Veranstaltungsprogramm
Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht |
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Neue Unterrichtskonzepte in der Berufsbildung
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Präsentationen | ||
11:30 - 12:00
ID: 114 / Session 3: 1 Einzelbeitrag Themen: Forschungsbasierter Beitrag Stichworte: Klimafreundliche Ernährung, Planetary Health Diet, Gesundheitsprävention, Inner Development Goals (IDG), Good Practice Projekt Nutrition B for Planet A: Lässt sich bei Jugendlichen eine klimafreundliche Veränderung der Ernährungsgewohnheiten durch das Konzept der Inner Development Goals (IDG) erreichen? Pädagogische Hochschule Steiermark, Österreich Die Gesundheit des Planeten und der Menschen ist eng miteinander verbunden. Lebensmittelproduktion und -konsum verursachen etwa 30% der globalen Treibhausgasemissionen (THG) und sind zentrale Treiber des Klimawandels. In Österreich betragen die ernährungsbedingten THG >2000 kg CO₂eq/Kopf und Jahr, was ca. 800 Litern Heizöl oder 60 Jeanshosen entspricht. Die Lebensmittelherstellung erfordert eine Landnutzung von 8.800 Fußballfeldern pro Jahr. In Ländern mit mediterraner Kost ist der ökologische Fußabdruck um 20% geringer. Eine THG-Reduktion um 26% bzw. 70% kann mit pflanzenbasierter bzw. veganer Kost erreicht werden. Die Planetary Health Diet bietet zudem gesundheitliche Vorteile, wie eine reduzierte Mortalität, eine verbesserte kardiometabolische Gesundheit und ein geringeres Risiko für Adipositas und bestimmte Krebsarten. Antioxidative und antiinflammatorische Inhaltsstoffe in Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Leguminosen und Nüssen wirken präventiv gegen ernährungsmitbedingte Erkrankungen. Diese Arbeit untersucht, wie klimafreundliche Ernährungsgewohnheiten im schulischen Kontext durch die Implementierung der Inner Development Goals (IDG) vermittelt werden können. Der IDG-Ansatz fördert Kompetenzen wie Empathie, Resilienz und kritisches Denken, die für nachhaltige Verhaltensänderungen entscheidend sind. Im Rahmen eines Good Practice Projekts zur Planetary Health Diet wird ein Unterrichtsmodul für Schüler*innen einer höheren Schule entwickelt. Das Modul kombiniert Wissensvermittlung mit praktischen Übungen, Reflexion und interaktiven Elementen, um ein Verständnis der Zusammenhänge zwischen Ernährung, Gesundheit und Klimaschutz zu fördern. Besonders die Selbstwirksamkeit der Schüler*innen soll gestärkt werden, indem sie Handlungsoptionen für eine nachhaltige Ernährung entwickeln. Abschließend wird das Projekt evaluiert, um die Effekte auf Selbstreflexion und nachhaltiges Handeln zu analysieren. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Weiterentwicklung didaktischer Ansätze in der Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten. Literatur
Alves, R., Perelman, J., Chang, K., & Millett, C. (2024). Environmental impact of dietary patterns in 10 European countries; a cross-sectional analysis of nationally representative dietary surveys. European journal of public health, 34(5), 992–1000. https://doi.org/10.1093/eurpub/ckae088 Laine, J. E., Huybrechts, I., Gunter, M. J., Ferrari, P., Weiderpass, E., Tsilidis, K., Aune, D., Schulze, M. B., Bergmann, M., Temme, E. H. M., Boer, J. M. A., Agnoli, C., Ericson, U., Stubbendorff, A., Ibsen, D. B., Dahm, C. C., Deschasaux, M., Touvier, M., Kesse-Guyot, E., Sánchez Pérez, M. J., … Vineis, P. (2021). Co-benefits