Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
Berufsbildung im Wandel
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
11:30 - 12:30

Chair der Sitzung: Eleonore Lickl
Ort: A 0117

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Präsentationen
11:30 - 12:00
ID: 1110 / Session 6: 1
Einzelbeitrag
Themen: Konzeptiver Beitrag
Stichworte: Ingenieurpädagogik, Lehramt, Fachoberschule, Fachschule, Berufsausbildung

Absolvent*innen der technischen Fach- und Fachoberschulen als (neue) Zielgruppe für das Studium Lehramt an berufsbildenden Schulen (Ingenieurpädagogik)

Stefan Brämer

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Deutschland

Der steigende Bedarf an Lehrer*innen für die gewerblich-technischen Fachrichtungen an den berufsbildenden Schulen (Bünning et al., 2020) erfordert die noch stärkere Erschließung neuer Zielgruppen, die vorher nicht zwingend im Fokus der Universitäten standen, um die Studierendenzahlen in der Ingenieurpädagogik zu steigern. Eine mögliche (neue) Zielgruppe bilden dabei die Schüler*innen der technischen Fach- und Fachoberschulen in Sachsen-Anhalt. Die Fachoberschule (Ingenieurtechnik) bietet eine vertiefte berufliche Bildung und schließt mit der Fachhochschulreife ab. Die Fachschule (Technik) ermöglichen die Fachhochschulreife und schließen mit der*m staatlich-geprüften Techniker*in ab (Bünning et al., 2020). Kooperationen von Berufsbildenden Schulen und Hochschulen können systematisch erweiterte Zugangsmöglichkeiten in das Studium des Lehramts schaffen, z.B. für Interessierte ohne allgemeine Hochschulreife, (Hörmann, 2021; Petzold-Rudolph et al., 2022). Für die Absolvent*innen der Fachoberschule existieren zwischen der Universität Magdeburg und den Hochschulen Harz sowie Merseburg entsprechende Kooperationsvereinbarungen. Hier können Absolvent*innen des Studiengangs „Ingenieurpädagogik“ ohne Auflagen in den Masterstudiengang „Lehramt an berufsbildenden Schulen (Ingenieurpädagogik)“ an der Universität Magdeburg immatrikulieren. Möglich ist dies u.a. dadurch, dass im Studiengang „Ingenieurpädagogik“ an beiden Hochschulen bereits Lehranteile aus dem Lehramtstudium der Universität Magdeburg eingebunden sind. Für die Absolvent*innen der technischen Fachschulen existiert ein Modell, das es ermöglicht, dass außerhalb der Hochschule erworbene Nachweise über Kenntnisse und Fähigkeiten mit maximal bis zu 50% für das Bachelorstudium im Lehramt anerkannt werden können, sofern diese des Studiums gleichwertig sind. Der Beitrag zeigt die Modelle zur Erschließung (neuer) Zielgruppen für das Lehramt und wirft einen ersten Blick darauf, wie sich die Zulassung dieser Absolvent*innen auf die Qualität des Lehramtsstudiums sowie den Unterricht an berufsbildenden Schulen auswirkt.

Literatur
Bünning, F., Dick, M., Jahn, R. W., & Seltrecht, A. (Hrsg.). (2020). Zwischen Ingenieurpädagogik, Lehrkräftebildung und betrieblicher Praxis: Eine Festschrift für Klaus Jenewein (Bd. 57). wbv Publikation. https://doi.org/10.3278/6004727w
Hörmann, M. (2021). Lehrkräftebildung. Neue Zielgruppen—Eine Analyse der Eingangssituation von Studienanfänger:innen der Ingenieurpädagogik. Beruf und Bildung, 4(11/12), 380–384.
Petzold-Rudolph, K., Stobbe, L., & Kuhlee, D. (2022). Ausbildung berufsschulischen Lehrpersonals in Hochschulkooperationen. Smart Working & Learning, 51(4), 22–25.


12:00 - 12:30
ID: 113 / Session 6: 2
Einzelbeitrag
Themen: Konzeptiver Beitrag
Stichworte: Bildungsreform, Kompetenzorientierung, Nachhaltigkeit

Zukunft gestalten: Bildung, Innovation und Nachhaltigkeit vereinen

Robert Obenaus-Emler, Mariaelena Murphy, Corina Pacher

Montanuniversität Leoben, Österreich

Der Wohlstand der europäischen Gesellschaft hängt von Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit ab. Die europäische Wirtschaft steht vor komplexen Herausforderungen wie Digitalisierung (Industrie 4.0), nachhaltigen Prozessen und menschzentrierten Produktionssystemen (Industrie 5.0). Ein Fachkräftemangel behindert Investitionen erheblich, was die Notwendigkeit beruflicher Bildung und Kompetenzerweiterung unterstreicht, um technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lösungen zu entwickeln. Gefragt sind interdisziplinäres Denken, lebenslanges Lernen und Handlungskompetenz, um ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele zu vereinen. Bildungsreformen sind somit unerlässlich [1-11]. Um diese Lern- und Entwicklungsräume für Schulen und die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen, fokussiert sich die Montanuniversität Leoben auf den community education Ansatz, also die Bildung aller Altersgruppen durch gemeinschaftliche Aktivität basierend auf spezifischen Bedürfnissen der Bevölkerung [12]. Die Montanuniversität Leoben als führende tertiäre Bildungseinrichtung für die (Er-)Forschung von der Wasserstofferzeugung mit geringem CO2-Fußabdruck. Hierfür wurde ein eigenes Wasserstoffzentrum in Leoben errichtet, um Methanpyrolysetechnologien auf Basis von Flüssigmetallbad oder Plasmatechnologien zu erforschen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten [13]. Im Sinne des community education Ansatzes ist geplant, das Gelände des Forschungszentrums zu ergänzen mit interaktiven Experimentier- und Mitmachstationen für Projekte mit Schüler*innen, Lehrenden und der Gesamtbevölkerung, barrierefreie Informationstafeln und -materialien sowie ökologischen Elementen, wie eine Wildblumenwiese, einem Energiepfad und CO2-speichernde Bepflanzung. Für dieses Vorhaben besteht für Schulen, Vereine, Unternehmen und die Bevölkerung aktive Gestaltungsteilhabe in Form von Partnerschaften oder Patenschaften. Ziel ist es, Technologie sichtbar zu machen, praktisches Lernen zu ermöglichen und Nachhaltigkeit zu betonen.

Literatur
Obenaus-Emler R, Lehner M (2024) Methanpyrolyse – Produktion von Wasserstoff mit geringem CO2-Fußabdruck. Triple N Herbst 2024