekte, die eine digitale Lehr-Lern-Unterstützung in der Praxisbegleitung an Hochschulen zum Ziel haben, und eine parallele Entwicklung und Beforschung durchlaufen, erweisen sich als eine Forschungslücke (Albrecht et al. 2021). Daher wird in diesem Beitrag die erste Iteration von Analyse, Design, Implementation und Re-Design der Praxis-Innovation-Plattform als Fallstudie (Stake 1995; Yazan 2015) vorgestellt.

In der Entwurfsphase wurden Bedarfe und Use Cases (Rupp et al. 2007) für eine digitale Unterstützung bei Studierenden, Lehrenden und Verwaltung mittels Workshops und Gruppengesprächen erfasst. Die Implementation findet zunächst an einem Fachbereich statt, indem bestehende Lehrveranstaltungen zur Vorbereitung, zur Durchführung und zur Nachbereitung auf der PIP zusammengeführt werden. Hier bereiten sich Studierende auf ihr Praktikum vor, tragen zum Theorie-Praxis-Transfer (Caruso et al. 2021) bei und reflektieren wissenschaftlich fundiert ihr Berufshandeln (Hartung-Beck/Schlag 2020) sowie einen etwaigen Praxisschock (Gröschner/Seidel 2012).

Die didaktischen Aktivitäten werden mit qualitativen (Gruppengespräche) und quantitativen Erhebungen beforscht. Des Weiteren sollen Stakeholder über einfache Tests, z.B. ein ‚Usability Testessen‘ (Feuersenger et al. 2020), Feedback zu Akzeptanz, Bedienbarkeit und Optimierung der Plattform geben können.

Die empirischen Ergebnisse der vorliegenden Fallstudie werden Einblicke in Gestaltungsprinzipien und Implementationsbedingungen zur Entwicklung einer digitalen Unterstützungsstruktur für Praxisanteile im Studium geben.

 
Datum: Freitag, 06.10.2023
9:00 - 10:30Session 6: Weiterbildung
Ort: S 6
Chair der Sitzung: Sebastian Ciolek
1) Auf dem Weg zum perfekten hochschuldidaktischen Workshop. Potentiale von DBR für die Qualitätsentwicklung und Qualifizierung in der Hochschuldidaktik

2) Experimentieren im GEO Lehr-Lern-Labor – Identifikation von Gestaltungsprinzipien zur Förderung der Selbstwirksamkeitserwartung angehender Geographielehrkräfte
 

Auf dem Weg zum perfekten hochschuldidaktischen Workshop. Potentiale von DBR für die Qualitätsentwicklung und Qualifizierung in der Hochschuldidaktik

Anja Hawlitschek1, Nadine Wegmeyer2, Christin Deinert2, Denise Malorny3

1Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Deutschland; 2Hochschule Magdeburg-Stendal; 3Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Die Qualität von Weiterbildungsangeboten kontinuierlich zu verbessern und gleichzeitig die Qualifizierung der hochschuldidaktisch Tätigen sicherzustellen, sollte ein zentrales Anliegen von Hochschulen und hochschuldidaktischen Einrichtungen sein. In unserem Artikel stellen wir einen Ansatz vor, wie ein (begleiteter) Design-Based Research-Prozess bei der Verknüpfung dieser beiden Ziele unterstützen kann. Dabei werden als Unterstützungsmaßnahmen die Erarbeitung von Qualitätskriterien, die Durchführung von Bedarfsanalysen, die systematische Anleitung der hochschuldidaktisch Tätigen im Prozess des didaktischen Designs durch einen Selbstlernkurs, Feedback-Schleifen im Konzeptions- und Erstellungsprozess sowie die Bereitstellung von Fragebögen für die systematische Evaluierung beschrieben. An einem Fallbeispiel skizzieren wir den DBR-Prozess. Herausforderungen ergeben sich vor allem aus Rahmenbedingungen und methodischen Entscheidungen. Hierfür werden Lösungsansätze vorgestellt.



Experimentieren im GEO Lehr-Lern-Labor – Identifikation von Gestaltungsprinzipien zur Förderung der Selbstwirksamkeitserwartung angehender Geographielehrkräfte

Nadine Rosendahl

Universität Münster

Es herrscht eine Diskrepanz zwischen der Forderung nach und dem Einsatz von Experimenten im Geographieunterricht (Hemmer & Hemmer, 2010). Begründet wird diese unter anderem mit einer hohen Hinderniswahrnehmung und einer vorherrschenden Unsicherheit seitens der (angehenden) Lehrkräfte (Höhnle & Schubert, 2016). Vor diesem Hintergrund ist es von Bedeutung, entsprechende Lehrangebote zu schaffen und gleichzeitig stattfindende Professionalisierungsprozesse forschungsbasiert in den Blick zu nehmen. In Anbetracht der Hinderniswahrnehmung lohnt hierbei v. a. die Erforschung des Konstrukts der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE). In mehreren Studien ließ sich nachweisen, dass Praxiserfahrungen das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken können (z. B. Warner & Schwarzer, 2009), wobei diese so gestaltet sein müssen, dass Erfolgserlebnisse ermöglicht werden. Lehr-Lern-Labore (LLL) scheinen hierfür prädestiniert. Sie sind ein universitäres Veranstaltungsformat mit Praxisphase. Eine Besonderheit des Formats liegt in der vorgenommenen Komplexitätsreduktion, die eine sukzessive Annäherung an unterrichtliche Anforderungen gewährleisten soll (Brüning et al., 2020). Wie ein LLL genau gestaltet werden sollte, um die SWE explizit zu fördern, wurde bislang nicht untersucht.