from sustainable dietary shifts for population and environmental health: an assessment from a large European cohort study. The Lancet. Planetary health, 5(11), e786–e796. https://doi.org/10.1016/S2542-5196(21)00250-3 Wadi, N. M., Cheikh, K., Keung, Y. W., & Green, R. (2024). Investigating intervention components and their effectiveness in promoting environmentally sustainable diets: a systematic review. The Lancet. Planetary health, 8(6), e410–e422. https://doi.org/10.1016/S2542-5196(24)00064-0 Willett, W., Rockström, J., Loken, B., Springmann, M., Lang, T., Vermeulen, S., Garnett, T., Tilman, D., DeClerck, F., Wood, A., Jonell, M., Clark, M., Gordon, L. J., Fanzo, J., Hawkes, C., Zurayk, R., Rivera, J. A., De Vries, W., Majele Sibanda, L., Afshin, A., … Murray, C. J. L. (2019). Food in the Anthropocene: the EAT-Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. Lancet (London, England), 393(10170), 447–492. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(18)31788-4 12:00 - 12:30
ID: 1128 / Session 3: 2 Einzelbeitrag Themen: Konzeptiver Beitrag Stichworte: Duale Ausbildung, Entrepreneurship Education, Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen, Berufsbildungsforschung Handlungsorientierte Lernformen zur Vermittlung von kaufmännischen Kompetenzen in gewerblichen Berufsschulen. Schulische und betriebliche Qualifizierung am Beispiel Juniorfirma und Wirtschaftswerkstätte Pädagogische Hochschule Steiermark, Österreich Unsere Gesellschaft wird immer heterogener, veränderte Lebensbedingungen sowie der rasante Strukturwandel machen unsere Welt immer komplexer und stellen Bildungssysteme auf die Probe. Auch die Berufsschule als eine der Hauptakteurin im Kontext der dualen Ausbildung ist gefordert, auf diese Herausforderungen zu reagieren und geeignete didaktische Methoden zu finden, welche die Berufsschüler*innen zum wirtschaftlichen und sozialen Denken und Handeln befähigen. (Riedl & Schelten, 2013; Seeber, 2015; Sauter et al., 2018). Der Beitrag zeigt auf, welche Möglichkeiten handlungsorientierte Lernformen als Projekt mit Ernstcharakter leisten, um Schlüsselqualifikationen im Bereich der Entrepreneurship Education zu entwickeln und zu fördern. Im ersten Schritt werden theoretischen Grundlagen des Konzeptes der Handlungsorientierung sowie die Merkmale des handlungsorientierten Unterrichts erläutert. Pädagogische Ziele und didaktisch-methodische Gestaltungsspielräume zur Erlangung von „Future Skills“ werden präzisiert, rechtliche Grenzen einzelner Modelle erörtert. Eine deskriptive Studie zeigt weiters auf, wie handlungsorientierte Lernformen reale Arbeits- und Geschäftsprozesse ermöglichen und das Miteinander von Personen fördern. Am Beispiel der Lehrberufe Bekleidungs- und Textilgestaltung und Tischlerei wird dargelegt, wie handlungsorientierter, fächerübergreifender Unterricht in Form von unternehmerischer Selbständigkeit den Schüler*innen ökonomische und technische Sachverhalte kompetenzorientiert näherbringt, strategisches Handeln und Eigeninitiative fördert und somit eine Grundlage für unternehmerische Kompetenz darstellt. Die Zusammenhänge der Fächer werden leichter erkennbar, Gestaltungsideen schneller umsetzbar. Der Beitrag der teilnehmenden Berufsfelder erfolgt im Rahmen des regulären Unterrichts und folglich auch auf Grundlage der geltenden Lehrpläne. Ausgehend von den Ergebnissen der ersten in die Untersuchung einbezogenen Lehrberufe werden praktische Implikationen abgeleitet, die Lehrkräften in Zukunft bei der didaktischen Gestaltung von handlungsorientierten Lernformen unterstützen sollen. Literatur
Engartner, T, Famulla, G., Fischer, A., Fridrich, Ch., Hantke, H., Hedtke, R., Weber, B. & Zurstrassen, B. (2019). Was ist gute ökonomische Bildung? Leitfaden für den sozioökonomischen Unterricht. Frankfurt/M: Wochenschau Verlag. Giesinger, J. (2007). Was heißt Bildungsgerechtigkeit? Zeitschrift für Pädagogik, 53(3), S. 362–381. Verfügbar unter: https://doi.org/10.25656/01:4402 [16.01.2025] Graupe, S. (2018). Die Welt mit anderen Augen sehen und meinen Weg finden. Überlegungen zu einer Existenzorientierung sozioökonomischer Bildung. In T. Engartner, Ch. Fridrich, S. Graupe, R. Gedtke & G. Tafner (Hrsg.), Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft. (S. 53-80). Wiesbaden: Springer. Hedtke, R. (2020). Undiszipliniert denken lehren. Das Gemeinsame als Grundlage sozioökonomischer Pluralität. In Ch. Fridrich, R. Hedtke & W.O. Ötsch (Hrsg.), Grenzen überschreiten, Pluralismus wagen – Perspektiven sozioökonomischer Hochschullehre. (S. 51-70). Wiesbaden: Springer. Iberer, U. & Müller, U. (2020). Bildung managen – Steuern und Gestalten von Bildungsprozessen. Studientext zum Bildungsprozessmanagement. Ludwigsburg: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg. Verfügbar unter: „Bildung managen“: Steuern und Gestalten von Bildungsprozessen (phlb.de) [09.01.2025] Kirchner, V. & Loerwald, D. (2014). Entrepreneurship Education in der ökonomischen Bildung – Eine fachdidaktische Konzeption für den Wirtschaftsunterricht. Hamburg: Joachim Herz Stiftung. Riedl, A. & Schelten, A. (2013) Kompetenzentwicklung in Lernfeldern im Unterricht gewerblich-technischer Schulen. In S. Seufert & Ch. Metzger (Hrsg.), Kompetenzentwicklung in unterschiedlichen Lernkulturen (S 130-143). Paderborn: Eusl. Sauter, R., Sauter, W. & Wolfig, R. (2018). Agile Werte- und Kompetenzentwicklung. Wege in eine neue Arbeitswelt. Berlin: Springer. Seeber, G. (2015). Ziele und Inhalte ökonomischer Bildung. In M. Klebl & S. Popescu-Willigmann (Hrsg.), Handbuch Bildungsplanung. Ziele und Inhalte beruflicher Bildung auf unterrichtlicher, organisationaler und politischer Ebene (S. 371–390). Bielefeld: Bertelsmann. Severing, E. (2018). Aktuelle Herausforderungen an die Berufsbildung und daher an die Berufsbildungsforschung. In R. Weiß & E. Severing (Hrsg.), Multidisziplinär – praxisorientiert – evidenzbasiert: Berufsbildungsforschung im Kontext unterschiedlicher Anforderungen (S. 15-29). Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung. Sterel, S., Pfiffner, M. & Schrödter, S. (2022). Kreativität und Innovation. Kreative Kapazitäten in Schule und Unterricht nutzen und erweitern. Bern: hep. Weirer, W. & Paechter, M. (2019). Grundpfeiler kompetenzorientierter Didaktik. In U. Fritz, K. Lauermann, M. Paechter, M. Stock & W. Weirer (Hrsg.), Kompetenzorientierter Unterricht – Theorietische Grundlagen, erprobte Praxisbeispiele. (S. 19–42). Opladen & Toronto: Barbara Budrich. Wilbers, K. (2018). Wirtschaftsunterricht gestalten. Berlin: epubli GmbH. Verfügbar unter: https://doi.org/10.25656/01:15876 [12.01.2025] Wilberg, K. & Windelband, L. (Hrsg.). (2021). Lernfabriken an beruflichen Schulen. Gewerblich-technische und kaufmännische Perspektiven. Verfügbar unter: https://doi.org/10.25656/01:21245 [12.01.2025] |