Ziel der Studie ist zum einen die Konzeption, Implementation und Erforschung eines LLL zum Thema „Experimente im Geographieunterricht“. Zum anderen sollen übertragbare Gestaltungsprinzipien zur Förderung der spezifischen SWE generiert werden. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie kann ein LLL zum Einsatz von Experimenten im Geographieunterricht gestaltet werden, um im Besonderen die spezifische SWE zu fördern? Hierfür werden die Entwicklung der spezifischen SWE und die kognitiven Deutungen von im Seminar gemachten Erfahrungen in den Blick genommen.

Das Forschungsdesign ist nach dem Design-Based Research-Ansatz mit vier Zyklen angelegt. Die Gestaltungsprinzipien wurden aus der Theorie und Empirie zur SWE (z. B. Bandura, 1997) und zu Experimenten im Geographieunterricht abgeleitet und mit Hilfe der Begleitforschung weiterentwickelt. Es wurde ein quantitativer Fragebogen (Prä-Post) eingesetzt (n=37) und leitfadengestützte Interviews durchgeführt (n=24), wobei der Schwerpunkt auf der Auswertung der qualitativen Daten lag (strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018)).

Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg der spezifischen SWE in allen vier Zyklen, was sich mit anderen empirischen Ergebnissen zu LLL deckt (Rehfeldt et al., 2020). Es wurden sechs übergeordnete Design-Prinzipien aufgestellt. Die Praxiserfahrung mit SchülerInnen sowie das Erlangen von Wissen sind für die Förderung der spezifischen SWE von besonderer Bedeutung. Bezüglich der Komplexitätsreduktion zeichnet sich ein Spannungsfeld zwischen empfundener Entlastung und wahrgenommenem Authentizitätsverlust – v. a. hinsichtlich einer reduzierten Schüleranzahl in der Praxisphase und einer inhaltlichen Fokussierung – ab.

 
10:45 - 11:30Fortsetzung Session 6: Weiterbildung
Ort: S 6
Chair der Sitzung: Sebastian Ciolek
3) Selbststudium gestalten können. Ein Design-Based Research Projekt zur Entwicklung einer hochschuldidaktischen Fortbildung
 

Selbststudium gestalten können. Ein Design-Based Research Projekt zur Entwicklung einer hochschuldidaktischen Fortbildung

Lars Gerber

Universität Vechta, Deutschland

Zukünftig wird die verstärkte Aufgabe von Lehrenden, flexiblen Lehr-Lernarrangements mit digitalen Medien zu gestalten, verstärkt an Bedeutung gewinnen (Orr et al. 2019). Allerdings zeigen Forschungsergebnisse und Projekterfahrungen, dass diese Herausforderung, nicht „nebenbei“ bewältigt werden kann. Gestaltungs- und entwicklungsorientierte Forschungsansätze erscheinen hier vielversprechend, da sie praxisrelevante Fragen aufgreifen, zur wissenschaftlich fundierten Bearbeitung und zur Verbesserung von Bildungsprozessen beitragen können (Tulodziecki et al. 2013).

Im Rahmen eines Hochschulentwicklungsprojektes an der Universität Vechta verfolgen wir das Ziel, das Selbststudium als bedeutsamen Bestandteil des sozialen Austauschs auch im virtuellen Raum mehr Beachtung zu schenken und in den Fokus zu rücken. Gestaltungsprinzipien für kollaborative und kooperative Selbststudiumsanteile in Lehrveranstaltungen werden gemeinsam mit Lehrenden identifiziert.

Mit einem Design-Based-Research-Ansatzes (Tulodziecki et al. 2013; Sesink/Reinmann 2015) wurde eine Fortbildung für Hochschullehrende in zwei Iterationen weiterentwickelt, die Ihre didaktische Artikulations- und Reflexionsfähigkeit sowie Fähigkeit zur Gestaltung entsprechender Selbststudiumsanteile fördert. Im ersten „Entwurf“ wurde ein lehrprojektorientiertes Blended-Learning-Konzept mit drei Modulen entworfen, das auf medien- und hochschuldidaktischen Erkenntnissen (Schulmeister et al. 2008; Mayrberger 2019; Lipowsky/Rzejak 2021) sowie methodische Ansätze (Hervas 2021) basiert. Lehrende sollen in einem partizipativen Ansatz konkrete didaktische Gestaltungsansätze konzipieren, realisieren und reflektieren, um ihre Lehrveranstaltungen zu innovieren. Nach gemeinsamen Workshops werden die Lehrende begleitet und durch kollegiale Lehrhospitationen unterstützt. Ziel ist es Gelegenheiten zur Bildung von „Communities of Practice“ (Wenger 1998) zu schaffen.

Aktuell stellen sich folgende Forschungs- und Gestaltungsfragen zur (Weiter-)Entwicklung und Evaluation:

  • Inwiefern können durch die Fortbildung Situationen geschaffen werden, um die eigene Lehrveranstaltung (weiter) zu entwickeln und ein kooperatives und kollaboratives Selbststudium für Studierende zu ermöglichen?
  • In welcher Weise gelingt es in der Fortbildung Kollaboration zwischen Lehrenden in der Planung, Erprobung und Reflexion zu fördern, um ein kooperatives und kollaboratives Selbststudium anzuregen?

Der Beitrag präsentiert den Entwicklungsprozess mit dem Ziel, Möglichkeiten und Herausforderungen zur Ausgestaltung von Kollaboration von Lehrenden zur Gestaltung von Selbststudiumsanteile herauszuarbeiten. Dies erfolgt auf Basis von Prozessdokumentationen und Teilnehmendenbefragungen. So lassen sich gelungene Gestaltungsentscheidungen sowie (forschungs-)praktische Herausforderungen markieren. Angesprochen sind u. a. unterschiedliche Verständnisse des Selbststudiums, brüchige Kooperationsstrukturen unter den institutionellen Rahmenbedingungen.

 

 
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